Schmerzen zu groß: Neumann muss Karriere beenden

"Er wird uns noch sehr, sehr lange fehlen", hatte MSV-Trainer Torsten Lieberknecht zuletzt prognostiziert, nun ist klar: Sebastian Neumann vom MSV Duisburg muss seine Karriere mit 28 Jahren beenden. Sportdirektor Ivica Grlic ist bereits auf der Suche nach einem neuen Mann.

Probleme mit der Hüfte

Im Oktober 2018 passierte es: Neumann verletzte sich an der Hüfte und fiel anschließend die komplette Saison aus. Im vergangenen Spätsommer war der 28-Jährige gerade erst auf den Trainingsplatz zurückgekehrt, als die alte Hüftverletzung in einem Testspiel gegen die eigene U19 schon in der ersten Minute wieder aufbrach und Neumann erneut ausfiel. Nur allzu gerne hätte sich der 28-Jährige in kommenden Wochen und Monaten wieder herangekämpft, doch es geht nicht mehr: "Zu groß waren die Schmerzen bei Belastung", muss Neumann in einem Statement eingestehen.

Dabei spricht der Innenverteidiger von einer "sehr schweren" Entscheidung, die nicht von heute auf morgen gefallen, sondern in den vergangenen Monaten gereift sei. "Aber es war die einzig vernünftige Entscheidung", weiß Neumann. "Die Entscheidung, meine Karriere zu beenden, ist eine auch Entscheidung für meine Familie und meine Gesundheit. Ich will auch mit 30 noch Spaß mit meinen Kindern haben!"

"Wir sehen uns!"

Neumann, der für den MSV seit Juli 2018 lediglich elf Pflichtspiele bestreiten konnte, blickt auf elf Jahre als Profi zurück: "Es war eine tolle Zeit mit vielen einzigartigen Momenten, eine Zeit, für die ich dankbar bin. Dankbar bin ich allen, die mich auf meinem Weg begleitet haben." Insgesamt stehen 128 Drittliga-Spiele und 50 Zweitliga-Einsätze in seiner Vita, für Hertha BSC kam er in der Saison 2010/11 zudem zweimal in der Bundesliga zum Einsatz.

Wohin der Weg des gebürtigen Berliners nun führt, ist noch offen: "Ich möchte gerne im Sport bleiben, ob als Trainer oder im Management." Den MSV-Fans und Verantwortlichen des Vereins "möchte ich an dieser Stelle für alle Unterstützung und Aufmunterung in den vergangenen Monaten Danke sagen!" Abschließend kündigt Neumann an: "Wir sehen uns!" Trainer Torsten Lieberknecht reagiert indes gefasst: "Für einen Menschen, der den Fußball so geliebt und hoch professionell gelebt hat wie Basti, tut mir ein solcher Schritt besonders leid."

Grlic sucht Ergänzung

Auch Sportdirektor Ivica Grlic das Karriereende des Abwehrmannes: "Auch wenn wir diese Entwicklung für Sebastian und uns befürchtet haben: Es ist jetzt ein bitterer Moment." Eindruck machte Neumann aber auch neben dem Platz, wo Grlic ihn als "immer positiv" und "feinen, intelligenten Menschen" schätzte. Deswegen betont der 44-Jährige: "Er wird bei uns immer herzlich Willkommen sein."

Die Herausforderung für den Sportdirektor wird durch das endgültige Aus von Neumann nicht leichter: Schon vorher befand sich Grlic auf der Suche nach einem neuen Innenverteidiger. "So sehr wir gerade auch den jungen Leuten in der Innenverteidigung vertrauen: Wir sind auf dieser Position dünn besetzt, das hat die Vorrunde gezeigt, in der immer wieder Spieler aus anderen Mannschaftsbereichen die Lücken durch die diversen Ausfälle aufgefüllt haben", kennt Grlic die Risiken, die in der Hinrunde für Improvisationen sorgte. Zur Rückrunde will der Sportdirektor die Abwehrzentrale mit einem "schon erfahrenen Mann" ergänzen – und betont dabei, dass die Suche nicht einfach wird. Immerhin sind mit Marvin Compper, Lukas Boeder und Vincent Gembalies bereits drei Innenverteidiger mit Startelf-Ansprüchen im Kader: Ein neuer Mann muss sich zwangsläufig erst einmal hinten anstellen.

   

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