Setzt sich der FCM gegen Berlin auch ohne Atik weiter ab?
Während die übrige Liga wie gewohnt eng beieinander liegt, hat sich der 1. FC Magdeburg an der Tabellenspitze etwas abgesetzt und rangiert fünf Punkte vor den ersten vier Verfolgern. Im Heimspiel gegen Viktoria Berlin (Samstag, 14 Uhr) wollen die Elbestädter den Vorsprung weiter ausbauen, müssen allerdings auf Topscorer Baris Atik verzichten. Derweil kündigt sich eine große Kulisse an.
"Nehmen sie nicht als Aufsteiger wahr"
Auch wenn der FCM und die Viktoria erstmals im Profifußball aufeinandertreffen: unbekannt sind sich beide Klubs nicht. Bereits in der Sommerpause begegneten sich die Bördestädter und der Aufsteiger in einem Testspiel. 3:3 hieß es am Ende, nachdem Berlin zunächst mit 2:0 in Führung lag. "Schon da hat man gesehen, dass sie ihre große Stärke in der Offensive haben und sehr körperlich agieren", sagte Trainer Christian Titz auf der Pressekonferenz am Donnerstag rückblickend. Eine große Rolle spiele die Partie von damals aber nicht: "Unsere Blicke gehen eher auf die vergangenen Spiele", betonte der FCM-Coach.
Dabei wird Titz festgestellt haben, dass der Aufsteiger drei der letzten vier Partien verloren hat und nach dem guten Saisonstart samt zwischenzeitlicher Tabellenführung auf Platz acht abgerutscht ist. Mit 23 Toren stellen die Himmelblauen aber nach wie vor die zweitbeste Offensive nach dem FCM, was dem 50-Jährigen Respekt abnötigt: "Wir nehmen sie nicht als Aufsteiger, sondern als sehr gefestigte Mannschaft wahr. Sie spielen absolut guten Fußball." Und an der offensiven Ausrichtung werden die Berliner nach den Worten von Trainer Benedetto Muzzicato trotz der Rückschläge der letzten Wochen auch weiter festhalten.
Wer ersetzt Atik?
Ob im Duell der beiden besten Angriffsreihen ein Offensivspektakel zu erwarten ist, vermochte Titz nicht zu prognostizieren – und meinte mit einem Grinsen: "Es wäre schön, wenn es ein offensives Feuerwerk werden würde – am liebsten aber nur in eine Richtung." Der FCM-Coach erwartet ein Duell, "in dem beide Mannschaften versuchen werden, nach vorne zu spielen".
Dass das bei Magdeburg in dieser Saison bislang so gut geklappt hat, lag nicht zuletzt an Baris Atik: Der Spielmacher verbuchte in zwölf Einsätzen sechs Tore sowie sieben Vorlagen und war damit an Rund der Hälfte aller FCM-Saisontore beteiligt. Am Samstag wird er aufgrund seiner fünften gelben Karte jedoch fehlen. Ob Titz eine taktische Umstellung vornehmen oder den 26-Jährigen 1:1 ersetzen wird, ließ er noch offen: "Wir haben beides im Kopf und werden am Freitag entscheiden." Für letztere Optionen kämen Florian Kath und Kai Brünker in Frage, wobei der Spielertyp Atik wohl nicht gleichwertig ersetzt werden kann.
Große Kulisse
Neben dem Topscorer fallen zudem noch Sebastian Jakubiak (Achillessehnenriss), Sirlord Conteh (Außenbandriss), Tim Sechelmann (Innenbandriss), Nico Granatowski (Blinddarm-Operation), Maximilian Franzke (Zerrung) und Leon Schmökel (Aufbautraining nach Knieproblemen) aus. Rund 18.000 Tickets sind bereits vergriffen, darunter knapp 6.000 Freikarten, die an Schulen verteilt wurden. Der FCM rechnet mit bis zu 20.000 Fans, was die größte Drittliga-Kulisse seit Beginn der Pandemie bedeuten würde. Unterdessen musste der FCM das Training am Donnerstag aufgrund des Sturmtiefs, das derzeit über Deutschland zieht, abbrechen. Doch weil die wesentlichen Schwerpunkte dieser Trainingswoche laut Titz bereits abgearbeitet waren, dürfte das wohl nicht schwerer ins Gewicht fallen.