"Schuld nicht beim Schiri suchen": Pfeiffer hadert nicht mit Elfmeter
Auch nach dem vierten Spieltag ist der VfB Lübeck weiter ungeschlagen, gegen Erzgebirge Aue holte der Aufsteiger am Samstag ein 1:1. Sogar drei Punkte wären möglich gewesen, allerdings gab es gleich zwei Elfmeter-Entscheidungen gegen die Norddeutschen. Die Schuld für den verpassten Sieg beim Schiedsrichter suchen wollte Trainer Lukas Pfeiffer aber nicht.
"Für mich ist das kein Elfmeter"
Es war der Aufreger der Partie, der Elfmeter für Erzgebirge Aue nach 73 Minuten, nachdem Marcel Bär im Strafraum gegen Jannik Löhden zu Fall gekommen war. Eine strittige Entscheidung, da der Kontakt des Lübeckers – wenn überhaupt – nur minimal war. "Für mich ist das kein Elfmeter," sagte Lukas Pfeiffer im Interview mit "MagentaSport". Auch sein Gegenüber Pavel Dotchev gab zu Protokoll, keinen Kontakt erkannt zu haben. Löhden selbst sprach gegenüber den "Lübecker Nachrichten" von einer "sehr unglücklichen" Entstehung. "Der Laufweg von Marcel Bär ist überragend – genau in die Schnittstelle. Ich sehe ihn erst in dem Moment, wo ich abspringe, um den Ball zu klären. Ich habe ganz klar den Ball vor Augen gehabt und nicht den Gegenspieler Als ich springe, sehe ich ihn, dass er einläuft und ich ziehe bewusst weg und denke mir, gut alles klar, Bär nimmt den Kontakt dankend an."
Aus Sicht des Verteidigers hätte es zu der Situation zudem erst gar nicht kommen dürfen, da Bär beim Zuspiel zuvor "klar im Abseits" gewesen sein soll. Die TV-Bilder liefern dazu jedoch keinen eindeutigen Beweis. Worüber Löhden sich ebenfalls aufregte, war der nicht gegeben Elfmeter für den VfB nach neun Minuten, als Akono den Ellenbogen von Danhof in den Rücken bekam und zu Fall ging. "Die Schiedsrichter meinten, dass der Kontakt nicht reicht und sie ihrer Linie treu bleiben wollen", berichtete Pfeiffer und schob nach: "Wenn man sich das zweite Foul anschaut, könnte man mal über die Linie sprechen."
"Sollten nicht hadern"
Doch auch wenn Schiedsrichter Daniel Bartnitzki in seinem ersten Drittliga-Spiel gleich zweimal im Fokus stand und von den Fans mit Pfiffen aus dem Stadion verabschiedet wurde: "Wir dürfen die Schuld, dass wir nicht gewonnen haben, nicht bei ihm suchen", nahm Pfeiffer den 27-Jährigen in Schutz – und suchte die Schuld stattdessen ausschließlich bei seiner Mannschaft: "Wir hatten 90 Minuten Zeit, ein zweites Tor zu schießen. Die Chancen dazu waren ausreichend vorhanden." Dass am Ende nur das erste Saisontor von Akono (53.) zu Buche stand, sei "unglücklich", so der 32-Jährige. Auch Tarik Gözüsirin haderte mit dem verpassten Sieg: "Es war viel mehr drin, wir hätten drei Punkte mitnehmen können."
Doch auch hier intervenierte Pfeiffer und erinnerte: "Wenn man mal ein paar Wochen zurückdenkt, dann waren wir für viele der erste Absteiger. Jetzt reden wir drüber, dass wir vier Spiele ungeschlagen sind und noch am Sieg geschnuppert haben. Ich hoffe schon, dass wir das auch einordnen und stolz sein können. Wir sollten nicht hadern, sondern die positiven Dinge mitnehmen." So sah es auch Manuel Farrona Pulido: "Wir brauchen uns vor niemanden verstecken. Man hat gesehen, dass die Gegner gesunden Respekt vor uns haben." Am nächsten Samstag geht es nun zum Aufsteigerduell nach Ulm. Auch gegen die Spatzen wollen die Lübecker wieder punkten – am besten dreifach. Jedoch ohne Janek Sternberg, der in der Nachspielzeit die gelb-rote Karte gesehen hatte.