Drama um Rot-Weiß Erfurt: Einstellung des Spielbetriebs droht
Neue Sorgen um Drittliga-Absteiger FC Rot-Weiß Erfurt: Wie bekannt wurde, droht den Thüringern die Einstellung des Spielbetriebs – und damit die Auflösung des Vereins.
Massedarlehen überraschend zurückgezogen
Sportlich blickt RWE nach neun Spielen in Folge ohne Niederlage auf durchaus erfolgreiche Wochen zurück. Doch aus wirtschaftlicher Sicht sieht es beim Drittliga-Absteiger nach wie vor alles andere als gut aus, der Fortbestand der Thüringer hängt am seidenen Faden. Wie Rot-Weiß Erfurt bekanntgab, hat Insolvenzverwalter Volker Reinhardt dem Gläubigerausschuss und dem Aufsichtsrat am Dienstag mitgeteilt, dass die Zusage über ein Massedarlehen – offenbar eine sechsstellige Summe – überraschend zurückgezogen wurde. Mit dem Darlehen wollte Reinhardt Zeit gewinnen, um den Spielbetetrieb in den kommenden Wochen aufrechterhalten zu können. Außerdem sollten Gespräche mit potenziellen Investoren verbindlich abgeschlossen werden.
"Wenn in den kommenden Tagen dieses Massedarlehen nicht von anderer Seite gewährleistet wird, ist Insolvenzverwalter Reinhardt aus insolvenzrechtlichen Gründen gezwungen, den Spielbetrieb einzustellen", heißt es in einer Mitteilung. Reinhardt gibt sich kämpferisch: "Ich gebe noch nicht auf und kämpfe weiter. Aber die Zeit wird knapp!" Daher müssten sich die Anhänger nun auf "alles einstellen".
Auflösung des Vereins droht
Sollte der Drittliga-Absteiger den Spielbetrieb tatsächlich einstellen müssen, wäre dies gleichbedeutend mit dem Abstieg aus der Regionalliga. Wie es für die Thüringer anschließend weitergehen und in welcher Liga RWE in der kommenden Saison antreten würde – vollkommen offen. Im schlimmsten Fall droht die Auflösung des kompletten Vereins, sodass Rot-Weiß in der untersten Liga (Kreisklasse) neu beginnen müsste – ein Horror-Szenario.
Es wäre das traurige Ende eines Traditionsvereins, der in den vergangenen Monaten eine Hiobsbotschaft nach der anderen hinnehmen und im März einen Insolvenzantrag stellen musste. Neben RWE hat derzeit auch der Chemnitzer FC mit Geldsorgen zu kämpfen – trotz der frühzeitigen Herbstmeisterschaft in der Regionalliga Nordost.