"Sehen das Ziel vor Augen": SCP hat direkten Aufstieg in eigener Hand

Die Stimmung in Münster nach dem 4:1-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken? Ausgelassen, ja fast schon euphorisch! Nachvollziehbar, denn schließlich haben die Preußen als neuer Tabellenzweiter den direkten Aufstieg nach dem zehnten Sieg aus den letzten zwölf Spielen nun komplett in der eigenen Hand. Schon nächste Woche könnte alles klar sein.

Relegationsplatz schon so gut wie sicher

Zwei Punkte und neun Tore beträgt der Vorsprung auf den Tabellendritten aus Regensburg nach dem dritten Münsteraner Sieg in Folge. Im Normalfall dürften damit bereits vier Punkte aus den letzten beiden Partien gegen Verl und Unterhaching für den Aufstieg reichen, selbst wenn Regensburg beide verbleibenden Spiele für sich entscheidet. Der Relegationsplatz ist den Aderträgern angesichts von sechs Punkten und 11 Toren Vorsprung auf Rot-Weiss Essen sogar schon so gut wie sicher, während die Qualifikation für den DFB-Pokal bereits komplett in trockenen Tüchern ist.

Der Durchmarsch in die 2. Bundesliga, er ist nach dem berauschenden Sieg gegen Saarbrücken in greifbarer Nähe. Genau wie Ulm könnte Münster auf direktem Wege von der Regionalliga in die 2. Liga aufsteigen – das gab es in der Historie der 3. Liga noch nie. "Du siehst das Ziel vor Augen", frohlockte Kapitän Marc Lorenz. Der in Münster geborene Routinier hatte einmal mehr entscheidenden Anteil am Sieg seines Herzensvereins. Seine abgerutschte Flanke brachte die Adlerträger bereits nach 7 Minuten in Führung. Der Treffer selbst war zwar im Zustandekommen etwas glücklich, doch unverdient war er trotz des frühen Zeitpunktes keineswegs, schließlich hatten die Adlerträger von Beginn an wie die Feuerwehr losgelegt.

"Wir sind heute richtig gut reingekommen", befand auch Trainer Sascha Hildmann. Nach 10 Minuten erhöhte Grodowski mit seinem 17. Saisontor dann schon auf 2:0. "Man hat von Anfang an gesehen, was wir erreichen wollen", sagte Lorenz. Und auch als Saarbrücken in der Folge besser wurde, hatte Münster weiter alles im Griff. "Wir hatten eine etwas schlechtere Phase, machen dann aber in den richtigen Momenten das Tor", rekapitulierte Hildmann.

Aufstiegsparty schon nächste Woche?

Im zweiten Durchgang agierten die Grün-Schwarzen dann im Stile einer Spitzenmannschaft und ließen Saarbrücken nicht mehr ins Spiel kommen. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung im Preußenstadion. Lorenz wurde bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations gefeiert. Nach dem Abpfiff zelebrierte dann die gesamte Mannschaft minutenlang mit der Fankurve den Sieg. Selbst vor dem "MagentaSport"-Interview mit dem Münsteraner Trainer machten die euphorischen Münster-Fans nicht Halt: Konfrontiert mit lauten "Sascha Hildmann"-Sprechchören, sagte der 52-Jährige Vater des Erfolges: "Wahnsinn, da krieg ich überall Gänsehaut". Die Mannschaft sei heute "von den Fans getragen worden", so der sichtlich gelöste Hildmann.

Wie geht es nun weiter? Schon am kommenden Sonntag könnte Münster den Sprung in die 2. Liga, wo der SCP zuletzt 1991 spielte, im Auswärtsspiel in Verl mit einem Sieg perfekt machen, sofern Regensburg am Vortag gegen Viktoria Köln nicht gewinnt. Allzu sehr möchten die Adlerträger aber ohnehin nicht auf die Konkurrenz schauen: "Wir können nur auf uns gucken", betonte Lorenz. "Noch ist nichts erreicht, wir müssen einfach bei uns bleiben und nächsten beiden Spiele konzentriert angehen", gab der Routinier die Marschroute vor. Komplett zur Tagesordnung überzugehen, sei dann aber doch nicht möglich, gestand Hildmann: "Ich bin innerlich natürlich sehr, sehr aufgeregt. Ich bin ja auch nur ein Mensch". Nach außen hin werde aber weiterhin ruhig bleiben, versicherte Hildmann. Spätestens in zwei Wochen, wenn Münster im finalen Heimspiel gegen Unterhaching alles klar machen sollte, dürfte er dann aber auch diesen Vorsatz brechen.

   

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