Schnatterer mit Gala-Auftritt gegen den Chemnitzer FC
Einen erfolgreichen Start in das Fußballjahr 2014 gelang dem 1. FC Heidenheim. Am 22. Spieltag gelang den Spielern von Cheftrainer Frank Schmidt ein 3:0 Erfolg über den Chemnitzer FC. Mann des Tages war ohne jeden Zweifel Marc Schnatterer. Der 28-jährige Mittelfeldakteur zeigte sich in bestechender Form. Alle drei Tore gehen auf sein Konto, doch selbst das war für ihn nicht genug. Einen Treffer hat er sich sogar selbst vorbereitet. Während die Heidenheimer den Vorsprung auf die Verfolger weiter ausbauen konnten, rutschte der CFC von Rang 13 auf 17 ab.
Heidenheim lässt fast nichts anbrennen
Auch gegen den Chemnitzer FC kam die große Stärke, die den 1. FCH seit Beginn der Saison so stark macht, zu tragen. Ein kollektiver Defensivverbund macht es für das gegnerische Team extrem schwierig sich in gute Schusspositionen zu bringen. So auch im Spiel gegen den CFC zu bestaunen. Die Heidenheimer setzten die Gäste extrem früh unter Druck, so dass die Chemnitzer überdurchschnittlich oft zu ihrem Torhüter, Stefan Riederer, zurückspielen mussten. „Heidenheim hat es sehr gut gemacht, aggressiv gespielt und fast jeden Zweikampf gewonnen“, bestätigte auch CFC-Coach Heine. Folgerichtig brauchten die Himmelblauen lange Zeit um konstruktive Angriffe zu initiieren. Ein Torschuss im Sechzehnmeterraum von Birk und ein Kopfball von Hensel nach einem Eckball waren die einzigen guten Möglichkeiten für den CFC in Halbzeit eins. Die Fernschüsse stellten Routinier Sabanov vor nicht allzu große Probleme. So entschied ein Traumpass von Morabit auf Schnatterer die erste Halbzeit zu Gunsten des Tabellenführers.
Fortuna hilft in der Defensive
Wenn das Endergebnis 3:0 lautet, so kann man davon ausgehen, dass das gesamte Spiel einen einseitigen Verlauf hatte. Doch hier spiegelt das Endergebnis nicht das Kräfteverhältnis wieder. Die letzten fünf Minuten des ersten Abschnitts deuteten darauf hin, dass der CFC sich nicht kampflos ergeben will. „Natürlich hatten wir kurz vor der Pause das Glück, dass da nicht der Ausgleich fällt“, so Schmidt. Mit dieser Motivation kamen die Gäste auch aus der Kabine. Die Hausherren standen nicht mehr so sicher wie zu Spielbeginn und hatten einige brenzlige Situationen zu überstehen. Doch wenn eine Mannschaft die Tabelle so dominant anführt, hat sie in manchen Situationen einfach auch das notwendige Glück, oder anderes ausgedrückt: der Gegner hatte die ungeliebte Paarung von Pech und Unvermögen auf seiner Seite. Ein Stürmertyp mit einer anderen Körperpräsenz hätte den Heidenheimer Defensivverbund vielleicht vor größere Probleme gestellt, aber man kommt nicht drum herum zu sagen, dass den Chemnitzern an diesem Tag einfach das Pech auf dem Fußballschuh klebte. Zweimal Aluminium, ein gut aufgelegter Sabanov und Schnatterer auf der Linie verhinderten einen himmelblauen Torerfolg.
Schnatterer überragt alle
Marc Schnatterer avancierte schon nach seinem ersten Treffer und der Rettungsaktion auf der Linie zum Matchwinner, aber anscheinend war sein Erfolgshunger noch nicht gestillt. Es folgten fünf Spielminuten, die das Spiel komplett entschieden haben. Die erste gefährliche Aktion in Halbzeit zwei in der 72. Spielminute geht auch auf das Konto des 28-Jährigen. Sein Lupfer landete jedoch nur auf dem Tornetz. Unbeeindruckt von dieser vergebenen Chance ließ er kurz daraufhin Birk ganz alt aussehen und wurde von diesem im Strafraum unsanft von den Beinen geholt. „Bei der Elfmetersituation war es überragend gemacht wie Marc Schnatterer sich durchsetzt“, meinte auch Schmidt. Den selbst herausgeholten Elfmeter verwandelte Schnatterer ganz souverän. Beflügelt von seinem neunten Saisontreffer klappte nun alles. Schnatterer mit der Hacke zu Thurk, dieser gibt das Leder direkt zu Schnatterer zurück, so dass er frei vor Riederer, nach herrlichem Zusammenspiel, seinen dritten Treffer des Tages erzielte. Thurk stand bei dieser Kombination knapp im Abseits, doch die Chemnitzer reklamierten erst gar nicht. Sie mussten die gnadenlose Effektivität der Heidenheimer anerkennen. Am Ende blieb den Gästen nur die Erkenntnis, dass sie dem Tabellenführer über weite Teile der Partie ebenbürtig waren und ein Schnatterer in dieser Form einfach den Unterschied ausmacht. Die Chemnitzer versuchen im nächsten Spiel gegen einen „schnattererlosen“ SSV Jahn Regensburg den ersten Dreier des Jahres 2014 einzufahren. Spitzenreiter Heidenheim reist zur Reserve der Borussia aus Dortmund.
FOTO: Flavia Heidenheim