SCP zu Gast in Ulm: SSV erinnert Hildmann "ein bisschen an uns"
Am Samstagnachmittag steht für den SC Preußen Münster das dritte Spitzenspiel in Serie auf dem Programm, die Adler aus dem Münsterland müssen bei den Ulmer Spatzen ran. Beide Aufsteiger verbindet in dieser Saison ziemlich viel. Sogar die Spielweise, wie SCP-Coach Sascha Hildmann vor der richtungsweisenden Begegnung feststellt.
Münsters drittes Spitzenspiel in Serie
Noch vor einem Jahr kämpften die beiden Traditionsvereine vom SC Preußen Münster und dem SSV Ulm 1846 in der Regionalliga um die Rückkehr in den Profifußball. Wenn sich die Teams am kommenden Samstag gegenüberstehen – erst zum zweiten Mal in der Geschichte – geht es um nicht weniger als den Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Es ist eine Entwicklung, die so nicht unbedingt absehbar war und die Mannschaften von Sascha Hildmann und Thomas Wörle schon jetzt zu Gewinnern der laufenden Spielzeit macht. Bis zum vergangenen Wochenende hatten sich Münster und Ulm zudem schadlos gehalten im Kalenderjahr 2024, die Serie der Westfalen (sieben Siege am Stück) riss daheim gegen den SSV Jahn Regensburg (1:3).
"Das war ein gebrauchter Tag, an dem kaum ein Spieler an seine eigentliche Leistungsfähigkeit herangekommen ist", bilanziert Hildmann und hofft, in Ulm vor mehr als 1.000 mitreisenden Anhängern wieder ein besseres Spiel seiner Truppe zu sehen. Der vor wenigen Tagen erst 52 Jahre alt gewordene SCP-Coach weiß dabei um die Stärken des Gegners: "Auf uns wartet eine sehr, sehr gute Mannschaft, die eine stabile Runde spielt und kaum Aussetzer hat. Sie sind sehr gefährlich bei Standards, wo wir höllisch aufpassen müssen. Sie haben aber auch die Qualität, jede Situation spielerisch aufzulösen." Damit erinnere Ulm Hildmann "von der Spielweise ein bisschen an uns."
Hildmann hat alle Mann an Bord
Hoffnung machen dürfte den Adlern das Hinspiel, damals sprang an der Hammer Straße ein 3:2-Sieg heraus. Eine ähnliche Leistung soll nun auch im Donaustadion abgerufen werden, wo der SCP auch auf den gebürtigen Münsteraner und ehemaligen Preußen Lennart Stoll trifft. 2018 hatte der Abwehrspieler seine Heimat verlassen, um sich in Ulm seinem Medizinstudium zuzuwenden. Der SSV spülte ihn aber schnell wieder zurück in den Profifußball, wo ihm beim 2:0 gegen Halle am vergangenen Spieltag sein allererster Drittliga-Treffer im 54. Spiel gelang.
Stoll wird also ein paar ehemalige Kollegen wiedertreffen, denn beim SC Preußen Münster gibt es keine Ausfälle zu verzeichnen, was Hildmann bei seiner Aufstellung vor die Qual der Wahl stellt. "Alle ziehen voll mit, werfen alles rein. Deshalb müssen wir manchmal auch menschlich schwere Entscheidungen treffen", so der Trainer. Vielleicht kommt es dann auch zum Comeback von Thorben Deters. Der Mittelfeldspieler war zuletzt mit einem Muskelfaserriss ausgefallen, meldete sich nun wieder fit und verlängerte am Donnerstag seinen Vertrag. Gültig wäre der auch für die 2. Bundesliga, in Ulm könnte wieder ein Schritt in diese Richtung gemacht werden.