Schwartz nach Aalen-Klatsche: "Richtig scheiße gespielt"

Gegen den Tabellenführer vor eineinhalb Wochen noch gewonnen, gegen das Schlusslicht am Mittwoch nun überraschend verloren: Der Karlsruher SC kam sich nach der 0:3-Klatsche gegen den VfR Aalen vor wie im falschen Film. Trainer Alois Schwartz fand deutliche Worte.

Pouriés Elfmeter als Sinnbild

Viele davon wollte der Karlsruher Cheftrainer auf der anschließenden Pressekonferenz allerdings nicht verlieren: "So lange wie Rico Schmitt (Trainer VfR Aalen, Anm. d. Red) kann ich nicht sprechen, da ich schon enttäuscht über die ganze Situation bin." Und dazu hatte er auch allen Grund. Wurde vor dem Spiel noch daran appelliert, den Gegner aus Aalen, der als Tabellenletzter in den Wildpark kam, nicht zu unterschätzen, zeigte der KSC auf dem Platz nichts von diesem Vorhaben. Schnell lagen die Gastgeber durch einen Doppelschlag von Luca Schnellbacher (12.) und Thomas Geyer (15.) mit 0:2 hinten. Auch zur zweiten Halbzeit gab es aus KSC-Sicht nicht viel zu sagen. Marvin Pourié vergab einen Elfmeter leichtfertig, was Schwartz innerlich kochen ließ: "Das war bezeichnend. Der war nicht gut geschossen. Das war auch nicht der erste, sondern schon der fünfte, der nicht gut geschossen war und den wir dem Gegner in die Hände spielen."

Statt dem Anschlusstreffer erzielten dann die Gäste das 3:0 durch Stephan Andrist (80.). Dass die Leistung alles anderes als akzeptabel war, sah im Wildpark jeder. Doch Schwartz brachte es nochmal deutlich zum Ausdruck: "Wenn man sagt, dass wir nicht gut gespielt haben, wäre das noch milde ausgedrückt. Wir haben richtig scheiße gespielt." Der 51-Jährige wusste auch woran es lag: "Wir haben die Einstellung, die wir in den letzten beiden Spielen an den Tag gelegt haben, nicht auf die Wiese bekommen."

"Es gilt die Wunden zu lecken"

Trotzdem blickte der sichtlich angefressene Trainer auch gleich wieder nach vorne. Schließlich gibt eine Englische Woche nicht viel Luft zum Atmen: "Es geht Schlag auf Schlag. Es gilt die Wunden zu lecken, das Spiel nochmal zu analysieren und dann geht es Richtung Cottbus." So wie Schwartz sich nach der bitteren Pleite gegen Aalen äußerte, wird diese Analyse für seine Spieler sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Zu leichtfertig gaben die Karlsruher das Spiel her, obwohl der derzeitige Lauf eigentlich genügend Selbstbewusstsein hätte freisetzen müssen. Doch anscheinend war das zu viel des Guten, sodass nicht alle das Spiel mit 100 Prozent angingen. Immerhin: Da auch Osnabrück (0:0 in Köln) und Halle (2:3 gegen Cottbus) nicht gewinnen konnten, hat sich in der Spitzengruppe nicht viel geändert. Einzig vor Vorsprung auf Wiesbaden (Platz 4) ist um drei Punkte geschmolzen. Nun gilt es, sich wieder aufzurichten und auf die Basisdinge zu fokussieren. Ansonsten wird es schwer, bei den zuletzt zweifach siegreichen Cottbusern etwas mitzunehmen.

   

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