Saarbrückens erster Derby-Sieg: Ergebnis "viel zu hoch"

Derby-Sieg! Zum ersten Mal in dieser Saison konnte der 1. FC Saarbrücken einen Lokalrivalen bezwingen – und das beim 5:0 gegen Mannheim am Mittwochabend auch noch überdeutlich. Selbst für Cheftrainer Lukas Kwasniok fiel der Erfolg "viel zu hoch" aus, dennoch wollten die Saarländer das Ergebnis genießen. Effektivität und "Feuerwehrmann Timm" waren dabei die Trumpfkarten.

"Nehmen es auch mal ganz gerne mit"

In manchen Registern wird Timm Golley beim 1. FC Saarbrücken noch als verletzter Spieler gelistet, doch von seiner Patellasehnenreizung hat sich der 30-Jährige mittlerweile erholt – und stand am Mittwochabend sogar in der Startelf. Damit hatte Golley selbst nicht gerechnet, wie er am Mikrofon von "MagentaSport" erzählte: "Ich war ein bisschen überrascht, dass ich von Beginn an ran durfte und dann auf einer Position, die ich schon länger nicht gespielt habe. Zwei Tore und eine Vorlage können sich sehen lassen." Mit seinem Einsatz holte Golley die Kohlen aus dem Feuer, nach der Saison denkt "Feuerwehrmann Timm" über eine Karriere im entsprechenden Bereich nach. "Aber ich kann mir auch noch ein, zwei Jahre als Fußballer vorstellen", schmunzelte Golley angesichts seiner Matchwinner-Qualitäten im Derby.

Nachdem Saarbrücken im bisherigen Saisonverlauf zwei Niederlagen und ein Remis in den Derbys gegen Mannheim und Lautern einstecken musste, war es der erste Derbysieg der Saarbrücker Drittliga-Geschichte in der jüngeren Vergangenheit. Ausschlaggebend war – neben dem Einsatz von Golley – die taktische Ausrichtung durch Cheftrainer Lukas Kwasniok. "Wenn wir sie irgendwo knacken können, dann, wenn wir ihre beiden Innenverteidiger mit unseren Geschwindigkeitsspielern ins Laufen bringen. Mit Jänicke und Golley haben wir zwei spielstarke Zentrale gebracht, um in diese Umschaltaktionen zu kommen", erklärte der Coach in der Pressekonferenz, welche Maßnahmen er für die Partie getroffen hatte. Mit Erfolg, auch wenn Kwasniok demütig blieb: "In der Höhe war es meiner Meinung nach viel zu hoch, aber wir nehmen es auch mal ganz gerne mit, dass wir in den letzten 15 Minuten nicht mehr zittern mussten."

Kein Saisonziel im Endspurt

Diese Demut will der Coach in die letzten Spiele der Saison mitnehmen. "Wir haben den Mund in dieser Saison häufig vollgenommen und nicht immer dann geliefert", argumentierte Kwasniok unmittelbar nach dem Spiel, dass der vierte Platz in der Tabelle jetzt nicht direkt wieder als Ziel ausgerufen wird. Die Qualität dazu sprach er seiner Mannschaft allerdings nicht ab: "Wenn wir es schaffen, dass wir diese fünf Spiele genießen, weil wir eine tolle Drittliga-Saison gespielt haben, dann bin ich guter Dinge."

Zumal sich der deutliche Sieg nicht abzusehen war. Hätte Dominik Martinovic auf Seiten des Gegners seine Chance zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich genutzt, wäre es womöglich nicht dazu gekommen. "Der Fußball ist manchmal nicht erklärbar. Wir suchen zwar immer nach einer Erklärung, aber jedes Tor und jedes Gegentor macht etwas mit den Jungs", verdeutlichte Kwasniok und fasste klar zusammen: "Ich habe keinen Rock’n’Roll-Fußball gesehen, sondern eine extrem hohe Effektivität." Am kommenden Montag gastieren die Saarländer bei Bayern München II.

   

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