Saisonrückblick: Von Torjägern, Elfer-Killern und Oldies
Zum Ende einer aufregenden Spielzeit blicken wir nochmals zurück, um die Spieler und Vereine hervorzuheben, denen im vergangenen Jahr besonderes gelungen ist. Aber auch die Pechvögel und Enttäuschungen der letzten Saison sollen in unserem Saisonrückblick Erwähnung finden.
.
.
.
Der Knipser – Fabian Klos
Mit 23 Treffer der Torschützenkönig und Aufstiegsheld des DSC. Über die ganze Saison zeigte der Kapitän der Arminia konstante Leistungen und setzte beispielsweise mit dem Dreierpack gegen den späteren Mitaufsteiger MSV Duisburg Ausrufezeichen.
Der Top-Vorbereiter – Florian Dick
Der goldene Transfer der Bielefelder im vergangenen Sommer. Beim 1.FC Kaiserslautern aussortiert, kam Dick ablösefrei und steuerte mit 15 Torvorlagen einen großen Teil zu Meistertitel und Aufstieg bei. Besonders seine Standards waren ligaweit gefürchtet und sorgten für zahlreiche Treffer des DSC.
Der Elfer-Held – Patrick Wiegers
Auch wenn Wiegers in einer sportlich schwierigen Zeit den Platz im Dresdner Tor übernommen hat, wusste der Keeper zu überzeugen. Ein Beispiel dafür ist seine Quote bei Elfmeter, denn von vier Strafstößen auf sein Tor konnte er drei abwehren. 75 Prozent gehaltene Elfer stehen somit zu Buche. Seine Leistung ist somit noch über der von André Poggenborg (Fortuna Köln), der drei von neun Strafstößen abwehren konnte und Zlatan Alomerovic (Borussia Dortmund II), dem es gelang, drei von sechs Elfern zu vereiteln, einzuordnen.
Die Dauerbrenner – Florian Dick, Philipp Klewin und Kenneth Kronholm.
Nur drei Spielern gelang es in jeder einzelnen Minute der Saison auf dem Feld zu stehen. Florian Dick ist dabei der einzige Feldspieler dieser Kategorie. Der rechte Verteidiger schrammte mit vier gelben Karten jedoch nur knapp an einer Pause wegen Sperre vorbei. Auch zwei Torhütern gelang die volle Summe von 3.420 Spielminuten: Philipp Klewin und Kenneth Kronholm dürfen sich also ebenfalls Dauerbrenner betiteln lassen. Der Kieler darf sogar noch zwei Extrapartien in der Relegation einplanen.
Der Joker – Rogier Krohne
Nochmal Schwung ins Spiel bringen und neue Impulse setzen: Das sind die Aufgaben der Spieler, die von der Bank kommen. Am erfolgreichsten umsetzen konnte das zuletzt Rogier Krohne, dem sechs Treffer nach Einwechslung gelangen. Herausragend war dabei seine Leistung gegen Halle, als der Stürmer nach seiner Einwechslung in der 82. Minute den 2:0-Sieg seiner Elf durch ein Doppelpack in den letzten Minuten herausschoss. Ebenfalls enorme Joker-Qualitäten bewiesen Patrick Breitkreutz (Holstein Kiel) mit fünf Toren und drei Assists und Soufian Benyamina (Wehen Wiesbaden), dem vier Treffer und drei Vorlagen nach Einwechslung gelangen.
Die Fairsten – Holstein Kiel
Dass Erfolg auch mit einer fairen und sauberen Spielweise verbunden werden kann, bewies Holstein Kiel. Die Störche sind mit 60 gelben und einer gelb-roten Karten das fairste Team der abgelaufenen Saison. Auffällig ist auch, das mit Dortmund II und Regensburg zwei Absteiger am anderen Ende der Skala stehen. Das unfairste Team kam jedoch aus Großaspach, die mit 98 Karten und sieben Platzverweisen für ordentlich Arbeit bei den Unparteiischen sorgten.
Die Nervenstarken – Stuttgarter Kickers
Von einem Rückstand nicht beeindrucken ließen sich besonders die Kickers. In 21 Saisonspielen lag der SVK zurück und holte danach noch stolze 24 Punkte. Mit ein Grund also, warum das Team am Ende einen starken vierten Tabellenplatz belegen konnte. Ähnliche Qualitäten bewies Meister Arminia Bielefeld mit 18 Punkten aus 16 Partien in Rückstand.
Der Zuschauer-Meister – Dynamo Dresden
In dieser Kategorie kann es nur einen Sieger geben: Dynamo Dresden. Der Zuschauerschnitt von 22.758 ist der Konkurrenz meilenweit voraus und eine der größten Stärken des Vereins. Auch wenn das Team besonders in der Rückrunde für wenig Begeisterung sorgen konnte, bleiben die Anhänger treu und füllen das Stadion zu jedem Heimspiel aufs Neue. Bis auf das Geisterspiel gegen Erfurt kamen nie weniger als 20.000 Fans.
Die größte Überraschung – Holstein Kiel
Damit hätte vor der Saison wohl keiner ernsthaft gerechnet. Die Störche spielen eine herausragende Saison und ziehen in die Relegation ein. Dort entscheidet sich am Dienstagabend bei 1860 München, ob Kiel erstmals seit 1981 wieder in der Zweiten Liga spielen werden. Die größte Stärke der KSV war die Defensive, die nur 30 Gegentreffer zuließ und oftmals Basis des Erfolges war. Auch deshalb mussten die Störche vom zehnten bis zum 36. Spieltag nur eine einzige Niederlage hinnehmen.
Die größte Enttäuschung – Hansa Rostock
Viel weniger erfreulich verlief die Saison für Hansa Rostock. Zwar zählte die Kogge vor der Runde nicht zwingend zu den Top-Favoriten, doch hatte mit einer derart enttäuschenden Saison auch kaum einer gerechnet. Hansa stürzte nach zwei achtbaren Ergebnissen zu Beginn rasant in den Keller ab und baute den Kader zur Winterpause im großen Stil um. So rettete sich die Kogge aus der gröbsten Abstiegsangst, ehe sie durch vier Pleiten zum Saisonende nochmals ganz nah an den Abgrund rückten. Am Ende kam Hansa nochmals mit einem blauen Auge davon und steht nun vor dem nächsten großen Umbruch.
Der Oldie – Daniel Masuch
38 Jahre und einen Monat alt war Daniel Masuch bei seinem letzten Einsatz für Preußen Münster. Der Oldie macht im Sommer Platz für einen Nachfolger im Tor des SCP.
Der Youngster – Simon Ollert
17 Jahre, fünf Monate und zwei Tage alt war Simon Ollert bei seinem Profidebüt die SpVgg Unterhaching gegen Arminia Bielefeld. Inzwischen stehen für den Youngster sieben Einsätze in der Dritten Liga zu Buche. Bemerkenswert ist dabei, dass der inzwischen 18-Jährige der aktuell einzige gehörlose Spieler im deutschen Profifußball ist.
Der Transfer-Meister – Energie Cottbus
Am schnellsten drehte sich das Transfer-Karussell in dieser Saison bei Energie Cottbus, wo insgesamt 49 Vereinswechsel gezählt werden konnten. 22 Spieler kamen dabei neu in die Lausitz und 27 suchten andere Vereine auf. Auffällig ist dabei, dass fast alle Transfers ablösefrei über die Bühne gingen und keine großen Summen hin und her geschoben werden mussten. Die populärsten Zugänge waren sicherlich Torsten Mattuschka (von Union Berlin) und im Winter Ronny Garbuschewski (aus Chemnitz).