Schiri-Frust beim Chemnitzer FC: "Eine absolute Frechheit"

Zum Auftakt des 34. Spieltags hagelte es für den Chemnitzer FC trotz ansprechender erster Halbzeit eine deutliche 0:3-Niederlage bei spielstarken Würzburger Kickers. Im Nachgang haderten die Himmelblauen vor allem mit der Leistung von Schiedsrichter Wolfgang Haslberger, dessen Platzverweise gegen Lennard Maloney und Trainer Patrick Glöckner auch nach dem Abpfiff noch die Gemüter erhitzten.

"Arrogante Züge"

"Das war eine absolute Frechheit und da sind wir stark benachteiligt worden", wetterte CFC-Verteidiger Pascal Itter einige Minuten nach dem Abpfiff an den Mikrofonen der "Telekom". Gemeint waren die Platzverweise in Form der Ampelkarte gegen seinen Cheftrainer Patrick Glöckner (30.) und Teamkollege Lennard Maloney (32.) binnen weniger Zeigerumdrehungen. Glöckner hatte sich zunächst wegen eines Foulspiels von Würzburgs Kwadwo gegen ebenjenen Maloney lautstark beschwert und kassierte zunächst den gelben Karton von Schiedsrichter Wolfgang Haslberger.

"Daraufhin hab ich in Richtung Linienrichter applaudiert, was ich nicht hätte machen dürfen", räumte der Chemnitzer Übungsleiter ein, dass er sich den Verweis auf die Tribüne zwar hätte ersparen können, kritisierte aber vielmehr: "Wenn man teils arrogante Züge an den Tag legt, muss ich klar sagen, dass ich damit nicht einverstanden bin. Man hat gesehen, dass es ein Spiel ist, in dem es um viel geht: Wir kämpfen noch gegen den Abstieg, Würzburg um den Aufstieg und da ist es ungemein wichtig, dass man auch gute Schiedsrichter auf dem Platz zugeteilt bekommt und auch ein Gespann, was ein wenig Fingerspitzengefühl hat und mit einer gewissen Portion Menschlichkeit ausgestattet ist, die im Fußball einfach dazu gehört."

Die anschließende gelb-rote Karte gegen seinen Schützling Maloney trieb es dann aus Sicht des Fußballlehrers endgültig auf die Spitze: "Beide gelbe Karten waren ein Witz! Das hat dann auch nichts mehr mit Fingerspitzengefühl oder damit zu tun, dass man eine Szene nicht richtig sieht. Unser Spieler kriegt da eine mündliche Verwarnung und zwei gelbe Karten hintereinander für Dinge, die im Fußball ganz normal sind. Ich kann das nicht nachvollziehen." Maloney selbst sah es beim "MDR" so: "In der ersten Szene spiele ich klar den Ball, in der zweiten Szene stehe ich bereits in der Luft. Von daher ist das unerklärlich." In ein ähnliches Horn stieß auch Itter: "Es wurde in diesem Spiel mit zweierlei Maß gemessen, taktische Fouls wurden von den Würzburgern nicht so hart geahndet wie bei uns und mit nur noch zehn Mann sind wir dann natürlich auch sehr schwer in die zweite Halbzeit gekommen."

"Wurden extrem benachteiligt"

Dabei hatten die Chemnitzer in Durchgang eins den spielstarken Unterfranken noch gut Paroli geboten, auch wenn man sich zwischenzeitlich glücklich schätzen konnte, gleich zweimal den Ball von der Linie gekratzt zu haben (3./39.). "Wir hatten den Gegner in der ersten halben Stunde – als wir noch elf gegen elf gespielt haben – sehr gut im Griff und haben einen guten Ball gespielt", lobte Glöckner und erhielt dabei auch Rückendeckung von Itter: "Wir waren eigentlich gut im Spiel, haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, waren gallig in den Zweikämpfen und haben alles reingeworfen."

Doch durch den Platzverweis gegen Maloney wurden vor allem im zweiten Durchgang die Beine schwer, was den Würzburgern zusehends in die Karten spielte. Zunächst stellten Pfeiffer und Baumann binnen weniger Minuten auf 2:0 (50./53.), ehe der eingewechselte Breunig nach katastrophalem Rückpass von Chemnitz Schoppenhauer den Deckel draufmachte (73.). "Durch den Platzverweis wurden wir einfach extrem benachteiligt", monierte Itter erneut die harten Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, "dass dann Würzburg eine spielstarke Mannschaft ist, gerade wenn man sehr viele Räume kriegt, hat man dann letztlich auch gesehen. Wir haben alles versucht, aber mehr war nach dem Spielverlauf einfach nicht drin." Und auch Glöckner zeigte sich abschließend enttäuscht: "Schade, dass ein Spiel durch solche Situationen entschieden wird, sonst wäre heute definitiv etwas drin gewesen." Sollte Zwickau am Sonntag in Ingolstadt gewinnen, würden die Himmelblauen unter den Strich rutschen. Mit einem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (Dienstag, 19 Uhr) geht es den CFC nun weiter.

   

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