"Schuss wie ein Gaul": Dressel-Gala macht Köllner glücklich
"Die richtige Antwort" auf die letzten beiden Heimpleiten lieferte 1860 München am Sonnabend mit dem 6:1 über Halle. Während Vierfach-Torschütze Dennis Dressel im Nachgang die Löwen-Ambitionen für die Zukunft unterstrich, blickte Michael Köllner auf sein erstes Jahr als Sechzig-Trainer zurück.
Löwen ernten beim 6:1 "reife Früchte"
"Heute ist ein schöner Tag für 1860 München!" Aus seiner guten Laune machte Michael Köllner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Halle keinen Hehl. Warum auch? Immerhin hatte seine Mannschaft in den 90 Minuten zuvor eine Glanzleistung abgeliefert und den Saalestädtern gleich sechs Tore eingeschenkt. "Wir haben die richtigen Schlüsse aus dem Duisburg-Spiel gezogen, waren heute sehr effektiv", fasste Münchens Cheftrainer zusammen. Bis die Effektivität jedoch zum Tragen kam, dauerte es fast eine komplette Halbzeit. Mit zwei Heimniederlagen im Rücken war Köllners Elf zunächst auf ein kompaktes Auftreten bedacht.
Glück für die Löwen, dass Dennis Dressel einen Sahnetag erwischte. "Der hat schon einen Schuss wie ein Gaul. Wenn der mit links mal abzieht, dann müssen viele in Deckung gehen", umriss der Trainer das erste von vier Dressel-Toren. Es lief die 41. Spielminute als die Kugel nach einer Ecke in den Rückraum gelangte – und Dressel sie per Linksschuss unnachahmlich im oberen Toreck versenkte. Eine ähnliche Szene ging dem 2:0 voraus, das der Mittelfeldmann noch vor der Pause nachlegte. Dieses Mal nutzte Münchens Eigengewächs jedoch den rechten Fuß und brachte einen Flachschuss unter (45.+1). Auch in Durchgang zwei gelang den Löwen nahezu alles – "und dann fallen die Tore wie reife Früchte." Zunächst legte Dressel seinen dritten Treffer nach (56.), dann trug sich mit Sascha Mölders der eigentliche Torjäger vom Dienst in die Liste ein (58.). Nachdem Boyd ein kurzes Hallenser Lebenszeichen gesendet hatte (63.), machten Dressel (71.) und Tallig (79.) das halbe Dutzend voll.
"Er steht für das, was 1860 München ist"
Michael Köllner bemühte sich im Anschluss, die geschlossene Mannschaftsleistung hervorzuheben. An einem Sonderlob für den Mann das Tages kam aber auch er nicht vorbei. Dieser sei schlichtweg einer, "der den Löwen in sich trägt und der am Ende für das steht, was 1860 München ist – ein richtig geiler Verein." Auch Dressel selbst wollte die eigene Leistung am "Telekom"-Mikrofon nicht an die große Glocke hängen und schaute lieber auf die Tabelle, wo die Löwen nun von Rang zwei grüßen: "Wir haben uns jetzt da oben festgebissen, wir wollen so lange wie möglich im Rennen bleiben."
Zuletzt war es wieder am Übungsleiter, den goldenen Nachmittag mit einem weiteren Statement zu beschließen. Als wollte es der Zufall, durfte Köllner am Samstag sein einjähriges Dienstjubiläum bei den Löwen feiern. "Es war einfach eine brutal richtige Entscheidung von mir, zu Sechzig München zu gehen." Nächste Woche kommt es zum Duell gegen Dynamo Dresden.