Macht Rot-Weiß Erfurt den nächsten großen Schritt?

Zwei Siege hat Rot-Weiß Erfurt zuletzt aus dem Hut gezaubert. Und das waren nicht irgendwelche Erfolge – das war spielerisch überzeugend und tabellarisch wichtig zugleich. 3:1 bei Fortuna Köln, 4:2 über den VfL Osnabrück hießen die Ergebnisse, die bei den Thüringern nicht nur ein ungeahntes Offensivpotenzial aufdecken, sondern der Mannschaft von Trainer Stefan Krämer im Kampf um den Klassenerhalt einen riesigen Schritt nach vorne gebracht haben.

"Der Klassenerhalt ist in Sichtweite"

Bei den Stuttgarter Kickers werden die Karten jedoch neu gemischt, so viel steht fest: Die Gastgeber von der Waldau kämpfen trotz solider Ergebnisse weiterhin direkt gegen den Abstieg, konnten sich von Energie Cottbus und dem SV Wehen Wiesbaden auf den Abstiegsplätzen (noch) nicht entscheidend distanzieren. Das große Plus der Elf von Tomislav Stipic manifestierte sich jedoch in den vergangenen Wochen ausgerechnet durch die Heimstärke: Erfolge über den VfB Stuttgart II und Preußen Münster beförderten die lange unter dem Strich stehenden Kickers immerhin wieder aus der akuten Abstiegszone – Kampf, Leidenschaft und Härte sollte Erfurt im Gazi-Stadion erwarten. Ein Glück, dass sich die Ausgangslage am Steigerwald in den vergangenen Wochen deutlich verbessert hat. "Der Klassenerhalt ist in Sichtweite“, ist auch Kapitän Sebastian Tyrala gegenüber der "Thüringer Allgemeinen" optimistisch.

Mit Krämer soll umgehend verlängert werden

Verwunderlich ist es jedenfalls nicht, dass in Erfurt eine große Zufriedenheit mit Fußballlehrer Stefan Krämer vorherrscht, der das vakante Amt von Christian Preußer im Januar dieses Jahres übernahm. "Uns ist ein Glücksgriff gelungen, das war längst nicht immer so“, ist auch Präsident Rolf Rombach vom Lockenkopf überzeugt. Wie der Coach im liga3-online.de-Interview vor einigen Wochen bekanntgab, habe er bewusst lediglich einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben, um sich mit seiner Elf komplett auf den Abstiegskampf konzentrieren zu können. Nun ist eine Verlängerung des Arbeitspapieres nur noch eine Frage der Zeit – spätestens wenn der Klassenerhalt auch rechnerisch besiegelt ist, dürfte RWE allzu bald Nägel mit Köpfen machen. "Die Handschrift von ihm ist deutlich erkennbar“, schwärmt Rombach, "zudem ist das Verhältnis zu Verantwortlichen, Mannschaft und Trainerteam hervorragend.“ Eine gute Basis ist damit in jedem Fall gelegt, zumal auch Spieler wie beispielsweise Tyrala sich längst für eine Weiterbeschäftigung des beliebten Übungsleiters ausgesprochen haben.

Bleibt Erfurt der Drittliga-Dino?

Es ist für alle Beteiligten eine unverhoffte Phase der Ruhe und Zufriedenheit, die aktuell durch die Landeshauptstadt Thüringers schwappt. Nie konnte sich Erfurt endgültig von den unteren Rängen distanzieren – ausgerechnet kurz vor Schluss scheint der Schritt nun zu gelingen. Einen Sieg verlangt Tyrala aus den letzten fünf Spielen, um den Ligaverbleib endgültig zu festigen. Sollte das gegen die Stuttgarter Kickers nicht gelingen, warten jedoch mit dem VfR Aalen, Hansa Rostock sowie Energie Cottbus in den darauffolgenden Wochen weitere lösbare Aufgaben. Erfurt, der Drittliga-Dino – dieser Titel wird den Thüringern aller Voraussicht nach mindestens ein weiteres Jahr erhalten bleiben.

   

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