Schulze Niehues: "Uns hatte niemand auf dem Zettel"

Es läuft in Münster. Und zwar richtig gut: Nach 15 Spieltagen stehen die Adlerträger auf Platz 2. Mitverantwortlich für den Aufschwung: Keeper Max Schulze Niehues.

Endlich unumstritten

Die Verbindung von Torhüter Maximilian Schulze Niehues und dem SC Preußen Münster ist eine ganz besondere: Ausgebildet in der eigenen Jugend, wechselte der Keeper im Sommer 2008 nach Düsseldorf, nur um drei Jahre später nach Münster zurückzukehren. Dort agiert Schulze Niehues seit nunmehr sieben Jahren zwischen den Pfosten – mal mehr, mal weniger umstritten.

Verletzungen, Krankheiten oder die Konkurrenz sorgten immer wieder dafür, das Schulze Niehues nicht fest im Tor der Adlerträger stand. Es habe Momente gegeben, in denen ein Absprung eine Option gewesen wäre, so der Keeper im Interview mit den "Westfälischen Nachrichten". "Aber letztlich habe ich mir doch immer wieder einen Vertrag erarbeitet."

Zum Glück, wird man sich in Münster wohl denken. Denn in der aktuellen Saison führt kein Weg an Schulze Niehues vorbei – weder in Aufstellungsfragen, noch für die gegnerischen Stürmer. Der Keeper zeichnet sich immer wieder mit starken Paraden aus: "Es stimmt, dass ich mehr Aktionen habe als es früher meist der Fall war. Aber wir verteidigen schon gut. Nur gehen wir im Gesamten mehr ins Risiko", erklärt der Torhüter: "Dadurch haben wir aber auch vorne mehr Szenen. Wir spielen eben wesentlich offensiver als in der Vergangenheit. Und wenn man auf die Tabelle schaut, liegen wir damit ja nicht so falsch."

Anschlussplan Lehrerkarriere – aber noch nicht jetzt

Münster ist im Aufschwung – genau wie sein Torhüter. Dennoch versucht Schulze Niehues, den Ball flachzuhalten, wenn es um den Aufstieg geht: "Uns hatte keiner auf dem Zettel. Aber zuletzt in Großaspach hat man gesehen, dass wir gegen jeden verlieren können, wenn wir nicht immer unsere Top-Leistung abrufen. Also sollten wir nichts überstürzen."

Er selbst erlebt aber seine bislang wohl beste Preußen-Saison: Auch ein Verdienst von Torwarttrainer Mielnko Gilic: "Wir widmen uns im Training vielen kleinen Details. Jede Situation, die im Spiel auf uns Torhüter zukommen kann, simulieren wir und bereiten uns ganz genau darauf vor."

Dieser Plan geht bisher sehr gut auf – kein Wunder also, dass der 30-Jährige derzeit noch nicht an ein Karriereende denkt: "Ein paar Jahre will ich noch spielen." Danach wird wohl eine Karriere als Lehrer anstehen – Schulze Niehues studiert neben dem Profifußball weiterhin: "Ich stehe kurz vor meinem Bachelor und nehme in Kürze dann den Master in Angriff." Ein Plan B, der für Entspannung sorgt: "Es ist schon so, dass das Studium bei mir auch immer Druck vom Kessel genommen hat. Ich musste nicht auf Teufel komm raus Profi sein. Aber ich bin schon leidenschaftlicher Fußballer."

   

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