FCS verdrängt Cottbus von Platz 2 – Auch Hansa und SGD gewinnen

Das Topspiel des 27. Spieltages geht an den 1. FC Saarbrücken. Mit 2:1 setzten sich die Saarländer am Samstag gegen Energie Cottbus durch, ziehen damit am Aufsteiger, der zum dritten Mal in Serie unterlag, vorbei und sind nun Zweiter. Während Dresden in Aachen jubeln konnte (1:0) und somit Erster bleibt, bezwang Hansa den FC Ingolstadt zuhause mit 2:1. Im Keller kam Sandhausen nur zu einem 2:2 gegen Schlusslicht Unterhaching, zudem siegte Stuttgart II gegen Hannover II (2:1).
Saarbrücken 2:1 Cottbus: FCS springt auf direkten Aufstiegsplatz
In der Anfangsphase lieferten sich die Teams ein Duell auf Augenhöhe. Niemand wollte sich zuerst aus der eigenen Deckung wagen, was zur Folge hatte, dass es auf beiden Seiten viele nervöse Aktionen gab. Mit der ersten richtigen Chance des Spiels gingen die Hausherren aber direkt in Führung – obwohl Cottbus bis dato mehr von der Partie hatte. Multhaup spielte an der Strafraumgrenze Vasiliadis frei, der die Kugel in die lange Ecke schlenzte (23.). Nur zwei Minuten später hätte der Vorlagengeber nach Pass von Krahn fast selbst zum 2:0 vollendet. Cottbus schien wie erstarrt und musste nun Angriff um Angriff über sich ergehen lassen. Krüger kam gleich zu zwei guten Abschlüssen (30./36.), Rabihic war es dann aber, der eine Flanke von Fahrner zum Zwei-Tore-Vorsprung einnickte (38.). Cottbus schwamm nun immer mehr und hätte sich auch über einen dritten Gegentreffer vor der Pause nicht beschweren können.
Nach einer schwachen ersten Hälfte bäumten sich die Lausitzer im zweiten Durchgang direkt auf und kamen durch den Torjäger vom Dienst, Timmy Thiele, nach 56 Minuten zum Anschlusstreffer. Multhaup hätte fast direkt auf den Gegentreffer geantwortet, sein Schuss strich allerdings um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (59.). Cottbus warf nun mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne, und so musste Menzel bei einem Freistoß von Rorig schon sein ganzes Können aufbringen, um den Schuss abzuwehren (61.). Energie lief die Zeit davon, doch die Gäste kamen nur noch vereinzelt zu guten Aktionen. Engelhardts Kopfball prüfte Menzel beispielsweise noch einmal (79.). Letztlich hielt der FCS Cottbus aber gut vom eigenen Tor weg und siegte souverän. Durch den dritten Sieg in Folge zieht Saarbrücken an Cottbus, das zum dritten Mal hintereinander als Verlierer vom Platz ging, vorbei und ist nun Zweiter.
Rostock 2:0 Ingolstadt: Hansa mischt weiter oben mit
Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für die personell ohnehin schon arg gebeutelte Hanseaten. Pfanne und Ruschke krachten bei einem Klärungsversuch am eigenen Strafraum mit den Köpfen zusammen, konnten nach kurzer Behandlung aber beide weiterspielen (5.). Rostock zeigte sich deutlich aktiver und machte in den ersten Minuten klar das Spiel. Die von rund 50 Fans begleiteten Ingolstädter waren anfangs zu zaghaft. Der sehr umtriebige Lebeau beackerte die linke Seite des FCH von oben nach unten und belohnte sich schließlich mit dem Führungstreffer. Nach einem Doppelpass mit Naderi schloss er platziert von der Strafraumgrenze ins rechte Eck ab (29.). Erst jetzt erwachten die Schanzer aus ihrem Winterschlaf und kamen in Person von Grönning und Kopacz zumindest in die Nähe des Rostocker Tores (34./37.). Hansa zeigte sich davon unbeeindruckt und erhöhte durch Haugen kurz vor der Halbzeit auf 2:0 (42.).
