Schommers: "Das ist wie bei kleinen Kindern"
Wieder einmal gab es beim 1. FC Kaiserslautern unter der Woche Unruhen. Der Klub steht mittlerweile am Tiefpunkt. Da kommt ein Fußballspiel vielleicht genau zur richtigen Zeit. Die Pfälzer haben am Samstag (14 Uhr) gegen Schlusslicht Carl Zeiss Jena die Möglichkeit, den Verein zumindest sportlich wieder in ruhigere Fahrwasser zu lenken.
Sportlicher Erfolg soll für Ruhe sorgen
"Ich habe beschlossen, mich auf meine Mannschaft und meine Aufgaben zu konzentrieren", meinte Lauterns Trainer Boris Schommers auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Alles andere kann ich eh nicht beeinflussen." Oder eben doch, wie er später preisgab: "Unser Job ist das Sportliche. Viele Sachen, die drumherum passieren, können wir über das Sportliche beeinflussen."
Und in seinem Arbeitsgebiet hat Schommers ohnehin genügend Baustellen. Nach zehn Spielen steht der vor der Saison als Aufstiegskandidat gehandelte FCK mit nur zehn Punkten (2/4/4) auf einem Abstiegsplatz. "Diese Mannschaft mit dieser Qualität gehört nicht auf den Tabellenplatz, wo sie jetzt steht", sagte Schommers. Trotzdem sei die tabellarische Situation aufgrund der schwachen Auftritte gerechtfertigt.
Schommers: "Ich muss das große Ganze sehen"
Dennoch erkannte Schommers im vergangenen Spiel (1:3 bei 1860) Fortschritte, an denen er festhalten möchte. "Der Gegner hat kein Tor und wir haben vier geschossen, muss man so sagen", spielt der 40-Jährige auf die individuellen Böcke in Lauterns Hintermannschaft an, die zu den Gegentoren führten – darunter gleich zwei Eigentore. "Und das ist für mich ein Schritt nach vorne. Die Idee, die wir hatten, haben wir umgesetzt, ich muss das große Ganze sehen."
Zum großen Ganzen gehört aber eben auch, dass nicht zuletzt bei den Gegentoren eine Verunsicherung im Team zu erkennen war, die auch Schommers einsah. Wie man die abbauen kann? "Über gutes Training, eine gute Analyse und die Tatsache, dass man die Spieler stärkt." Wie Schommers das umsetzen möchte? "Das ist wie bei kleinen Kindern: Wenn du es ihnen erzählst, ist es die eine Geschichte, wenn du es ihnen aber zeigst, glauben sie es dir schon eher."
Tabelle sei gegen Schlusslicht Jena nicht wichtig
Am liebsten wünscht sich Schommers eine zeitnahe Umsetzung beim Heimspiel gegen Liga-Schlusslicht Jena, das erst einen Punkt in dieser Spielzeit sammeln konnte (0/1/9) und vergangene Woche Trainer Lukas Kwasniok freistellte. Interimstrainer Christian Fröhlich wird Carl Zeiss in Kaiserslautern betreuen. "Genau aufgrund dieser Thematik ist es schwierig einzuschätzen, wie Jena auftreten wird." Aufgrund des Trainerwechsels erwartet Schommers aber eine "Mannschaft, die höchstmotiviert sein wird". Deswegen sei die Tabelle nicht von Belang. Den Fokus will Schommers ohnehin auf das eigene Spiel legen: "Wir wollen dominieren, wir wollen agieren und wir wollen dem Gegner unseren Spielstil aufdrücken."
Dafür fehlen Schommers in Timmy Thiele (Nasenbeinbruch) und Hendrick Zuck (Bänderverletzung) zwei Stützen. Andri Runar Bjarnason kehrt in den Kader zurück, Philipp Hercher und Carlo Sickinger sind hingegen fraglich.