Schon neun Punkte: Viktoria Berlin "nicht überrascht" vom Höhenflug
In beeindruckender Manier hat Viktoria Berlin am Sonntag den nächsten Traditionsverein aus dem Weg geräumt: Mit dem 4:0 über Kaiserslautern hielt sich der Aufsteiger souverän an der Tabellenspitze und ist als einziges Team ohne Punktverlust. Anschließend ging es den Berliner Akteuren darum, die eigene Stärke zu betonen – ohne dabei jedoch die Rolle des Underdogs aufzugeben.
Auch der FCK muss dran glauben
Gut 4.200 Zuschauer hatten sich am Sonntag im Berliner Jahn-Sportpark eingefunden, rund 2.500 davon waren den Gästen aus Kaiserslautern zuzurechnen. Ein klassisches Heimspiel durfte Viktoria Berlin also nicht bestreiten. Und doch kam es, wie es momentan eigentlich immer kommt: Die Viktoria gewann – und zwar deutlich. Beim 4:0 gegen Kaiserslautern – immerhin viermaliger Deutscher Meister – bewiesen die Berliner das gleiche Selbstvertrauen, mit dem sie zuvor schon Braunschweig und Köln geschlagen hatten. Ein Selbstvertrauen, das auch nach dem Spielende noch anhielt. Tolcay Cigerci, der kurz vor der Pause selbst zum 2:0 getroffen hatte, am "Telekom"-Mikrofon trocken: "Jeder kennt seine Qualitäten und wir setzen das einfach sehr gut um." Entsprechend sei er "nicht überrascht" vom aktuellen Höhenflug.
Das Besondere an den Worten Cigercis: Es war keinerlei Überheblichkeit in ihnen zu finden. Stattdessen spiegelten sie nur das wider, was die Berliner in den 90 Minuten zuvor abermals gezeigt hatten. Als bestes Beispiel darf das 1:0 durch Björn Jopeks beherzten Alleingang (3.) herhalten, das nichts anderes als die von Cigerci angesprochene Qualität belegte. Nachdem letzterer noch vor dem Halbzeitpfiff nachgelegt hatte, deutete sich bereits an, dass Trainer Muzzicato wieder einmal die richtige Marschroute gewählt hatte. Diese basierte wiederum auf der Variabilität, wie der Übungsleiter anschließend selbst ausführte: "Im Großen und Ganzen geht es darum, dass meine Jungs sich wohlfühlen, dass meine Jungs mutig sind, dass wir immer wieder auch Räume erkennen und in welcher Phase wir welchen Fußball brauchen." Das Erkennen der Räume übernahmen im zweiten Abschnitt Lucas Falcao und Erhan Yilmaz, die zwei blitzsauber gespielte Konter veredelten (52./84.).
"Werden noch andere Momente kommen"
Wirklich schwierig wurde es für den einen oder anderen Viktoria-Akteur erst nach der Partie, als es darum ging, die eigene Leistung einzuordnen, ohne dabei die Rolle des krassen Außenseiters zu verlassen. Der eigenen Qualität, so viel hatte Cigerci ja bereits zugegeben, ist man sich in Berlin bewusst. Ebenso klar war für Trainer Muzzicato der Umstand, dass der Sieg über Kaiserslautern in die Kategorie "absolut verdient" gehörte. Zeit für größere Ziele also? Nicht wirklich. Dafür, befand Muzzicato nicht nicht zu Unrecht, sei "es einfach zu früh. Ich sage, dass meine Jungs auf einem guten Weg sind. Aber es werden auch noch andere Momente kommen."