"Sehr großer" Schritt: Dynamo Dresden fehlt nur noch ein Sieg

Dynamo Dresden steht kurz vor dem Aufstieg. Weil die Konkurrenz am Samstag nur Unentschieden spielte, fehlt den Sachsen nach dem 2:0-Erfolg gegen Viktoria Köln nur noch ein Sieg für die 2. Bundesliga. Tim Knipping reagierte nach dem Spiel emotional. 

"Bin sehr stolz auf die Jungs"

Es ist gerade mal zwei Wochen her, dass Dynamo sein Heimspiel gegen den Halleschen FC nach einer enttäuschenden Leistung mit 0:3 verloren hatte und auf den vierten Rang abgerutscht war. Doch seitdem Alexander Schmidt das Traineramt von Markus Kauczinski übernommen hat, holte Dynamo zehn Punkte aus vier Spielen, blieb ohne Gegentor und ist zurück an der Tabellenspitze. Und weil Hansa Rostock (0:0 gegen Zwickau) und vor allem 1860 (1:1 in Wiesbaden) und Ingolstadt (0:0 gegen Saarbrücken) am Samstag allesamt nur Remis spielten, liegt Dresden nun vier Zähler vor dem Relegationsplatz und kann den Aufstieg schon am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Türkgücü München mit einem weiteren Sieg aus eigener Kraft perfekt machen. Entsprechend bezeichnete Schmidt die drei Punkte gegen Köln nach Toren von Heinz Mörschel (11.) und Philipp Hosiner (31.) im "Telekom"-Interview als "großen Schritt". Seine Mannschaft habe in der ersten Halbzeit "top gespielt", sodass er ihr ein "großes Kompliment" machte. "Ich bin sehr stolz auf die Jungs."

Als er auf die Tatsache angesprochen wurde, dass Dynamo den Aufstieg ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub klar machen kann, musste er grinsen: "So ist Fußball." Doch allzu sehr wollte er sich mit dem bevorstehenden Szenario noch nicht auseinandersetzen: "Wir wollen uns nicht über Tabellenkonstellation unterhalten. Natürlich haben wir registriert, was heute passiert ist. Aber wir fokussieren uns nur auf das nächste Spiel und wollen keinen unnötigen Druck auf die Mannschaft aufbauen. Die wissen eh alle, was Sache ist."

Knipping bricht in Tränen aus

Den Beweis dafür traten die Spieler nach der Partie in der Tat reihenweise an. Während Yannick Stark bei Dynamo-TV von einer "sehr schönen Ausgangsposition" sprach, "die wir nicht mehr aus der Hand geben wollen“, war auch Niklas Kreuzer bewusst, "dass wir es schaffen können. Wir haben am Wochenende eine große Chance, das muss jedem klar sein". Er habe den Jungs mit Verweis auf den letzten Aufstieg vor fünf Jahren erzählt, "was hier los ist, wenn du das erreichst. Als wir aus Magdeburg nach Hause gefahren sind, stand Dresden unter Feuer. Nach dem Sieg heute vor ausverkauftem Haus, das will sich keiner vorstellen, was da los gewesen wäre", sagte er dem MDR. Zuschauer werden zwar auch gegen Türkgücü nicht im Stadion sein, doch falls Dynamo den Aufstieg tatsächlich perfekt machen sollte, dürfte es nach der Partie durchaus zu Feierlichkeiten kommen.

Dass der Druck in den letzten Wochen und Monaten groß war, zeigte sich nach der Partie an Tim Knipping, der emotional wurde und in Tränen ausbrach. "Da ist jetzt einiges an Ballast abgefallen", so Kreuzer. "Der Druck hier in Dresden ist sehr hoch. Da kann man auch mal eine Träne verdrücken." Schmidt sagte dazu: "Er lebt Dynamo. Es macht ihn sympathisch, wenn sein Herz so am Verein hängt." Auf die Frage, ob sich Dresden den Aufstieg nun noch nehmen lassen dürfe, antwortete Kreuzer nach kurzem Überlegen mit einem klaren "Nein". Sein Trainer traute sich indes noch nicht aus der Deckung, sagte aber mit Blick auf die große Chance nächsten Samstag: "Mit so einem Siegeswillen wie heute, schaut es gut aus. Und jeder weiß, was hier los ist, wenn wir aufsteigen."

   

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