Schweinfurt nach Hinspiel-Pleite: "Haben alle den Fehler gemacht"
Durch einen Torwart-Patzer verliert der FC Schweinfurt das Relegations-Hinspiel gegen den TSV Havelse in buchstäblich letzter Sekunde mit 0:1 und steht vor dem Rückspiel kommenden Samstag schon mit dem Rücken zur Wand. Trainer Tobias Strobl nimmt seinen Keeper hinterher in Schutz und sieht dennoch weiterhin gute Chancen für einen Drittliga-Aufstieg.
"Macht einer einen Fehler, machen alle einen Fehler"
Ausgerechnet Luis Zwick verschuldete am Ende die 0:1-Niederlage des FC Schweinfurt gegen den TSV Havelse. Der 27-jährige Torhüter war während der 90 Minuten im Relegations-Hinspiel über weite Strecken der beste Spieler der Schnüdel auf dem Platz und bewahrte seine Truppe mit mehreren guten Paraden frühzeitig vor einem Rückstand. In der letzten Szene des Spiels ließ Zwick aber einen eigentlich harmlosen Freistoß von Tobias Fölster durch die Finger rutschen und kassierte dadurch den entscheidenden Gegentreffer, der Schweinfurt nun vor eine schwere Aufgabe im Rückspiel am kommenden Samstag (13 Uhr) stellt.
"Fußball ist ein Mannschaftssport. Macht einer einen Fehler, machen alle einen Fehler", nahm Schweinfurts Trainer Tobias Strobl seinen Keeper hinterher aber vor den Kameras von "Magenta Sport" in Schutz und sah das Problem vielmehr schon in der Szene zuvor: "Wir haben alle heute den Fehler gemacht, dass es überhaupt zu dem Freistoß kam." Bis dahin hatte alles nach einem torlosen Unentschieden ausgesehen, mit dem die Unterfranken dem Spielverlauf nach aber hätten glücklich sein müssen. Tatsächlich waren nämlich die Gäste aus Havelse besser im Spiel und kamen zu deutlich mehr Chancen, während Schweinfurt lediglich durch einen Lattenkracher von Daniel Adlung (20.) einmal aufhorchen ließ.
Schweinfurt macht sich zu viele Gedanken
"Ich denke, dass wir heute nicht unser gewohntes Spiel aufziehen konnten wie in den letzten Wochen. Dass uns heute ein paar Prozentpunkte gefehlt haben", analysierte auch Routinier Adam Jabiri. Als Grund dafür machte der 37-Jährige vor allem die Nervosität seiner Mannschaft in dieser wichtigen Partie aus. "Solche Spiele haben die meisten noch gar nicht gespielt, wir haben eine sehr junge Truppe." Insgesamt habe man zu wenige Zweikämpfe gewonnen und sich auch in der Offensive zu selten durchgesetzt, so Jabiri weiter.
Sein Coach sah das ganz ähnlich und befand, dass die Mannschaft nicht an ihre Leistungsgrenze herangekommen sei. "Am Ende des Tagen waren wir auch nicht mutig in Ballbesitz und hatten immer zwei Gedanken auf dem Feld. Ein Teil wollte Fußball spielen und der andere Teil wollte den Ball lang schlagen. Dann hast du dich in zwei geteilt und das waren die Nuancen, die wir in den letzten Wochen besser gemacht haben", so der 33-Jährige, der dennoch weiterhin an den Aufstieg glaubt und frohen Mutes die Reise nach Niedersachsen antritt: "Wir haben dieses Jahr schon Krasseres erlebt und ich denke wir fahren mit viel Selbstvertrauen und einer großen Sicherheit da hin."