Saisonvorschau F.C. Hansa: Eine Überraschung ist möglich

Bevor die 3. Liga am 29. Juli in die neue Saison startet, blickt liga3-online.de auf die 20 Drittligisten und schätzt die Chancen der Teams ein. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf den F.C. Hansa Rostock.

So lief die Vorbereitung

Insgesamt acht Testspiele absolvierten die Hanseaten in der Vorbereitung, das letzte stand am Samstag gegen den Regionalligisten Berliner AK auf dem Plan. Erwartungsgemäß wurden alle Partien gegen die unterklassigen Gegner gewonnen. Im Highlight-Spiel gegen den Bundesliga-Dino Hamburger SV erkämpften die Rostocker ein 0:0. Für die Kogge war es der erste echte Härtetest, auf dessen Ergebnis sich – kurz vor Saisonbeginn – aufbauen lässt. Trotz präventiver Arbeit im Athletikbereich wurde die Vorbereitung von der schweren Verletzung von Stammspieler Christian Dorda (Knie-OP) und weiteren Ausfällen von Ronny Garbuschewski (ebenfalls Knie-OP) und Stefan Wannenwetsch (Muskelfaserriss) bis hin zu vielen kleinen Blessuren getrübt. Insgesamt war es aber dennoch eine „runde“ Vorbereitung, aus der die Hanseaten ohne Niederlage und mit neuem Kapitän (Michael Gardawski) in die neue Spielzeit gehen.

Transferperiode

Zugänge Abgänge
Eric Behrens (RB Leipzig U19) Johannes Brinkies (FSV Zwickau)
Samuel Aubele (Germania Halberstadt) Christer Youssef (unbekannt)
Fabian Holthaus (Fortuna Düsseldorf) Eric Birkholz (FC Schönberg 95)
Kerem Bülbül (FC Ingolstadt) Kai Schwertfeger (unbekannt)
Marcel Gottschling (Viktoria Köln)
Markus Gröger (Borussia Fulda)
Robin Schröder (Karriereende)
Maik Lukowicz (Werder Bremen II)

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Bewertung der Transfers / Wer soll noch kommen?

Überschaubar lesen sich die vier Sommerneuzugänge der Rostocker. Grund dafür ist, dass Hansa weitestgehend auf das Gerüst der eingespielten Spieler aus der vergangenen Saison zurückgreifen kann und nicht einen erneuten Umbruch vornehmen musste. Talentierte Nachwuchsspieler mit Entwicklungspotential – diese Eigenschaft dürfte unter jedem der vier Zugänge stehen. Mit der Verpflichtung von Außenverteidiger Fabian Holthaus reagierten die Hanseaten auf den langfristigen Ausfall von Abwehrspezialist Christian Dorda (Knie-OP). Trotz seiner 21 Jahre bringe er "sehr viel Erfahrung mit, mit der er uns sofort weiterhelfen kann“, so Trainer Christian Brand. Als "belebendes Element im Mittelfeld und Angriff“ soll Kerem Bülbül die Offensive verstärken. Auf Leihbasis wechselte der 21-jährige Deutsch-Türke, der bis 2018 bei Ingolstadt unter Vertrag steht, an die Ostsee. Nach den Abgängen von Brinkies und Schröder auf der Torwartposition verpflichteten die Verantwortlichen wiederum zwei junge Keeper, die sich mit der neuen und alten Nummer eins Marcel Schuhen messen dürfen. Als interne Neuzugänge darf man die Langzeitverletzten Aleksandar Stevanovic, Soufian Benyamina und Tommy Grupe nennen. Ansonsten sehen sich die Verantwortlichen derzeit nach weiteren Offensivkräften auf dem Transfermarkt um.

Auf diese Spieler sollte man achten

Auch in der neuen Saison muss man Maximilian Ahlschwede weiter auf dem Schirm haben. Der 26-jährige Rechtsverteidiger war der konstanteste Spieler der vergangenen Spielzeit und präsentierte sich ebenso wie Mittelfeldspieler Stephan Andrist in der Vorbereitung in einer überzeugenden Form. Wenn er von weiteren Verletzungen verschont bleibt, ist Hansas neuer Zehner Stevanovic nicht zu unterschätzen. Nach langer Rehabilitationsphase nach seinem Kreuzbandriss setzt der Spielmacher wieder Akzente in der Offensive und freut sich, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.

Stärken und Schwächen

Hansa kann weitestgehend auf das Spielermaterial der vergangenen Saison zurückgreifen. Das Team von Trainer Brand ist eingespielt und besitzt variable Spieler und ebenso variable Spielsysteme, die in der Vorbereitung ausprobiert wurden. Die Stärke liegt außerdem – wie auch schon in der abgelaufenen Spielzeit – in der Defensive. Eine stabile Abwehr war damals die Basis für die erfolgreiche Rückrunde. Spieler wie Hoffmann, Ahlschwede und Henn geben dem Team die nötige Sicherheit und lassen kaum Torchancen zu.

In der Offensive hinken die Hanseaten noch etwas hinterher. Im Sturm zieht weiterhin Marcel Ziemer (einsam) seine Kreise, Melvin Platje fehlt noch der Anschluss genauso wie Soufian Benyamina, der nach seinem Scheinbeinbruch endlich wieder auf dem Platz steht.

Die Erwartungen der Fans

Die weiß-blaue Anhängerschar von der Ostsee ist sturmerprobt – über Jahre hinweg. Dennoch wünscht man sich nichts sehnlicher als endlich einmal Ruhe und Kontinuität mit einem Blick über die Mittellinie der Tabelle. Die Hoffnung auf einen Platz im oberen Drittel ist begründet aus der starken Rückrunde und des in sich gewachsenen und erstarkten Teams.

Fazit und Prognose

Hansa ist stark aufgestellt und spielte eine sehr gute Vorbereitung. Die Voraussetzungen für einen guten Saisonauftakt sind gegeben. Eine ambitionierte Saisonvorgabe gab unlängst der Hauptsponsor der Kogge aus: Hansa gehöre in die 2. Liga. Die Verantwortlichen im Verein geben sich allerdings bescheiden und zurückhaltend. Die erfreuliche Rückrunde in der Vorsaison setzte jedoch Maßstäbe, an denen sich die Hanseaten nun messen lassen müssen. Sie machte automatisch Lust auf mehr. Wenn die Rostocker an diese Leistungen anschließen können und von Verletzungen verschont bleiben, könnten sie diese Spielzeit überraschen. Mit dem vorhandenen Spielermaterial sollte man in dieser Saison zumindest nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

 

   

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