Saison 2016/17: TSV 1860 machte 21,9 Millionen Euro Verlust

Schon aus sportlicher Sicht war die Saison 2016/17, die mit dem Abstieg in die 3. Liga und der Lizenz-Verweigerung endete, eine Katastrophe für den TSV 1860 München. Die Finanzen machen des Desaster rückblickend endgültig perfekt.
Millionen-Verlust wohl auch in der laufenden Saison
Wie laut der "Bild" aus einem Bericht von Löwen-Geschäftsführer Michael Scharold hervorgeht, hat der TSV 1860 München die Saison 2016/17 mit einem satten Minus in Höhe von 21,9 Millionen Euro abgeschlossen – Brutto lag der Verlust sogar bei 25,2 Millionen Euro. Konkret: Allein in dieser Spielzeit hat der TSV nach Angaben der Zeitung einen Verlust eingefahren wie in den vorherigen fünf Jahren zusammen. Stolze 18,2 Millionen Euro gaben die Löwen für die Gehälter der Spieler aus – kein Zweitligist zahlte mehr.
Um den teuren Kader finanzieren zu können, stellte Investor Hasan Ismaik Darlehen in Höhe von 12 Millionen Euro zur Verfügung. Ob der TSV 1860 das Geld in naher Zukunft zurückzahlen kann, ist fraglich. Allein im kommenden Jahr wird ein Darlehen in Höhe von rund elf Millionen Euro fällig, Darlehen in Höhe von 28,5 Millionen Euro sind in Genussrechte umgewandelt worden.
Die finanzielle Zukunft sieht unterdessen nicht sonderlich rosig aus: So rechnet Scharold für das vergangene Geschäftsjahr mit einem Minus in Höhe von 1,6 Millionen Euro, auch die laufende Saison wird der TSV 1860 demnach mit einem Fehlbetrag von 2,2 Millionen Euro abschließen. "Die Gesellschaft ist zum Stichtag 30. Juni 2017 bilanziell überschuldet", heißt es in Scharolds Geschäftsbericht.
Ismaik-Sprecher träumt von der Bundesliga
In der "Bild" spricht Ismaik-Sprecher Saki Stimoniaris von "katastrophalen" Zahlen, betont aber: "Es ist Hasan Ismaik, der da ganz allein ins Risiko gegangen ist und Kredite zur Verfügung gestellt hat." Hoffnungsträger für bessere Zeiten an der Grünwalder Straße ist Trainer Daniel Bierofka. Stimoniaris träumt bereits: "Die Löwen werden mit ihm eines Tages in der Bundesliga spielen." Für die in einer Woche beginnende Saison traut der 41-Jährige dem TSV "eine gute Platzierung, frei von Abstiegssorgen" zu.