"Saisonziele neu definieren": 1860 hakt Aufstieg vorerst ab

Als großer Aufstiegsfavorit gestartet, belegt der TSV 1860 München derzeit einen enttäuschenden achten Tabellenplatz – und hakt die 2. Bundesliga angesichts eines Rückstands von bereits sieben Punkten auf einen direkten Aufstiegsplatz daher vorerst ab. Stattdessen gehen die Blicke nach unten. Die Zukunft von Sportchef Günther Gorenzel bleibt derweil offen.

Nur fünf Siege seit dem 6. Spieltag

Im fünften Anlauf sollte sie endlich gelingen, die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Der Start war mit fünf Siegen zum Auftakt verheißungsvoll, doch seitdem gab es in 17 Spielen nur noch fünf weitere Siege sowie vier Unentschieden. Mit lediglich 19 Zählern seit dem 6. Spieltag belegen die Löwen im Liga-Vergleich nur Rang 12. Selbst Abstiegskandidaten wie Erzgebirge Aue punkteten in diesem Zeitraum besser (21 Zähler). Und auch in der Gesamttabelle laufen die Löwen ihren großen Zielen nach nur einem Sieg aus den letzten neun Spielen deutlich hinterher.

Platz 8 bedeutet die tiefste Platzierung seit genau einem Jahr. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, fehlen zu einem direkten Aufstiegsplatz bereits sieben Punkte. Selbst Rang 4, der momentan zur Relegation berechtigen würde, ist bereits fünf Zähler entfernt. Dass Tabellenführer SV Elversberg sogar bereits auf 19 (!) Punkte enteilt ist, setzt dem Löwen-Frust endgültig die Krone auf.

Reisinger spricht von Klassenerhalt

"Wir sind alle im Verein enttäuscht über den Saisonverlauf", sagt Präsident Robert Reisinger in der "TZ" und betont: "Das Ziel war ein anderes. Sportlicher Erfolg ist leider nur bis zu einem bestimmten Grad planbar. Nun gilt es die Realität anzunehmen." Und die lautet im Februar 2023: Abstand nehmen vom anvisierten Aufstieg – zumindest vorerst.

"Wir müssen von Spieltag zu Spieltag schauen und unsere Saisonziele schrittweise neu definieren", so Reisinger, der die Blicke nach unten richtet: "Sind genügend Punkte für den Klassenerhalt gesammelt, rückt die erneute Qualifikation für den DFB-Pokal ins Blickfeld." Dafür würde derzeit Rang 5 genügen, der zwei Zähler entfernt ist. Um den Klassenerhalt bangen müssen die Löwen angesichts von derzeit 14 Punkten Vorsprung auf Rang 17 aber eher nicht.

Gorenzel vor dem Aus? Reisinger mahnt

Dennoch ist die Situation fraglos angespannt und könnte dazu führen, dass nach Michael Köllner auch Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel seinen Hut nehmen muss. Entsprechende Gerüchte einer Absetzung stehen seit Samstagabend im Raum, Reisinger macht aber klar: "Der Verein wird nicht in hektischen Aktionismus verfallen und überstürzt das Management tauschen. Wir bewerten als Gesellschaftervertreter die Spielzeit in der gebotenen Sachlichkeit und ziehen für die Zukunft Schlüsse daraus."

Für Donnerstag ist eine Sitzung des Aufsichtsrats geplant, auf dieser könnte sich dann entscheiden, ob Gorenzel noch eine Zukunft bei den Löwen hat. Dass mit Benny Lauth bereits ein Nachfolger in den Startlöchern stehen soll, wollte Reisinger nicht kommentieren: "Über in den Medien spekulierte Namen werde ich mich nicht äußern." Es kündigen sich einmal mehr spannende Tage rund um die Grünwalder Straße an – zumal auch die Trainerfrage nach wie vor nicht beantwortet ist.

   

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