Schmerzensgeld: Blinder Waldhof-Fan klagt gegen 1860
Weil ein blinder Anhänger des SV Waldhof Mannheim beim Spiel gegen 1860 München im Februar für seine Begleitung Eintritt zahlen musste, andere Menschen mit Behinderungen ihre Begleitperson dagegen gratis mit ins Stadion nehmen durften, klagt er nun gegen die Löwen.
Geld zurückerstattet
"Ich fühle mich diskriminiert. Es schmerzt mich, wenn zwischen Behinderungen unterschieden wird", sagte Thomas M. laut "Bild"-Zeitung bei einer Verhandlung vor dem Landgericht München am Donnerstag. Nach der Darstellung der 55-Jährigen musste er für seine Begleitperson den ermäßigten Eintrittspreis von 16,50 Euro zahlen, während Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern etwa hingegen kostenlos ins Stadion kamen.
"Wir behandeln alle Schwerbehinderten gleich", betonte der Löwen-Anwalt nach "Bild"-Angaben und führte an, dass der Klub die 16,50 Euro längst zurückerstattet habe. Zudem habe der Anwalt darauf hingewiesen, dass die Buchung eines kostenfreien Tickets über den Online-Shop nicht möglich sei – man müsse dafür die Geschäftsstelle kontaktieren, schreibt die "Abendzeitung".
1.860 Euro und einheitliche Regelung
Doch mit einem Vergleich gibt sich der 55-Jährige nicht zufrieden. Er verlangt Schmerzensgeld in Höhe von symbolischen 1.860 Euro – für die "durch die Diskriminierung erlittenen seelischen Verletzungen", wie es in der "AZ" heißt. Und mehr noch: Thomas M. will eine einheitliche Regelung beim Ticketverkauf an Schwerbehinderte und deren Begleitung erreichen: "Ich poche hier auf eine Entscheidung, an die sich der Verein dann auch halten muss." Am kommenden Donnerstag soll das Urteil gefällt werden.