Rückkehr nach drei Jahren: Preußen Münster steigt in die 3. Liga auf

Mit dem SC Preußen Münster steht der erste Aufsteiger in die 3. Liga fest. Bereits vier Spieltage vor Saisonende haben sich die Adlerträger am Samstag die Meisterschaft in der Regionalliga West gesichert und kehren damit drei Jahren nach dem bitteren Abstieg inmitten der Corona-Pandemie in den Profifußball zurück.

14 Punkte Vorsprung

Mit 2:0 setzten sich die Adlerträger am Samstag vor 13.000 Zuschauern im ausverkauften Preußenstadion gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf durch und sind vor den letzten drei Spieltagen angesichts eines Vorsprungs von 14 Punkten auf Borussia Mönchengladbach II nicht mehr vom ersten Tabellenrang zu verdrängen. Ursprünglich hätten die Preußen den Aufstieg schon am letzten Samstag perfekt machen können, allerdings war das Auswärtsspiel beim 1. FC Düren aufgrund einer Stadion-Posse bei den Gastgebern kurzfristig abgesagt worden. Der Westdeutsche Fußballverband (WDV) schrieb dem SCP am grünen Tisch zwar die drei Punkte zu, allerdings legte Düren zunächst Einspruch ein, sodass der Aufstieg vertagt wurde. Nachdem der Verband den Einspruch am Freitag abgelehnt hatte, akzeptierte der FCD die Spielwertung, sodass Münster den Matchball hatte und diesen verwandelte.

Der Aufstieg ist der verdiente Lohn einer starken Saison in der Regionalliga West, die Münster fast nach Belieben dominiert hat. Die beeindruckende Bilanz: 23 von 30 Spielen gewonnen, nur drei Niederlagen und mit 82 Toren die beste Offensive. Bis auf vier Spieltage standen die Adlerträger durchgehend an der Tabellenspitze und gaben diese seit Anfang September nicht mehr her. Bereits in der letzten Saison spielte Münster lange um den Aufstieg mit, verpasste diesen aber aufgrund der um drei Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber Rot-Weiss Essen denkbar knapp. In der kommenden Saison wird es nun zum Wiedersehen kommen – zumindest, wenn RWE nicht absteigt.

Große Drittliga-Erfahrung

Erfolgsgaranten sind vor allem Torjäger Gerrit Wegkamp, der 19 Tore verbuchte, und Andrew Wooten, der es auf 15 Treffer und zehn Vorlagen bringt. Auch Marc Lorenz (sechs Tore, elf Vorlagen) und Henok Teklab (sechs Tore, elf Vorlagen) weisen zweistellige Scorerwerte auf. Letzterer wird die Preußen allerdings verlassen und laut den "Westfälischen Nachrichten" zum belgischen Erstligisten Royale Union St. Gilloise wechseln. Auch Nicolai Remberg steht vor dem Absprung, ihn zieht es wohl zu Holstein Kiel.

Derweil punktet der SCP mit jeder Menge Drittliga-Erfahrung. Gleich 14 der 25 Spieler aus dem Kader blicken auf eine Vergangenheit in der 3. Liga zurück, darunter neben Wegkamp, Wooten und Lorenz auch Dennis Grote, Alexander Langlitz und Manfred Osei Kwadwo. Spieler wie Maximilian Schulze Niehues und Simon Scherder spielten gar schon mit den Preußen in Liga 3 – und das in insgesamt 16 Spielzeiten auch nur dort. Zusammengerechnet bringt es der Kader auf die Erfahrung von 1.190 Drittliga-Einsätzen.

Hildmann erntet Früchte seiner Arbeit

Vater des Aufstiegs ist Trainer Sascha Hildmann, der bereits seit Dezember 2019 an der Seitenlinie steht, auch nach dem Abstieg aus der 3. Liga weiterhin das Vertrauen erhielt und nun die Früchte seiner Arbeit ernten darf. Zuletzt spielte Münster zwischen 2011 und 2020 in der 3. Liga, will sich dort nun wieder etablieren und mittelfristig die 2. Liga in Visier nehmen. Auch infrastrukturell hat sich bei den Preußen etwas getan: Der überfällige Umbau des maroden Stadions an der Hammer Straße ist für mindestens 60 Millionen Euro endlich eingetütet, abgeschlossen werden soll er 2027. Dann werden knapp 20.000 Zuschauer Platz auf rundum überdachten Tribünen finden.

   

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