SCP enttäuscht in Lotte: "Wir gehören da oben nicht hin"
Preußen Münster versinkt im Mittelfeld der Dritten Liga. Nach der 0:1-Niederlage bei den Sportfreunden Lotte hat das Team von Marco Antwerpen den Anschluss zur oberen Tabellengruppe verloren. Nun geht es darum, die Lehren aus dem Patzer der Mannschaft zu ziehen.
Wegkamp machte den Unterschied
Marco Antwerpen wirkte nach der Niederlage nicht erschüttert. Er betonte, in Lotte hätten sich schon einige andere Mannschaften richtig schwer getan und "wir können uns jetzt kurz mal einreihen in die ganze Geschichte", wie der scheidende Coach gegenüber der "Telekom" einräumte. Sein SC Preußen Münster habe gezeigt, dass sie "nicht nach oben in die Tabelle gehören" und damit sollte der 47-Jährige Recht haben. Denn nach der 0:1-Niederlage, bei der Münster über weite Strecken harmlos blieb, verharren die Adlerträger mit 33 Punkten auf Platz acht.
"Es ist ja klar, dass wir hier heute nicht vom Platz runtergehen und zufrieden sind", gab sich der Coach dann doch noch kritisch. Den entscheidenden Grund für die Pleite sah Antwerpen allerdings nicht in Torschütze Toni Jovic, sondern in dessen Nebenmann: "Mit Gerrit Wegkamp hat Lotte vorne einen Stürmer, der heute hier den Unterschied gemacht hat, der unheimlich viele Bälle angezogen und dann noch verteilt hat." Genauso geschehen vor dem Siegtreffer, den Antwerpen äußerst kritisch sah: "Dumm ist es deswegen, weil wir darauf hingewiesen haben, dass Wegkamp eigentlich immer in diese Bälle reingeht."
"Ich bin einfach zu spät da"
Auch Abwehrchef Ole Kittner spielte nicht fehlerfrei, laut Antwerpen gab es vor dem Spiel klare Absprachen zum Defensivverhalten gegen die Stürmer des SFL: "Wir haben auch gesagt: Ole, wenn es nicht geht, gehst du gar nicht erst hin, sondern setzt dich schon vorher ab." Darin sei dann die Fehlerkette entstanden, denn Kittner ging beim Ball auf Wegkamp heraus und Münster habe das Zentrum danach nicht schließen können – wovon Jovic letztlich profitierte. Nebenmann Simon Scherder erkannte das Problem und ärgerte sich gegenüber dem Vereins-TV, dass man genau das zugelassen habe, auf das Lotte gehofft hätte: Lange Bälle verlängern zu können.
Auch Keeper Maximilian Schulze Niehues, der nach muskulären Problemen in der Vorwoche wieder zwischen die Pfosten zurückkehrte, zeigte sich selbstkritisch: "Ich sehe die Kopfballverlängerung und bin eigentlich schon unterwegs raus. Der Ball wird dann durch Sandrino Braun nochmal ein bisschen verkürzt, aber ich bin dann schon unterwegs und muss durchziehen. Ich bin einfach zu spät da." Am Ende kristallisiert sich heraus, dass Preußen Münster im Mittelfeld der Liga versinkt. Doch wer etwas anderes erwartet habe, dem machte Antwerpen eine deutliche Ansage: "Wir können uns dieses Attribut nicht auf die Fahne schreiben, dass wir zu einem Gegner fahren und sagen: Dieser Gegner ist auf jeden Fall zu schlagen."