Schiele schielt nicht nach oben: "Vorsprung nach hinten ausbauen"

In der Rückrunde zählen die Würzburger Kickers zu den stärksten Mannschaften der Liga und konnten bislang einen Zwei-Punkte-Schnitt in den sieben Partien der zweiten Halbserie einfahren. Dass das Team rund um Cheftrainer Michael Schiele dabei nur nach unten schaut, ist längst nur noch Understatement. Die Fans sprachen sich derweil für einen Verbleib des Trainers aus – mit einer Spitze in Richtung Felix Magath.

Fans pro Schiele

Der 2:1-Sieg in Zwickau war das 100. Spiel, in dem Michael Schiele offiziell als Cheftrainer der Würzburger Kickers an der Seitenlinie stand – drei Partien als Interimscoach, die er allesamt verlor, sind längst vergessen und aus der Wertung genommen. Denn der gebürtige Heidenheimer ist nach dem chaotischen Saisonstart inklusive Gegentorflut inzwischen auf Aufstiegskurs. Auch dank des Erfolgs in Zwickau: "Wir nehmen die Punkte sehr gerne mit. Die letzten Spiele haben wir hier sehr unglücklich verloren, umso mehr freuen wir uns jetzt, dass wir den Vorsprung nach hinten ausbauen und den Gegner auf Distanz halten konnten."

Schiele beweist zurzeit nicht nur auf dem Platz ein gutes Händchen, er zeigt sich auch als Meister im Understatement. Die Art des Cheftrainers begeistert die Fans, die erst vor wenigen Tagen die Bundesliga-Ambitionen von Felix Magath hörten. Da Schieles Vertrag, der im Sommer ausläuft, in Kombination mit den Plänen noch nicht verlängert wurden, winkten die Anhänger kurzerhand mit dem Zaunpfahl: "Lieber Liga 3 mit Micha als Champions League mit Felix!"

"Mallemusik" für Siegtorschützen

Das entsprechende Banner präsentierten die mitgereisten Fans in Zwickau, dazu gab es Sprechchöre für den Cheftrainer. Und der hat die Ergebnisse auf seiner Seite – trotz schlechter erster Halbzeit steigerten sich die Würzburger nämlich nach dem Seitenwechsel, wie Schiele betonte: "Wir waren besser in den Zweikämpfen, wir hatten mehr spielerische Lösungen, wir waren besser im Ballbesitz und den zweiten Bällen. Da haben wir sehr, sehr gedrückt und es war eine Frage der Zeit, dass wir den Ausgleich machen."

Das Sahnehäubchen war die Einwechslung von Luca Pfeiffer, der in der 90. Spielminute zum Sieg traf. "Beim Stand von 0:1 bin ich eingewechselt worden, dann 2:1 vom Platz zu gehen ist für einen Stürmer geil", freute sich der Joker im Vereins-TV und lobte Vorbereiter Fabio Kaufmann: "Ich weiß, dass der Fabio flanken kann. Mal besser, mal schlechter, aber die Flanke hat ein perfektes Timing gehabt, sodass ich den Ball nur noch erwischen musste." In der Kabine trällerte der Siegtorschütze anschließend "Mallemusik", während die Früchte von Schieles Arbeit auch bei den Mitspielern wirkten – so auch bei Simon Rhein, der sich nach dem erneuten Sieg beinahe etwas entlocken ließ: "Solche Spiele muss man gewinnen, wenn man auch nach oben schielen will. Das wollen wir jetzt nicht. Wir wollen schauen, dass wir den Abstand nach hinten vergrößern."

   

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