"Sehr glücklicher Sieg": Wollitz nach Derbyerfolg gegen Aue ehrlich

Durch den Derbysieg gegen Erzgebirge Aue steht Energie Cottbus vorerst wieder an der Tabellenspitze und ist dem direkten Durchmarsch damit ein weiteres Stück nähergekommen. Dennoch wusste Trainer Claus-Dieter Wollitz das Spiel einzuordnen.
Bethke und Cigerci machen den Unterschied
Er redete nicht lange drumherum, Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam: "Das war ein glücklicher, sogar ein sehr glücklicher Sieg." Während Aue einen starken Auftritt hingelegte habe, wie der 59-Jährige lobend anerkannte, sei seine Mannschaft nicht richtig in die Situationen gekommen. "Wir haben die Bälle nicht richtig reingespielt und hatten wenig klare Torchancen." Die Gründe dafür lieferte Wollitz gleich mit: "Wir haben aktuell nicht diese Lockerheit, diese Sicherheit und dieses Selbstverständnis."
Dass es – ganz im Stile einer Spitzenmannschaft – dennoch zum Sieg reichte, lag einerseits an Keeper Elias Bethke, der mehrmals überragend das 0:1 verhinderte und damit bereits zum elften Mal ohne Gegentreffer blieb – Liga-Spitze! "Wenn der nicht Bundesliga-Torwart wird …", glaubt Wollitz an eine große Zukunft des 22-Jährigen. Zum anderen ging der Sieg auf das Konto von Tolcay Cigerci, der in der 88. Minute einen Elfmeter rausholte und diesen – wie schon vor zwei Wochen in Sandhausen – anschließend auch verwandelte. "Er ist ein Unterschiedsspieler, unsere Lebensversicherung und für mich der Spieler der Saison", so der Coach. Zwar war der Strafstoß durchaus strittig, Wollitz meinte aber: "Aus meiner Sicht ist es einer. Zudem will er ihn unbedingt haben."
"Historische Chance, die wir nutzen sollten"
Cigerci selbst betonte, dass er gegen Rosenlöcher zuerst am Ball gewesen sei und getroffen wurde. "Von daher kann man ihn geben." Die Partie dadurch spät noch gewonnen zu haben, fühle sich "überragend" an, so der 30-Jährige. "Wir haben bis zur letzten Minute dran geglaubt und haben uns belohnt." In der Tabelle grüßt Energie zumindest bis Sonntag wieder von der Spitze, was für Cigerci allerdings keine Rolle spielt: "Es sind noch acht Spiele, von daher bringt uns das erstmal nicht weiter."
Wollitz merkte dagegen mit einem breiten Grinsen an, "dass wir jetzt Erster bleiben". Schließlich biete sich dem FC Energie mit dem möglichen Durchmarsch eine "historische Chance, die wir nutzen sollten. Denn die wird in den nächsten Jahren nicht mehr wiederkommen". Dem Aufstieg ein weiteres Stück näherkommen kann Cottbus am nächsten Samstag gegen 1860 München.