Schiele zurück: Eintracht will "mit den Fans punkten"
BTSV-Coach Michael Schiele ist nach seiner Corona-Erkrankung rechtzeitig für die Begegnung mit Ex-Klub Würzburg (Samstag, 14 Uhr) zurück auf der Trainerbank. Im Duell der unterschiedlichen Voraussetzungen wollen die Niedersachsen ihren positiven Druck in Punkte umwandeln. Auch die Fans sind dafür wieder mit im Boot.
Dolchstoß für FWK durch Schiele?
Der Name von Michael Schiele ist eng mit Erfolgen der Würzburger Kickers verknüpft. Jetzt kommt der FWK als Außenseiter nach Braunschweig – und muss gewinnen, um den Absturz in die Regionalliga zu verhindern. "Uns erwartet eine Mannschaft, die zu Unrecht da unten steht", ergriff der BTSV-Coach noch einmal Partei für seinen Ex-Klub. "Vom Potential her sind sie im Mittelfeld anzuordnen, und wenn es gut läuft, vielleicht sogar noch mehr. Aber jetzt müssen sie gewinnen, um die Hoffnung am Leben zu erhalten." Es ist wohl eine dieser Geschichten im Fußball, dass nun ausgerechnet Schieles Team den Dolchstoß für Würzburg setzen kann.
Denn Braunschweig will die Partie für sich entscheiden, um im Aufstiegskampf alle Karten in der Hand zu halten. Obwohl der Übungsleiter lieber tiefer stapelt: "Wir sind unter den Top fünf dabei, da wollen wir auch bleiben. Wir wollen gute Spiele machen und ekelig sein." Im Eintracht-Stadion werden die Fans dabei helfen, im Saisonfinale kann der BTSV auf die volle Hütte bauen. "Die Fans können 90 Minuten Stimmung machen und haben zuhause ein gutes Gefühl, wann die Mannschaft was braucht. Das freut uns", lobte Schiele das Engagement der Anhänger. Dafür will er sich revanchieren: "Wir wünschen uns, dass wir mit den Fans punkten und Punkte feiern dürfen."
"Zuhause ein bisschen lauter"
Dann rückt der Aufstieg – der Schiele schon einmal mit dem FWK gelang – in greifbare Nähe. "Die Stimmung zu vergleichen ist immer schwierig. Es gibt mal mehr Positives, mal weniger. Es sind aber schon viele Parallelen da", erinnerte sich der BTSV-Coach an die heiße Phase vor zwei Jahren zurück. Doch über Würzburg hatte der 44-Jährige genug geredet: "Ich hatte dort wirklich eine schöne Zeit, aber ich habe auch hier bislang eine Top-Zeit." Diese Zeit könnte Schiele mit dem nächsten großen Wurf in seiner Karriere verschönern.
Mit Benjamin Girth und Enrique Pena Zauna könnten zwei Akteure wieder auf den Platz zurückkehren, die zuletzt verletzungsbedingt nicht ins Aufstiegsrennen eingreifen konnten. Iba May (Außenbandriss) wird in dieser Saison dagegen kein Spiel mehr machen können, auch Maurice Multhaup (Schmerzen am Fuß) fehlt weiterhin. An Bord ist übrigens auch Schiele selbst wieder, nachdem er das letzte Spiel in Wiesbaden (1:0) aufgrund einer Corona-Infektion nur von Zuhause aus verfolgen konnte. "Man sagt immer, dass Männer ein bisschen wehleidiger sind. Es war schon eine schlimmere Grippe, aber dann war es auch schneller wieder weg, als eine Grippe", berichtete Schiele mit leichtem Schmunzeln. "Die Mannschaft hat es mir in vielen Situationen leicht gemacht. Aber du wirst zuhause auch ein bisschen lauter, da geht es aus dir raus. Es war zwar nicht ganz entspannt, aber es war in Ordnung." Jetzt dürfen Mannschaft und Trainer wieder gemeinsam auf dem Rasen aus sich herausgehen.