Sechs Punkte Rückstand! FCK kommt Regionalliga immer näher

Die Lage beim 1. FC Kaiserlautern wird immer bedrohlicher: Durch die 0:1-Pleite beim Kellergipfel in Magdeburg und die Siege von Duisburg und Uerdingen beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer bei nur noch zehn Spielen bereits sechs Punkte. Viele Fans haben die Hoffnung auf den Klassenerhalt nach nun fünf sieglosen Spielen und der dritten Auswärtsniederlage in Folge bereits aufgegeben.

Plan- und ideenlos

Nein, den Willen konnte man den Spielern des 1. FC Kaiserslautern an diesem Samstagnachmittag nicht absprechen. Allein: Es fehlte an den nötigen Mitteln, um zum Torerfolg zu kommen – gerade mal zwei echte Gelegenheiten innerhalb von 90 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Gleiches gilt für die Tatsache, dass Anas Ouahim nur 29 Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz musste. Eine Verletzung lag nicht vor, vielmehr stimmte die Körpersprache des Offensivspielers nicht.

Auch die Flanken waren oftmals viel zu ungenau, zudem erlaubte sich der FCK zahlreiche Ballverluste und spielte unzählige Fehlpässe. So reichte dem 1. FC Magdeburg ein Treffer des früheren FCK-Spielers Baris Atik, um alle drei Punkte mitzunehmen (58.). Unter dem Strich ein plan- und ideenloser Auftritt, der den 1. FC Kaiserslautern ein weiteres Stück Richtung Regionalliga gebracht hat und den Rückstand zum rettenden Ufer auf sechs Punkte anwachsen ließ. Noch stehen zwar zehn Partien an, doch ob sich die Roten Teufel in dieser Verfassung (zweitschwächste Mannschaft der Rückrunde und harmloseste Offensive) retten können?

Resignation bei den Fans

Viele Fans haben große Zweifel, wie die Reaktionen in den sozialen Netzwerken deutlich machen: "Das war’s. Sang und klanglos in Liga 4", schrieb ein Fan unter den Facebook-Post des FCK, unter dem sich innerhalb von 30 Minuten über 400 Kommentaren ansammelten. "So spielt ein sicherer Absteiger", befand ein anderer Anhänger. Im Zentrum der Kritik: die Einstellung der Mannschaft: "Kein Kampf, kein Aufbäumen. Eine bodenlose Frechheit, was dieser Trümmerhaufen heute wieder abgeliefert hat", hieß es in einer Reaktion.

Nicht wenige Anhänger haben sich mit dem Abstieg bereits abgefunden – wohl auch eine Schutzreaktion, um nicht immer wieder enttäuscht zu werden. Rechnerisch ist derweil noch alles möglich, 30 Zähler sind noch offen. Und mit Halle (30. Spieltag), Lübeck (31.), Duisburg (33.), Unterhaching (34.) und Uerdingen (36.) stehen in den nächsten Wochen noch fünf direkte Duelle an, hinzukommt das Nachholspiel gegen Zwickau. Klar ist aber: Mindestens sechs der letzten zehn Partien wird der FCK wohl gewinnen müssen, um am Ende über dem Strich zu stehen. Eine Herkulesaufgabe!

"Pure Enttäuschung"

Co-Trainer Frank Döpper, der den gesperrten Marco Antwerpen vertrat, verspürte unmittelbar nach Spielende "eine Leere", wie er mit heiserer Stimme im "Telekom"-Interview offenbarte. Es herrsche "pure Enttäuschung" vor, man habe sich "wesentlich mehr vorgestellt", so Döpper. "Das war zu wenig heute, das muss man ganz klar sagen". Kapitän Jean Zimmer sprach von einer "verdienten Niederlage" und meinte: "Wir schaffen es derzeit nicht, Tore zu schießen." Dass Antwerpen nicht auf der Bank saß, habe keine Rolle gespielt: "Wir müssen es auf dem Platz regeln, das haben wir nicht geschafft."

Die anstehende Länderspielpause dürfte dem FCK nun eher ungelegen kommen, bleibt die Lage im Tabellenkeller nun doch mindestens bis Ostern unverändert. "Wir haben zwei sehr lange Wochen vor uns", blickte Zimmer voraus und ergänzte: "Jeder sollte mal über sich selbst nachdenken". Döpper übte sich derweil in Durchhalteparolen: "Wir müssen weitermachen, aufhören werden wir nicht." Ob es Antwerpen gelingt, die auf Spur zu bringen? Seine Ansage unter der Woche, "Spätestens jetzt sollte es jedem bewusst sein, dass es in den nächsten elf Spielen um alles geht", scheint wirkungslos verhallt zu sein. Auch der Effekt, den sich die Verantwortlichen durch die Verpflichtung des 49-Jährigen erhoff hatten, ist bereits verpufft. Nur zum Debüt gegen Mannheim gab es einen Sieg, danach holte Kaiserslautern nur noch zwei Punkte aus fünf Spielen – viel zu wenig. Der vierfache deutsche Meister in der Regionalliga: Was eigentlich unvorstellbar klingt, könnte schon in wenigen Wochen Realität sein.

   

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