Schwabl: "Wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Manfred Schwabl, Präsident des Aufsteigers SpVgg Unterhaching, über die kurze Vorbereitung nach der gelungenen Rückkehr in die 3. Liga, die Kaderplanungen für die neue Saison, ein Novum im deutschen Fußball und den Trainer aus dem eigenen Stall.

"Haben eine überdurchschnittlich charakterstarke Mannschaft"

liga3-online.de: Die SpVgg Unterhaching blickt seit dem gelungenen Aufstieg in die 3. Liga auf eine extrem kurze Sommerpause zurück. Wie viel Arbeit hatten Sie auf dem Schreibtisch liegen, Herr Schwabl?

Manfred Schwabl: Ich habe – wie immer – genug Arbeit auf meinem Schreibtisch liegen. Das wäre auch bei einer längeren Pause der Fall.

Wie stark betrifft die kurze Pause die möglichen Leistungen in der 3. Liga?

Aus meiner Sicht gar nicht. Bis zum ersten Punktspiel bleibt uns noch immer genug Zeit. Es kommt immer auf die Betrachtungsweis an. Wären wir nicht aufgestiegen, wäre die Pause noch kürzer gewesen.

Vor den Aufstiegsspielen kam immer wieder die Frage auf, ob die SpVgg die 3. Liga finanziell überhaupt stemmen könnte. Wie ist Ihre Mannschaft nun aufgestellt?

Der Großteil der Aufstiegsmannschaft wird auch in der anstehenden Saison das Gerüst für die 3. Liga bilden. Dazu stoßen einige talentierte Spieler aus unserem Nachwuchsleistungszentrum zu den Profis.

Externe Transfers gab es bislang noch nicht. Wird sich der Kader für die kommende Spielzeit noch verändern?

Aktuell befinden wir uns für die eine oder andere Position in Gesprächen. Wichtig dabei ist vor allem, dass mögliche Transfers als Gesamtpaket passen müssen. Potenzielle Neuzugänge schließen wir daher bis zum Ende der Transferperiode nicht aus.

Auf welchen Positionen soll denn noch etwas passieren?

Sollten wir noch einen Transfer tätigen, liegt die Priorität auf der Defensive.

Wie bewerten Sie die Qualität des aktuellen Kaders mit Blick auf die 3. Liga?

Wir haben eine gute, aber vor allem überdurchschnittlich charakterstarke Mannschaft. Es ist uns sehr wohl bewusst, dass die 3. Liga – besonders in dieser Saison – brutal stark sein wird. Ein erstes Fazit lässt sich allerdings erst nach etwa zehn Spieltagen ziehen.

 

"Das große Ziel ist der Klassenerhalt"

Sie sollen fortan auch von Ihrem Sohn Markus Schwabl (als Sportdirektor) und Kapitän Josef Welzmüller (als Technischer Direktor) hinter den Kulissen unterstützt werden. Was erhoffen Sie sich vom neuen Duo, das neben der jeweiligen Position auf dem Platz auch im SpVgg-Management tätig sein soll?

Wir wissen natürlich, dass spielende Manager ein Novum im deutschen Profifußball sind. Für Haching ist es allerdings nichts Außergewöhnliches. Wir sind bekannt dafür, auf Leute aus den eigenen Reihen zu setzen und einen etwas anderen Weg zu gehen.

Wie sollen die Jungs die beiden Tätigkeiten unter einen Hut bringen. Birgt es nicht vielleicht Interessenskonflikte?

Nein. Wir haben uns das gut überlegt und ich habe vollstes Vertrauen in die beiden. Das hat die Vergangenheit im Übrigen schon bewiesen.

Ein besonderes Gefühl für Sie, dass Ihr Sohn nun zum Teil auch in Ihre Fußstapfen tritt?

Nein – Ich bin sehr froh, dass Spieler, die schon seit langer Zeit im Verein sind, jetzt auch den Schritt in die Managementebene gemacht haben. Neben einer verjüngten Mannschaft gibt es künftig also auch ein verjüngtes Management.

Sie persönlich stehen bereits seit 2010 in verschiedenen Positionen bei der SpVgg in der Verantwortung. Können Sie sich eigentlich noch eine Zeit ohne die SpVgg Unterhaching vorstellen?

Ja, wenn ich zu dem Zeitpunkt dann noch verheiratet bin. (lacht)

Der neue Chefcoach Marc Unterberger verfügt nicht über die notwendige Trainer-Lizenz für die 3. Liga. Wo sehen Sie seine Stärken, dass selbst mögliche Strafzahlungen vom DFB kein Hindernis dargestellt haben?

Marc kennt den Verein in und auswendig. Er ist seit 13 Jahren Trainer in Unterhaching und hat das gesamte NLZ in allen Facetten durchlaufen. Es war einfach an der Zeit, dass ein junger Trainer aus dem eigenen Stall die Chance bei den Profis bekommt.

Wie lauten denn die Ziele für die kommende Spielzeit?

Das große Ziel ist der Klassenerhalt. Mit einem Gerüst aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten aus dem eigenen NLZ wollen wir an erster Stelle nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Außerdem ist es unser Anliegen, die Mannschaft Stück für Stück weiterzuentwickeln.

 

   

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