Shcherbakovski im Interview: "Kann mir nichts vorwerfen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Jan Shcherbakovski von Dynamo Dresden über die aktuelle Lage, seine Mentalität, eine spannende Zeit im Januar – und das Video im Trainingslager, das für Wirbel gesorgt hatte.

"Leidest jedes Wochenende, wenn du nicht spielen darfst"

liga3-online.de: Herr Shcherbakovski, wie war Ihr Start in das neue Jahr?

Jan Shcherbakovski In den ersten Tagen war ich krank, hatte fast 40 Grad Fieber und musste pausieren. Aber das ist ausgestanden. Jetzt geht es mir besser und ich hoffe, dass ich heute (Mittwoch, Anm. d. Red.) im Test gegen den SC Freital spielen kann, um mich zu zeigen. Denn dieses Spiel ist vor allem für die vorgesehen, die zuletzt nicht so viel Spielzeit hatten.

Also ein weiterer Rückschlag für Sie?

Ich mache mich da nicht verrückt. Die Gesundheit geht vor. Am Ende hat man langwierige Probleme, wenn man zu früh wieder voll einsteigt. Das wollte ich natürlich verhindern.

Aber der Drang, zu spielen, ist nach Ihrer enttäuschenden Hinrunde natürlich groß. Wie geht Ihr Kopf damit um?

Ich bin glücklicherweise mental sehr stark. Ich habe viel einstecken und viele Rückschläge hinnehmen müssen. Aber ich habe immer mein Bestes gegeben, kann mir nichts vorwerfen – was wichtig für mich ist. Auch meine Familie und meine Berater waren immer für mich da und nur einen Anruf entfernt, um mir Tipps zu geben. Aber klar, du leidest jedes Wochenende, wenn du nicht spielen darfst. Das sind Tiefschläge. Dennoch habe ich mich nie unterkriegen lassen. Ganz im Gegenteil, ich habe umso intensiver auch individuell trainiert als sonst schon: Ich war viel schwimmen und boxen, habe außerdem im Kraftraum gearbeitet.

 

"Nicht zum ersten Mal Gegenwind"

Bereuen Sie den Wechsel nach Dresden?

Nein! Ich konnte ja trotzdem auf sehr hohem Niveau trainieren, habe auch viel an meinen Schwachstellen wie Beinkraft oder Rücken gearbeitet. Die medizinischen Leistungstests im Winter haben hier nochmal Fortschritte gezeigt. Außerdem hatte ich auch nicht das erste Mal in meinem Leben Gegenwind. Damit komme ich zurecht. Ich habe erneut die große Motivation, es Leuten beweisen zu können, was ich kann. Ich habe mich nicht hängen lassen. Ich sehe meine Zukunft weiter in Dresden. Der Verein mit seiner Wucht, den Fans und der Infrastruktur ist das Richtige für mich.

Und wenn die SGD das aber anders sieht?

Wenn es sportlich hier jetzt nicht weitergeht, bin ich offen für neue Sachen. Ich hatte letztes Jahr viele Angebote, auch aus der zweiten Liga, und bin auch jetzt mit ein paar Vereinen im Austausch über eine Leihe bis zum Sommer. Denkbar wäre aber sogar auch eine Leihe gleich über anderthalb Jahre. Ich bin ja langfristig an Dynamo gebunden.

Tiefer als 3. Liga möchten Sie sicherlich nicht spielen.

Ich habe im Trainingslager gegen Sampdoria Genua auf der Zehn gespielt und gezeigt, dass ich nichts verlernt habe. Das können Sie sich bei YouTube gerne einmal ansehen (lacht). Und wenn ich gegen einen Erstligisten aus Italien gut spielen kann, dann auch in der 3. Liga, wo ich bereits 53 Spiele bestritten habe und mich auskenne. Sollte ich wechseln, weiß der neue Verein, dass er jemanden bekommt, der fit ist und darauf brennt, wieder spielen zu können. Ich stelle mich auch darauf ein, dass ich eventuell noch bis zum 31. Januar nicht weiß, wie es weitergeht und dass es deshalb für mich bis zum Schluss der Transferperiode spannend bleibt.

Während des Trainingslagers gab es einen Bericht, Sie hätten gegen das Handyverbot verstoßen und somit Ärger auf sich gezogen.

Es stimmt, dass da etwas nicht optimal gelaufen ist. Aber wir haben das Thema intern geklärt und abgehakt, es nicht so hoch gehängt. Es ist alles ausgeräumt und ich will meinen Fokus nun lieber ausschließlich auf das Sportliche legen.

 

   

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