"Sehen es nicht als Bonusspiel": Arminia plant Coup gegen den HSV
Drei Siege in Folge – es läuft derzeit bei Arminia Bielefeld. Den Schwung der letzten Wochen wollen die Ostwestfalen am Dienstagabend (20.45 Uhr) auch in das Pokalspiel gegen den Hamburger SV mitnehmen – und dabei keinesfalls nur Sparringspartner vor ausverkauftem Haus sein.
"Ein absolutes Highlight-Spiel"
Auf dem Papier sind die Rollen klar verteilt: der Hamburger SV reist als Favorit in die mit 26.500 Zuschauern ausverkaufte Schüco-Arena. Dennoch wollen die Ostwestfalen die Partie nicht einfach nur genießen. "Wir sehen das Spiel keinesfalls als ein Bonusspiel", sagte Trainer Mitch Kniat bei der Pressekonferenz am Montag. "Wir wollen dieses Spiel gewinnen und weiterkommen. Das würde uns nicht nur als Team weiterbringen, sondern dem Klub auch finanziell viel bedeuten.“ Konkret würde der Einzug ins Achtelfinale mit 862.400 Euro belohnt werden – viel Geld für die klammen Kassen der Arminia.
Dass die Partie ein absolutes Highlight-Spiel ist, verhehlte Kniat aber nicht: "Wir freuen uns darauf und haben uns das erarbeitet." Für den Arminia-Coach ist es das erste Heimspiel vor ausverkauften Rängen. "Das wird die Mannschaft definitiv noch einmal pushen und Energie geben." Die Stimmung ist nach zuletzt drei Siegen in Folge ohnehin schon bestens. "Wir sind gerade gut drauf, alle – auch die, die reinkommen – funktionieren." Für die Partie am Dienstag sage das aber nichts aus, "es geht wieder bei 0:0 los".
HSV zu knacken? Kniat nennt zwei Wege
Wie Bielefeld den HSV, der in der 2. Bundesliga derzeit auf Rang 3 steht und dem Kniat eine "extreme Qualität" bescheinigte, knacken will? "Es gibt nur zwei Wege, um ihnen wehzutun: Entweder man läuft sie ganz vorne an oder man mauert sich hinten ein", ließ Kniat durchblicken. "Für eines von beiden werden wir uns morgen entscheiden." Noch am Samstagabend war Kniat im Anschluss an den Heimsieg gegen Ingolstadt nach Kaiserslautern gefahren, um sich den HSV live anzuschauen. Seine Erkenntnisse: "Sie haben ein paar Lücken in der Abwehr, die wir nutzen wollen."
Für den Pokalfight mit dem Zweitligisten stehen dem DSC alle Spieler zur Verfügung, was aber auch bedeutet, "dass wir harte Entscheidungen treffen müssen und einige bei diesem Highlight-Spiel gar nicht im Kader sein können. Aber das gehört dazu". Elfmeterschießen wurde übrigens nicht trainiert: "Ich bin kein Freund davon, denn es ist unmöglich, die Drucksituation nachzustellen. Ich bin aber überzeugt, dass jeder Drittliga-Profi einen Ball aus elf Metern im Tor unterbringen kann." Und dass Arminia Elfmeterschießen kann, zeigte sich bereits in der ersten Runde gegen Bochum, als der DSC mit 4:1 als Sieger vom Platz ging. Gelingt die erneute Überraschung?