"Rückfall in alte Zeiten" beim MSV: Stoppelkamp wird deutlich
Nach den ersten Saisonspielen schien es so, als würde dem MSV Duisburg eine ruhige Saison bevorstehen. Doch beim 0:1 in Paderborn gegen den SC Verl blieb die Elf von Torsten Ziegner jeden Beweis dahingehend schuldig und kassierte die dritte Pleite in Folge. MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp sprach nach dem vierten sieglosen Spiel in Folge von einem "Rückfall in alte Zeiten".
Offensiv zu harmlos
Eigentlich sollte beim MSV Duisburg in dieser Saison alles anders werden. Nach zwei Spielzeiten im tiefsten Abstiegskampf sollte vor allem eine stabilere Defensive um Führungsspieler wie Sebastian Mai zu einer Spielzeit ohne Sorgen beitragen. "Alles neu macht der Mai" war die Devise. Offenbar scheint sich dieser sehnliche Wunsch nach einer ruhigen jedoch nicht zu erfüllen. Zwar stand die Abwehr auch ohne den gelb-gesperrten Mai beim Auswärtsauftritt in Paderborn weitgehend sicher. Offensiv agierte der MSV jedoch zu harmlos, um den SC Verl entscheidend unter Druck zu setzen. Ein Trend, der sich bereits in den letzten Partien andeutete.
Top-Scorer Moritz Stoppelkamp fand nach Abpfiff bei "MagentaSport" deutliche Worte: "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war leider nix. Das Spiel war komplett enttäuschend." Zwar habe sein Team es "defensiv in der ersten Halbzeit noch einigermaßen hinbekommen", insgesamt sei die Mannschaft jedoch "zu mutlos" aufgetreten: "Das war heute ein Rückfall in alte Zeiten." Die Niederlage sei "absolut verdient" gewesen und hätte noch höher ausfallen müssen". Zudem zeigte er sich selbstkritisch: "Insbesondere ich habe gar nicht stattgefunden."
MSV zu abhängig von Stoppelkamp
Im Vergleich zur vergangenen Spielzeit wirkt der MSV zwar defensiv kompakter, dafür jedoch auch in der Offensive deutlich harmloser. Das Hauptproblem: Fast alle Duisburger Angriffe laufen über eben jenen Stoppelkamp. Und wenn der frühere Bundesliga-Spieler mal einen schlechteren Tag hat, springt so gut wie niemand in die Bresche. Auch am Sonntag war das so: Nicht ein einziges Mal tauchten die Duisburger wirklich gefährlich vor dem Kasten von Niclas Thiede auf. In der gegnerischen Gefahrenzone vieles Stückwerk. Offenbar scheinen die Verletzungen von Spielern wie Benjamin Girth, Alaa Bakir oder Caspar Jander nicht so einfach zu kompensieren zu sein. In der Liga wartet das nächste richtungsweisende Spiel erst am 1. Oktober. Dann gastiert der Hallesche FC bei den Duisburgern. Für den Verlierer dieser Begegnung dürften die Herbsttage endgültig unruhig werden.
Vor allem mit Blick auf das Prestige wird die kommende Partie der Duisburger im Niederrheinpokal von großer Wichtigkeit sein. Am Freitag um 19 Uhr gastieren die Zebras nämlich beim Revierrivalen Rot-Weiß Oberhausen. Stoppelkamp hat für diese Partie eine eindeutige Forderung: "In den letzten Jahren haben wir uns im Pokal nicht mit Ruhm bekleckert. Auch wirtschaftlich gesehen müssen wir weiterkommen."