Schommers mit emotionaler Rede bei Mitgliederversammlung

Außergewöhnliche Reden mit pointiertem Humor auf Youtube gucken? Das macht so ziemlich jeder gerne mal. Wenn es sich dann auch noch der Cheftrainer seines Lieblingsvereins ist, dann ist das Spektakel groß. So geschehen beim 1. FC Kaiserslautern, wo Boris Schommers auf der Mitgliederversammlung das Wort erhielt.

Fußballlehrer mit ehrlichen Worten

"Bin ich eigentlich Mitglied?", fiel es Boris Schommers inmitten seines flammenden Appells an die Mitglieder und Fans des 1. FC Kaiserslautern auf der Mitgliederversammlung des Vereins am ein. Die Lacher des Publikums hatte er auf seiner Seite, das Versprechen notfalls eine Doppelmitgliedschaft zu besitzen, gab der Cheftrainer der Roten Teufel oben drauf. Auch ansonsten gelang es dem gebürtigen Leverkusener, die tägliche Arbeit des Trainerteam in ehrlichen Worten an die Zuhörer weiterzugeben.

Schommers sprach von einem Vier-Säulen-Modell. "Das ist aber anders aufgestellt, als bei anderen Leuten hier", ging der Fußballlehrer auch auf die Unruhen im Verein ein, die immer wieder auf die finanzielle Situation der Lautrer zurückzuführen sind. Doch beeinflussen könne er nur das Sportliche, dafür sei er verantwortlich. Auch, wenn er sich das ein bisschen anders vorstellte: "Das kurzfristige Stabilisieren war unser erstes Ziel. Das hat schonmal länger gedauert, als erwartet."

"Was machen wir hier?"

Doch Schommers schaffte es zuletzt. Und in seinem Team gäbe es nunmal halt niemanden, der 35 Tore in der Saison schießt oder einen, der alles allein richten kann. "Es gibt im Fußball nur zwei Menschen, die es alleine richten können. Einer ist Lionel Messi. Er hat auch nicht das beste Umschaltspiel nach hinten, aber wenn ich in 700 Spielen 850 Tore und Assist geschossen habe, würde ich auch darüber hinweg sehen, ihn in meiner Mannschaft zu haben", konnte sich auch Schommers ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Nun sei dem Verein wieder neues Leben eingehaucht worden. Das war bei seinem Amtsantritt vor elf Wochen wohl nicht der Fall: "Als ich in die Geschäftsstelle komme: 'Guten morgen'. Nur hängende Köpfe. Kommst du in die Kabine: "Ich bin der neue Trainer'. Nur hängende Köpfe. Gehe ich durch die Stadt: 'Ey, du bist doch der Neue'. Da habe ich zu Kevin McKenna gesagt, was machen wir hier?" Aus den zwei Optionen, entweder wieder ins Auto zu steigen und nach Hause zu fahren, oder stattdessen anzugreifen, habe sich das Trainerteam für den Angriff entschieden. Was daraus geworden ist, kann man sehen – was daraus wird, wird sich zeigen. Schommers ehrliche Worte waren jedenfalls kein Schritt in die falsche Richtung.

Das komplette Video:

   

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