RWE distanziert sich "in aller Deutlichkeit" von sexistischen Rufen

Nachdem es beim Auswärtsspiel von Rot-Weiss Essen in Verl vor einer Woche zu sexistischen Rufen einiger RWE-Fans gegenüber Schiedsrichterin Fabienne Michel gekommen war, hat sich der Klub um Vorstand Alexander Rang in einer Stellungnahme nun davon "in aller Deutlichkeit" distanziert und für die Rufe entschuldigt.

"Entspricht nicht unseren Werten"

"Im Namen des Vorstandes, aller Gremien und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rot-Weiss Essen möchte ich mich bei Schiedsrichterin Fabienne Michel für die beleidigenden und an sie persönlich gerichteten Gesänge einer lautstarken Gruppe von Fans im Gästeblock während der Drittligapartie beim SC Verl am 28. März ausdrücklich entschuldigen", schreibt Vorstand Alexander Rang in der Stellungnahme. Von der getätigten Wortwahl distanziere sich RWE "in aller Deutlichkeit", denn: "Sie entspricht nicht unseren Werten und dem, wofür unser Verein steht."

Rang zufolge würde eine "klare Mehrheit" der Fans sich nicht mit diesen Inhalten identifizieren und diese entschieden ablehnen. "Wir sind bereits dabei, den Vorfall intern aufzuarbeiten." Auch der DFB, der am Freitag entsprechende Ermittlungen eingeleitet hatte, erwartet eine Stellungnahme. "Wir werden den DFB bei den Ermittlungen bestmöglich unterstützen und dem DFB-Kontrollausschuss zeitnah eine Stellungnahme zukommen lassen", kündigt Rang an.

Rufe gegen Michel in der zweiten Halbzeit

Rot-Weiss Essen trete – das sei auch in der Vereinssatzung verankert – diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen. "Das gilt insbesondere für Diskriminierungen und Benachteiligungen von Menschen aufgrund ihrer Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht, sexuellen Orientierung oder Beeinträchtigung. Und dies lebt so auch ein sehr großer Teil unserer Mitglieder und Fans." Schon seit Jahren setze sich der Klub aktiv für Antidiskriminierung ein. "Es ist uns ein wichtiges Anliegen, allen Menschen, aber besonders der heranwachsenden Generation, deutlich zu machen, dass für Diskriminierung und Sexismus kein Platz ist – nicht bei RWE, nicht in anderen Fußballstadien und auch sonst nirgendwo in der Gesellschaft", so Rang.

Zu den Rufen gegen Michel am 28. März war es vor allem in der zweiten Halbzeit gekommen. Etwa, nachdem Martinovic in der 54. Minute die gelbe Karte gesehen hatte. Zunächst schallte es "Schieber, Schieber" aus dem Gästeblock, dann "Hure, Hure". Doch damit nicht genug. In der Schlussphase sangen einige Anhänger "Die Blonde wird gef*** olé, olé". Auch als "Schlampe" wurde die 30-Jährige beschimpft. Dazu kamen weitere, nicht zitierfähige Rufe. Diese waren zunächst ohne Auswirkungen geblieben. Nun muss RWE mit einer Geldstrafe rechnen.

   

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