Sabrina Wittmann reagierte in der Halbzeit nur einmal und brachte Testroet für Kopacz, nachdem eine Reaktion auf dem Rasen aber ausblieb, brachte sie mit Heike und Gül (für Zeitler und Kanuric) zwei weitere frische Kräfte, die das Offensivspiel beleben sollten (54.). Doch weit gefehlt, Hansa behielt weiter die Kontrolle über das Spiel und kam dem dritten Tor häufiger näher als die Gäste dem Anschlusstreffer. Bei Rostock war es immer wieder Haugen, der für Unruhe im Strafraum des FCI sorgte. Aufseiten der Hausherren kam Manu in der 73. Minute, holte sich zwei Zeigerumdrehungen später Gelb ab, um in der 82. Minute wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen. Zudem musste Gürleyen vorzeitig unter die Dusche, ebenfalls mit Gelb-Rot (90.+1), nachdem er einen Gegenspieler mit dem Fuß am Kopf getroffen hatte. Mit dem zweiten Sieg in Folge rückt die Kogge auf Platz sechs vor und liegt – bei einem Spiel weniger – sieben Punkte hinter Rang 3. Der FCI ist weiterhin Fünfter.
Aachen 0:1 Dresden: Dynamo verteidigt die Spitze schmeichelhaft
Gleich zu Beginn stockte den Fans der Alemannia kurz der Atem. Sterner und Strujic rauschten nach zwei Minuten mit den Köpfen zusammen. Eine kurze Behandlungspause später konnten beiden Akteure weitermachen. Den 31.000 Zuschauern auf dem Tivoli bot sich in der überschaubar spannenden Anfangsphase viel Stückwerk, immer wieder war die Partie von kleinen Fouls unterbrochen. Menzels von Olschowsky abgewehrter Distanzschuss nach 23 Minuten war bis dato das Highlight. Auf der anderen Seite versuchte El-Faouzi ebenfalls aus der Entfernung sein Glück, verfehlte das Ziel allerdings deutlich (31.). Aachen schien nun wacher und hatte durch Strujic die nächsten Chancen, von denen eine sogar am Pfosten landete (35./42.). Mitten hinein in die Drangphase stach Dynamo dann aber eiskalt zu. Hauptmann traf per Linksschuss zur unverdienten Gäste-Führung (45.+2).
Gleich zu Beginn der zweiten 45 Minuten machten die Gäste mächtig Druck, wohlwissend, dass ein zweiter Treffer die Entscheidung wäre. Daferner (47.), Sterner (49.) und Lemmer (51.) hatten gefühlt Chancen im Minutentakt. Alemannia war in dieser Phase völlig von der Rolle und bettelte förmlich um das zweite Gegentor. Es dauerte ein paar Minuten, ehe die Hausherren wieder zu ihrer Balance fanden, dann drückten sie aber zunehmend auf den Ausgleich. Der eingewechselte Benschop hatte nach einer Heister-Flanke per Volley aus elf Metern die große Chance zum 1:1 (73.). Die Sachsen standen nur noch hinten drin und verteidigten mit Mann und Maus, die ganz große Idee fehlte jedoch aufseiten der Hausherren. Bahn versuchte es noch mal aus der Distanz, mehr ging nicht bei der Alemannia. Mit dem ersten Auswärtssieg im neuen Jahr verteidigt Dynamo die Spitze und liegt nun drei Punkte vor Rang 3, während Aachen zum siebten Mal in Folge sieglos blieb und nun bangen muss, im weiteren Verlauf des Spieltages nicht unter den Strich zu rutschen. Nur noch das bessere Torverhältnis trennt den Aufsteiger von der roten Zone.
