"Sehen es als Chance": Relegation für den Jahn als gutes Omen?

Platz 18 in der Rückrundentabelle! Was ist nur mit dem SSV Jahn Regensburg los? Am letzten Spieltag konnte die Mannschaft von Joe Enochs im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken überhaupt keinen Druck auf Preußen Münster ausüben. Stattdessen schleppt sich die Jahnelf mit einer 0:1-Niederlage in die Zweitliga-Relegation. Enochs will jetzt nicht mehr auf die negative Serie blicken, sondern die Chance ergreifen.

"Glückwunsch an Münster"

In der Hinrunde holt Jahn Regensburg stolze 42 Punkte in 19 Partien, steht neun Zähler vor dem dritten Rang – und 17 Punkte vor Preußen Münster. Noch am 32. Spieltag gewann der Jahn das direkte Duell gegen die Adlerträger mit 3:1 und grüßte von der Tabellenspitze. Sechs Wochen später jubelt Münster. "Wenn man das in der Rückrunde so sieht, dann ist es auch verdient. Glückwunsch an Münster", erklärte Joe Enochs auf der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage seiner Regensburger gegen Saarbrücken fairerweise. Die große Frage ist: Wie konnte sich die Jahnelf das noch durch die Finger gehen lassen?

21 Punkte in 19 Spielen der Rückrunde – gerade einmal die Hälfte von dem, was Regensburg in der ersten Saisonhälfte holte. Seit sechs Wochen wartet der Jahn auf einen Sieg, im Spiel gegen den FCS übte die Mannschaft von Joe Enochs mal überhaupt keinen Druck auf Münster aus. "Klar sind wir enttäuscht. Im Endeffekt lag es trotzdem nicht an uns, selbst, wenn wir gewonnen hätten", flüchtete sich Top-Scorer Dominik Kother am Mikrofon von "MagentaSport" in die Bilanz vor dem letzten Spieltag. Die Wahrheit ist: Natürlich lag es an den Regensburgern, die einen riesigen Vorsprung verspielten, noch dazu Platz 18 in der Rückrundentabelle einnehmen! Abstieg statt Aufstieg wäre angesagt.

"Saarbrücken würde gerne mit uns tauschen"

"Auch in der Hinrunde war jedes Spiel sehr eng", verschob sich Enochs nicht vor der Wahrheit, dass der Jahn in der ersten Saisonhälfte viel Matchglück auf seine zog. Trotzdem wolle der US-Amerikaner die Mannschaft nicht schlechter machen, als sie sei. "Saarbrücken würde gerne mit uns tauschen", deutete Enochs an, dass die Jahnelf mit dem dritten Platz trotz aller Umstände etwas Wertvolles erreicht habe. "Wir hören immer diese Negativität, das ist gar keine Frage. Das spielt für uns aber keine Rolle." Denn für Regensburg steht nun die Zweitliga-Relegation definitiv an. Gegen Wehen Wiesbaden oder Hansa Rostock.

"Egal, gegen wen wir spielen, wir müssen alles raushauen. Das sind wir uns selber schuldig", bekräftigte Enochs vor den beiden Zusatzspielen. "Ich sehe die nächsten beiden Spiele als eine Chance, nicht als etwas Negatives." Dass Regensburg nach einem kompletten Umbruch überhaupt um den direkten Wiederaufstieg mitspielen würde, das hätten vor der Saison wohl ohnehin die Wenigsten gedacht. Nun kann sich der SSV Jahn einmal mehr in der Zweitliga-Relegation beweisen. In der Saison 2012/13 setzte sich die Jahnelf gegen den Karlsruher SC durch, in der Saison 2017/18 folgte der Aufstieg nach zwei Duellen mit dem TSV 1860 München. Verloren hat Regensburg in der Relegation noch nie. Wenigstens ein gutes Omen?

   

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