Saisonfazit Arminia: DSC wird der Favoritenrolle gerecht
Für den DSC Arminia Bielefeld ist die Zeit in der 3. Liga vorerst vorbei. Der Traditionsklub aus Ostwestfalen verabschiedet sich nach dieser Saison als Meister der Liga zurück in die 2. Bundesliga. Mit 74 Punkten, der besten Offensive der Liga mit einem Torverhältnis von 75:41 und auch noch der besten Punkteausbeute aller Heimteams und der Hin- und Rückrunde steigen die Arminen am Ende hochverdient eine Liga auf und werden damit der Favoritenrolle von vor der Saison gerecht. Im Folgenden schaut liga3-online.de sich die Saison von Arminia Bielefeld noch einmal genauer an.
Das lief gut: Offensive on fire
Die armen Defensivreihen der Gegner… Was die Offensive des DSC in dieser Saison abspulte, war teilweise beeindruckend. Mit einem Schnitt von gut zwei Treffern pro Partie avanciert der Meister zu einem der torhungrigsten Teams in Deutschland. Insbesondere Toptorjäger Fabian Klos trug mit 23 Treffern zu dieser beeindruckenden Bilanz bei. Doch insbesondere die Ausgeglichenheit im Angriffsspiel der Blauen machte sie so gefährlich. Mit Mast, Hemlein, Müller, Ulm, Testroet oder zur Not auch der Verteidigung stellt kein Team so viele verschiedene wiederholte Torschützen wie der DSC.
Das lief nicht gut: Defensiv wacklig
Dass das Torverhältnis der Bielefelder nicht noch eine deutlichere Sprache spricht, liegt dann allerdings auch an der hin und wieder unsicheren Abwehrkette. Zu häufig fingen sich die Arminen Gegentreffer und das dann auch in größerer Zahl (bspw. 1:5, 2:4, 0:3 oder 1:3). Dabei ist diese Problematik nicht an einem einzelnen Spieler auszumachen, da sich beinahe alle Spieler der Viererkette den einen oder anderen Aussetzer leisteten. Auch Rückhalt Alexander Schwolow griff beim 0:1 in Kiel elegant am Ball vorbei, war aber sonst eine Bank.
Bester Spieler: Fabian Klos und das Team
Wie soll man am Toptorjäger der Liga denn vorbeikommen? Natürlich avancierte Fabian Klos zum Spieler der Saison und ist beim DSC absolut unersetzlich geworden. Aber in diesem Jahr wäre es unfair den Erfolg nur an ihm festzumachen. Mit Alexander Schwolow, Florian Dick und Tom Schütz bildeten sich gleich vier Akteure im System von Trainer Norbert Meier heraus, die ihre Qualität immer wieder unter Beweis stellten. Daher gibt es eigentlich nicht "den einen Spieler", sondern vielmehr ist es das gesamte Team, das den Aufstieg erreichte.
Schwächster Spieler: Daniel Brinkmann
Größte Enttäuschung der Saison dürfte wohl Peer Kluge gewesen sein, der kaum ein Spiel auf dem Rasen bestreiten konnte. Doch auf selbigem blieb vor allem Daniel Brinkmann hinter den Erwartungen zurück. An mangelnder Einsatzbereitschaft lag es dabei definitiv nicht. So übernahm Brinkmann beispielsweise im Pokal immer mit die Verantwortung beim Elfmeterschießen. Doch während der Spiele wirkte er zu häufig fahrig und überhastet, sodass ihm nicht viel gelingen wollte.
Saisonhighlight: DFB-Pokal
Das Saisonhighlight war am Ende nicht die Saison in der Liga, sondern ganz klar der DFB-Pokal. Da kegelten die Ostwestfalen reihenweise höherklassige Teams aus dem Pokal und das sowohl überzeugend, als auch noch verdient. Sandhausen, Hertha, Bremen und Gladbach hießen die Opfer der Blauen und insbesondere letztgenannte befanden sich in der Liga in bestechender Form. Die Pokalfeiern werden den Spielern und Fans noch ewig in Erinnerung bleiben, sodass diese am Ende ganz klar das Highlight der Saison bilden.
Negatives Saisonhighlight: Heimspiel gegen den Halleschen FC
Mit einer wahren Packung begann das beste Heimteam der Liga seine Saison. Mit 1:5 geriet man gegen den HFC unter die Räder und das, obwohl man noch bis kurz vor der Pause verdient geführt hatte. Was nach dem Wechsel passierte, war die bitterste Pille der Saison, neben der Derby-Niederlage in Münster. Die neue Mannschaft ließ sich auseinander spielen und bot am Ende kaum noch Gegenwehr gegen die anrennenden Gäste. Dass aber auch ein Torverhältnis in der Saison wichtig ist, zeigten die Fälle Unterhaching/Dortmund in Liga 3 oder Aue/1860 München in Liga 2.
Bewertung der Transfers: Licht und Schatten
Viele neue Gesichter sahen die Fans in dieser Saison auf dem Platz, vergleicht man das Team mit dem des Vorjahrs. Mit Alexander Schwolow, Sebastian Schuppan, Florian Dick, Manuel Junglas, David Ulm, Christoph Hemlein und Dennis Mast setzte es gleich mehrere Volltreffer, die sich zu absoluten Stammkräften entwickelten. Doch auf der anderen Seite blieben Daniel Brinkmann, Peer Kluge und Koen van der Biezen gänzlich hinter den Erwartungen zurück. Doch mit dieser Erfolgsquote bei den Transfers kann man in Bielefeld sicher gut leben.
Der Trainer: Meier beweist sein ganzes Können
Der Übungsleiter wurde im Februar 2014 für den Publikumsliebling Stefan Krämer installiert und war anfangs bei den Fans in einem schweren Stand. Doch mittlerweile hat er sämtliche Kritiker verstummen lassen und die Anhänger des DSC sind glücklich mit ihrem "Käse-Nobby". Der ruhige Norddeutsche wusste sein Team zu beinahe jeder Zeit perfekt taktisch, körperlich und mental fit zu bekommen und sie einzustellen. Nicht zuletzt die Mannschaftsleistungen im Pokal unterstreichen diese These.
Fazit: Die Liga von hinten überrollt
Verlief der Saisonstart noch schleppend und stand man nach vier Spieltagen mit nur vier Zählern kurz vor einem Abstiegsplatz, so rollte der DSC in der Folge das Feld von hinten auf und stand schon zur Winterpause souverän an der Tabellenspitze. Im Anschluss daran gab man diese auch zu keinem Zeitpunkt wieder her und erfüllte damit die Quoten der Buchmacher, die den DSC schon vor der Saison als Favoriten gesehen hatten.
Ausblick: Klassenerhalt als realistisches Ziel
Im kommenden Jahr spielt der DSC nun wieder in der 2. Bundesliga und dort wird es das Ziel sein diese auch zu halten. Wenn die Stammkräfte gehalten werden und punktuelle Verstärkungen getätigt werden, hat die Mannschaft in jedem Falle die Qualität um dieses Ziel auch zu erreichen.