Schäden am Dach der MSV-Arena größer als gedacht
Nicht nur sportliche Sorgen begleiten den MSV Duisburg im September 2023, auch die Schauinsland-Reisen-Arena bereitet Probleme – konkret das Dach. Die dort festgestellten Schäden sind größer als gedacht, sodass "sofortige Maßnahmen" erforderlich waren. Es bestehe großer Handlungsdruck, heißt es.
Korrosionsschutz "großflächig unzureichend"
Dass am Dach der MSV-Arena Schäden vorhanden sind und sich diese durch die gesamte Stahlkonstruktion ziehen, ist schon seit Jahren bekannt. Doch wie neue Untersuchungen nun ergaben, sind die Schäden größer als gedacht. Insbesondere der Korrosionsschutz sei "großflächig unzureichend", sagt Sandra Altmann aus der Geschäftsführung der Duisburger Stadionmanagement GmbH (DSM) gegenüber der "WAZ". Demnach sei ein "umfassendes und für jeden Laien sichtbares Schadensbild“ vorhanden.
Altmann zufolge seien sofortige Maßnahmen erforderlich gewesen, "die der akuten Verkehrssicherheit des Stadions dienen und bis zu einer Sanierung fortgeführt werden müssen". Sämtliche Zugstangen, die den Kräften entgegenwirken, denen das Dach zum Beispiel bei starkem Wind ausgesetzt ist, sowie die Beule an einem Pylonen werden nun alle sechs Monate überprüft. Die übrigen Roststellen jährlich. "Das Geld dafür muss da sein und wurde im Wirtschaftsplan der DSM einkalkuliert, darüber darf es keine Diskussion geben", betont Altmann.
Mehrere Varianten im Gespräch
Zwar sei die Standsicherheit des Stadions weiterhin gegeben, allerdings bestehe großer Handlungsdruck. "Damit das Stadion weiter nutzbar bleibt, müssen wir kurz- bis mittelfristig umfangreiche Maßnahmen einleiten." Im Gespräch sind eine Sanierung, eine komplettere Erneuerung der Dachkonstruktion, ein kompletter Abriss des Daches ohne Neubau sowie der Umbau zu einer Multifunktionsarena. Die beiden letztgenannten Varianten werden allerdings als "wenig vorteilhaft" erachtet, denn während das Stadion ohne Dach nicht mehr drittligatauglich wäre (mindestens ein Drittel aller Plätze müssen überdacht sein), dürfte der Umbau zu einer Multifunktionsarena zu teuer sein.
Die DSM-Geschäftsführung werde nun alle Varianten hinsichtlich Machbarkeit, eines groben Kostenrahmens sowie Vor- und Nachteilen überprüfen lassen, schreibt die Zeitung. Die Ergebnisse sollen dem Rat frühestens im November, spätestens aber Anfang 2024 präsentiert werden. Dem soll sich ein Planungsbeschluss anschließen. Ein bis zwei Jahre sind für die Planungen veranschlagt, ebenso wie für die Bauphase. Die Kosten lassen sich noch nicht beziffern, werden sich aber wohl auf eine zweistellige Millionensumme belaufen. Tragen muss sie die Stadt Duisburg als Eigentümerin des Stadions.