Alexander Schmidt bleibt weiter Trainer bei Jahn Regensburg
Jahn Regensburg hält weiter an seinem Trainer Alexander Schmidt fest. Das ist das Ergebnis der gestrigen, gemeinsamen Sitzung aller Gremien des Jahn. Vorstand, Aufsichtsrat des e. V. und Aufsichtsrat der GmbH & Co. KGaA beschlossen stattdessen die geplante Verstärkung des Profikaders. "Herr Schmidt ist ein richtig guter Trainer für diesen Verein, weil er eine gute Arbeit macht und auch charakterlich sehr stark ist", erklärte Regensburgs Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Wolbergs auf der heutigen Pressekonferenz.
"Wir halten aus Überzeugung am Trainer fest"
Trotz der wenig berauschenden sportlichen Situation war Jahns Präsident Hans Rothammer derselben Meinung: "Wir haben uns alles, aber auch alles angesehen. Am Ende sind wir uns trotzdem alle einig gewesen, dass es nur eine Lösung gibt. Und das ist Stabilität in der Führung." Sportchef Christian Keller, der wegen des Kaders und des Festhaltens am Trainer im Umfeld ebenfalls hart in der Kritik steht, betonte: "Wir halten nicht aus finanziellen Gründen am Trainer fest, sondern aus Überzeugung." Als Kerngründe der Krise nennt der Verein nicht den Trainer, sondern drei andere Punkte: Den geringen Etat von nur 1,6 Mio. Euro, den Ausfall von als "zentrale Korsettstangen eingeplante Spieler", vor allem Kapitän und Abwehrchef Sebastian Nachreiner sowie mangelnder Halt, mangelndes Selbstbewusstsein und mangelnde Selbstregulation in der Mannschaft.
Kader wird verstärkt
Als Konsequenz zur sportlichen Lage wird vor dem Heimspiel gegen Großaspach – zur Not auch noch in der Winterpause – der Kader mit erfahrenen Spielern verstärkt. Da der Etat bereits ausgeschöpft ist, haben die Gremien weitere Gelder bereit gestellt, was "aufgrund seriösen Wirtschaftens und durch kurzfristig bereitgestellte Sponsorengelder" (Pressemitteilung) möglich ist. Die Defensivspieler Markus Palionis (59 Zweit- und 57 Drittligaspiele) und Jeff Gyasi (64 Drittligaspiele) werden wohl in den nächsten Tagen vorgestellt, hier wird nur noch der Medizincheck abgewartet. Außerdem soll noch ein Stürmer kommen. Beide waren zuvor im Testtraining und haben Schmidt und Keller überzeugt. "Mit ihnen war sofort eine andere Haltung in der Verteidigung, das hat man gleich gespürt", erklärte Schmidt, "Sie haben die jungen Spieler geführt und diese haben sich führen lassen. Das hat uns zuletzt eindeutig gefehlt, sie werden uns weiterhelfen!"
Mannschaft mit der "unabdingbaren Verpflichtung"
Trotz der erschreckenden Lage (Tabellenletzter, sechs Niederlagen in Folge…) wird der Jahn versuchen die Wende mit dem Trainer zu schaffen. Und die Verantwortlichen sind davon überzeugt, dass das klappt. "Der Jahn steigt nicht ab!", ist sich Oberbürgermeister Wolbergs sicher. Er hängt das Schicksal des Jahn sogar an die Zukunftsfähigkeit der ganzen Region Ostbayern. Wolbergs machte den SSV nach seiner Wahl im März zur "Chefsache". Das muss er, immerhin baut er derzeit ein 53 Mio. Euro teures Stadion, das im kommenden Sommer eröffnet wird – und dann sicher keine Regionalliga sehen soll. Allerdings wird auch die Mannschaft in die Pflicht genommen. Diese habe die "unabdingbare Verpflichtung in den kommenden Spielen Punkte für den SSV Jahn einzufahren und die Abstiegsränge zu verlassen", hieß es in der Pressemitteilung.
Foto: Regensburg1889.de