Sandhausen 2:2 Unterhaching: SVS nur Remis
Dass Unterhaching sich trotz der zumindest schwierigen Tabellensituation keinesfalls schon aufgegeben hatte, zeigten die Oberbayern in der ersten Viertelstunde deutlich. Erst kam Stiefler nach einer Hereingabe von Geis zu einem Kopfball (4.), dann nickte Popp eine Schwabl-Flanke am zweiten Pfosten zur Führung ein (12.). Sandhausen war jetzt wach und hatte das Spiel in der Folge klar im Griff. Halimi suchte nach einer knappen halben Stunde den Kopf von Duman, verpasste ihn jedoch um Zentimeter (27.). Spielfluss kam in der Folge wenig zustande, sodass bereits nach einer guten halben Stunde die ersten Pfiffe aufkamen. Zudem lähmten viele Fouls und Einwürfe das Geschehen auf dem Rasen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Granath für den SVS den Riesen auf dem Kopf. Eine butterweiche Halimi-Flanke konnte der Stürmer jedoch aus kurzer Distanz nicht über die Linie nicken (41.).
Was die Akteure im ersten Spielabschnitt schuldig blieben, brachten sie in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit direkt auf den Rasen. Erst erzielte Stolze nach einer schwachen Abwehr von Eisele den Ausgleich (47.), dann drehten die Kurpfälzer durch Halimis Treffer von der Strafraumgrenze die Partie (51.), nur um wenige Minuten später den Ausgleich durch Torsiellos Stochertor hinnehmen zu müssen (56.). Die Partie hatte nun deutlich an Fahrt aufgenommen und beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive, sodass das Publikum allemal entschädigt wurde. Unterhaching hatte dabei minimale Feldvorteile, wusste diese im letzten Drittel jedoch nur selten auszunutzen. In den letzten zehn Minuten plätscherte die Partie vor sich hin, ohne dass es noch große Chancen auf den Sieg gab. In der Tabelle verbessert sich der SVS trotz des vierten sieglosen Spiels in Folge auf Platz 13, liegt aber weiter nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen. Haching ist weiterhin abgeschlagen Letzter. Bei elf Punkten Rückstand.
Stuttgart II 2:1 Hannover II: Schwaben gewinnen spät in Unterzahl
Im Duell der Zweitvertretungen legten die Gäste den klar besseren Start hin. Sulejmani hatte schon nach 120 Sekunden die Führung auf dem Fuß. Nachdem der VfB den ersten Schreck abgeschüttelt hatte, ging er durch Kastanaras in Führung (13.). In der Folge hielt Hannover den Ball viel in den eigenen Reihen, fand aber nur selten den Weg nach vorne. Bis zur 33. Minute, da stieg Uhlmann nach einer Kalem-Ecke am höchsten und versenkte die Kugel zum Ausgleich. Trotz des unerwarteten Gegentores hatte Stuttgart nun wieder das Zepter des Handelns in der Hand und kombinierte sich immer wieder gefällig bis an den Strafraum der Gäste, ohne dabei gefährlich zu werden.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts war Hannover die deutlich aktivere Mannschaft. Dammeier (56.), Sulejmani (60.) und Kalem (62.) kamen der Führung immer näher. Letztgenannter war es, der in der 69. Minute mutterseelenallein an Seimens ausgestrecktem Fuß scheiterte. Stuttgart wehrte sich nach Kräften, manchmal jedoch etwas zu hart. So sah Ulrich nach wiederholtem Foulspiel in der 79. Minute die Ampelkarte. In Unterzahl und mit dem Mute der Verzweiflung drangen die Schwaben noch einmal in den Strafraum der Gäste ein, wo Niklaus Sankoh an der Ferse traf und der Unparteiische auf den Punkt zeigte. Der Gefoulte trat selbst an und versenkte die Kugel zum Siegtreffer im Tor (85.). Durch den dritten Heimsieg in Folge verbessert sich der VfB auf Platz 17 und steht nur noch aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Aachen unter dem Strich. Hannover ist nach der fünften Niederlage in Folge weiterhin Vorletzter. Neun Punkte fehlenden zum rettenden Ufer.