Seit neun Spielen sieglos: Nächster Preußen-Nackenschlag
Auch im neunten Spiel in Folge blieb Preußen Münster beim 2:3 gegen Ingolstadt sieglos. Bei den Schanzern spielten die Adlerträger über weite Strecken wie aufgedreht, verloren in der Schlussphase allerdings völlig den Faden. So hieß es nach Spielende wieder einmal: "Weitermachen, anpacken und Ergebnisse liefern."
2:0 verspielt
Es muss so deutlich gesagt werden: Der SC Preußen Münster präsentiert sich zurzeit wie ein Absteiger. Dabei sind nicht unbedingt die spielerischen Qualitäten der Westfalen das Problem, vielmehr macht sich die anhaltende Ergebniskrise in der Tabelle bemerkbar. In Ingolstadt setzte es die nächste Pleite – obwohl die Preußen schon in der Anfangsphase mit 2:0 in Führung gingen. Entsprechend groß die Enttäuschung im Münsteraner Lager nach Spielende, entsprechend bekannt die Durchhalteparolen. "Wir werden diesen Weg weitergehen", verkündete etwa Cheftrainer Sven Hübscher auf der anschließenden Pressekonferenz.
Beim Blick auf den Spielverlauf verwundern die konsterniert anmutenden Aussagen der Preußen-Akteure wenig. Denn Münster zeigte zu Beginn, dass es durchaus gewillt war, den berühmten Bock an diesem Samstagnachmittag umzustoßen: In der 18. Minute stellte Schnellbacher per Abstauber auf 1:0. Der Sportclub blieb am Drücker und belohnte sich keine 10 Minuten später erneut – Litka behielt vor FCI-Keeper Buntic die Nerven (24.). "Ich habe gerade in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen", fasste Übungsleiter Hübscher hinterher zusammen. "Wir haben mindestens auf Augenhöhe gespielt, sind 1:0 in Führung gegangen, 2:0 in Führung gegangen, haben richtig guten Fußball gespielt."
Trotzdem setzte es noch vor dem Pausenpfiff einen ersten Rückschlag durch Ingolstadts Kaya (28.). Nach Wiederanpfiff investierte Münster noch einmal alles und drängte auf die Vorentscheidung, Litka vergab die beste Möglichkeit (50.). Das rächte sich: Erst versenkte Gaus per Volley links unten (60.), dann zerstörte Schröck nach einem Eckball alle Münsteraner Hoffnungen (86.).
"Selbstmitleid hilft uns nicht"
Sichtlich geknickt fand sich Sven Hübscher nach der Partie im Ingolstädter Presseraum ein. "Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, heute nicht gratulieren zu müssen", erklärte der 40-Jährige im Anschluss an die gängigen Glückwünsche in Richtung seines Kollegen Saibene. Als entscheidend bezeichnete Münsters Cheftrainer die Minuten nach dem Seitenwechsel: "Genau in diese Phase wollten wir reinstechen und das dritte Tor machen. Und die Chancen dazu hatten wir."
Auch seine Spieler traten mit hängenden Köpfen vor die Kameras des klubeigenen TV-Kanals. Nach einigen zaghaften Analyseversuchen klang in den Stimmen der Akteure jedoch schnell der Trotz durch. "Selbstmitleid hilft uns nicht", befand Ole Kittner und fügte an: "Wir müssen jetzt weitermachen, anpacken und Ergebnisse liefern." Zustimmung erhielt er von Torschütze Maurice Litka: "Wichtig ist das nächste Heimspiel. Da müssen wir uns jetzt richtig drauf fokussieren und da zählen nur drei Punkte. Alles andere gilt nicht."