Schiedsrichter bringen Drube in Rage: "Mich kotzt es langsam an"

Die Sportfreunde Lotte hatten im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern alles unter Kontrolle – bis zur gelb-roten Karte für Abwehrchef Matthias Rahn. Nach dem Platzverweis entglitt dem Team von Trainer Nils Drube die Partie, der FCK gewann am Ende mit 2:0. Der Coach holte zum verbalen Rundumschlag gegen Schiedsrichter-Entscheidungen aus.

Ärger über Fifty-Fifty-Entscheidungen

"Beschissen" fühlte sich Trainer Nils Drube in aller Deutlichkeit nach der 0:2-Niederlage am Samstagnachmittag gegen den 1. FC Kaiserslautern. Am Mikrofon der "Telekom" holte der 41-Jährige zum Rundumschlag gegen die Schiedsrichter-Entscheidungen aus, die den Sportfreunden Lotte in den vergangenen Wochen widerfahren waren: "Mich kotzt es langsam an, dass immer wieder Situationen gegen uns gepfiffen werden, die Fifty-Fifty-Entscheidungen sind", schimpfte der Cheftrainer – aufgewühlt, aber kontrolliert.

"Für mich ist es eine klare Tätlichkeit von Lauterns Sternberg in der ersten Halbzeit", zog Drube den Vergleich einer Entscheidung pro Kaiserslautern heran. Matthias Rahn hatte im Laufe der Partie weniger Glück, er musste das Feld nach 76 Minuten mit einer gelb-roten Karte verlassen. Das taktische Foul des Abwehrspielers bemängelte Drube nicht, jedoch die Situation davor: "Chato bekommt ein klares Foul, wo er grätscht und klar weggeflext wird." Den Trainer nerve es, wenngleich er mit keiner Silbe einen Fehler bei den getroffenen Entscheidungen bemängelt.

"Einfach gar nichts geschenkt"

Viel mehr gehe es darum, dass die Sportfreunde Lotte als "irgendwo kleiner Verein" immer benachteiligt werde. "Das summiert sich immer Woche für Woche und ich bin es Leid", schloss der Trainer seine Worte ab, um auch einen Blick auf das sportliche Geschehen zu werfen: "Ich finde, wir haben ein sensationelles Spiel gemacht. Bis zur gelb-roten Karte haben wir nichts zugelassen." Tatsächlich waren die Lotter dem Gast aus Kaiserslautern mindestens auf Augenhöhe begegnet, erst in Unterzahl rissen die Roten Teufel die Partie an sich.

Die 0:2-Niederlage aufgrund der letzten Viertelstunde sei für Drube "sehr, sehr bitter" und deswegen "bin ich auch sehr emotional." Die authentischen und direkten Worte möchte Drube allerdings nicht fehlverstanden wissen: "Ich stehe zu meinen Worten, ich greife keinen persönlich an – das macht auch sicher keiner absichtlich." Lotte bekäme in dieser Saison "einfach gar nichts geschenkt" und "einfach alles voll in die Fresse" – und trotzdem sieht Drube die Verantwortung auch in den eigenen Händen, beispielsweise mit dem verschossenen Elfmeter.

Bilanz ausgeglichen

Der Blick auf die Saison zeigt jedoch: Bisher wurde Lotte lediglich bei fünf Entscheidungen benachteiligt, was Platz 14 im Liga-Vergleich bedeutet. Im Gegenzug profitierten die Westfalen von sechs Entscheidungen zugunsten des Gegners – und blicken somit auf eine ausgeglichene Bilanz.

Einen offiziellen Protest seitens des Vereins wollte der Cheftrainer mit seiner Wutrede aber nicht anschieben: "Ach, das bringt doch nichts. Ich bin auch ein lieber Mensch, kann auch jedem nachher die Hand geben und bin total ausgeglichen wieder." Emotionen gehörten zum Fußball dazu und die Chance zum Punkten stehe schon mit dem nächsten Spiel gegen Braunschweig wieder an.

   

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