SCP zwischen Stolz und Schiri-Frust: "Habe mich geärgert"

0:0 hieß es nach dreijähriger Abstinenz am Ende des ersten Spiels von Aufsteiger Preußen Münster gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Ein Umstand, der nicht unbedingt Euphorie auslöste. Dennoch machte der Auftritt die Akteure stolz. Für Frust sorgte indes eine frühe kontroverse Schiedsrichter-Entscheidung. 

"Eine klare rote Karte"

Gerade einmal 23 Sekunden waren gespielt, als ein langer Ball der Münsteraner Hintermannschaft alle Dortmunder Spieler überflog. Preußen-Angreifer Joel Grodowski schaltete vor mit 11.744 Zuschauern ausverkauften Rängen am schnellsten und kam im Duell mit Dortmunds Mario Suver kurz vor dem BVB-Sechzehner zu Fall. "Ich sehe, dass der lange Ball kommt und bin schneller. Dann laufe ich an ihm vorbei, ziehe aufs Tor und ich merke von hinten einfach ein Ziehen, einen Tritt und ich falle", beschrieb der Münsteraner nach dem Spiel die Szene im vereinseigenen Interview. Für ihn sei es "eine klare rote Karte, dann läuft das Spiel auch nochmal anders".

Das sah auch Trainer Sascha Hildmann so: "Das ist ein ganz klares Foul und eine rote Karte", befand der Aufstiegstrainer nach Ansicht der Szene bei "MagentaSport". Dies habe er auch dem Unparteiischen Konrad Oldhafer nach dem Spiel mitgeteilt, dessen Argumentationslinie er überhaupt nicht nachvollziehen konnte: "Natürlich sagt er mir: 'Nach 30 Sekunden so eine Entscheidung zu treffen…‘, aber es steht ja nirgendwo geschrieben, dass du nicht nach einer Sekunde schon so eine Entscheidung treffen darfst." Entsprechend habe er sich "geärgert, weil es so offensichtlich war".

Pech im Abschluss

Zu ändern war diese frühe, richtungsweisende Entscheidung dennoch nicht mehr. Alleiniger Grund für die Nullnummer war sie auch nicht. Viel mehr ließen die Adlerträger im Laufe der Partie zu viele Möglichkeiten liegen. "Wir haben uns einfach vorne nicht belohnt", musste Hildmann feststellen. Zwar habe seine Mannschaft in der Vorbereitung "mit die meisten Tore gemacht", doch daran konnte nicht angeknüpft werden. Dennoch machte Mut, wie sehr die Preußen den Vorjahres-Dreizehnten aus Dortmund zum Auftakt herspielten. "Dominanter als in der zweiten Halbzeit können wir ja kaum spielen", befand der dienstälteste Coach der Liga.

"Da lässt sich drauf aufbauen", bilanzierte auch Routinier Simon Scherder im Vereins-TV. "Am Ende", so der 30-Jährige, habe nur "das Tor vorne" gefehlt. Dabei herrsche in der 3. Liga "ein ganz anderes Niveau als in der Regionalliga". Ob gerade die Spieler, die in der Spielklasse Neuland betreten wie der auffällige Daniel Kankam Kyerewaa oder der eingewechselte Yassine Bouchama, nun nach dem starken Auftritt in der Liga angekommen seien, wollte der Coach noch offen lassen. Dies müsse sich zeigen. Am besten schon in zwei Wochen beim Derby gegen Arminia Bielefeld. Da darf die Nullnummer zum Auftakt nicht zu lange nachwirken. "Jetzt sind wir mit einem Punkt zufrieden, dann holen wir in Bielefeld in zwei Wochen die ersten drei", gab Grodowski die Richtung vor.

   

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