Shipnoski im Interview: "Nicht aus der Ruhe bringen lassen"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Nicklas Shipnoski vom Aufsteiger 1. FC Saarbrücken über seine beeindruckende Scorer-Quote, die vielen Spiele ohne Sieg in den zurückliegenden Monaten und die Zielsetzung für die kommenden Wochen.
"Eine solche Quote hatte ich zuvor noch nie"
liga3-online.de: 20 Spiele, 17 Torbeteiligungen: Damit sind Sie gemeinsam mit Sercan Sararer von Türkgücü München der beste Scorer der 3. Liga. Spielen Sie bisher die Saison Ihres Lebens, Herr Shipnoski?
Nicklas Shipnoski: Absolut. Es läuft bislang sehr gut für mich. Eine solche Quote hatte ich zuvor noch nie. Das ist aber nicht nur mein Verdienst, sondern der unseres kompletten Teams.
Was sind die Gründe für Ihre Top-Bilanz?
Ich habe seit meinem Wechsel im vergangenen Sommer durchgängig eine hohe Wertschätzung vom Verein erhalten und unser Trainer Lukas Kwasniok schenkt mir großes Vertrauen. Auch, wenn es mal in einem Spiel nicht so rund läuft, muss ich nicht befürchten, in der nächsten Partie nicht mehr aufzulaufen. Das gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen. Mir wird insgesamt die Möglichkeit gegeben, frei aufzuspielen.
Insgesamt zeigte die Formkurve des 1. FC Saarbrücken in den zurückliegenden Monaten aber nach unten. Von den letzten zehn Begegnungen gewann der FCS nur eine. Woran liegt das?
Uns ist ein wenig die Lockerheit abhandengekommen. Nach einigen Spielen ohne Sieg fängt man an zu grübeln und setzt sich unter Druck. Wir haben in den entscheidenden Momenten nicht konsequent genug verteidigt, deshalb unter anderem zu viele Standardgegentore zugelassen. Außerdem fehlte uns in der Offensive häufig das nötige Quäntchen Glück, um einen Dreier zu holen. Nicht außer Acht lassen darf man unsere Personalsituation. Seit Wochen brechen uns immer wieder verletzungsbedingt Leistungsträger weg. Das aufzufangen, ist für uns als Aufsteiger nicht einfach.
Trotz der Ergebniskrise rangiert Saarbrücken weiterhin in der oberen Tabellenhälfte auf Platz sieben. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?
Insgesamt als sehr erfolgreich. Dass wir trotz der langen Sieglos-Serie auf Platz sieben stehen, beweist, dass wir eine hervorragende Hinserie gespielt haben. Wir haben gezeigt, was wir drauf haben und wie groß unser Potential ist. Dieses Potential müssen wir jetzt wieder mehr abrufen.
"Hoffe sehr, dass der FCK den Turnaround schafft"
Ihr Ausbildungsverein 1. FC Kaiserslautern ist dagegen auf Platz 16 zu finden. Wie intensiv verfolgen Sie die Entwicklung bei Ihrem Heimatklub?
Natürlich habe ich die Entwicklung beim FCK immer genauestens im Blick. Ich war 13 Jahre für die Roten Teufel am Ball und bin in Kaiserslautern Profi geworden. Fakt ist, dass Kaiserslautern nicht dort unten hingehört. Ich hoffe sehr, dass mein Ex-Klub noch den Turnaround schafft.
Wie sieht Ihre Zielsetzung mit dem 1. FC Saarbrücken für die nächsten Wochen aus?
Grundsätzlich ist es erst einmal wichtig, dass wir uns von den Ergebnissen in den vergangenen Monaten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir wissen um unsere Qualität und ich bin mir sicher, dass wir bald wieder in die Erfolgsspur finden werden. Das Ziel lautet natürlich, wieder mehr Spiele für uns zu entscheiden.
Am Montag steht die nächste Partie beim Halleschen FC an. Was erwarten Sie dort für eine Begegnung?
Halle ist individuell gut besetzt und hat mit Terrence Boyd und Julian-Maurice Derstroff zwei extrem gefährliche Angreifer, auf die wir aufpassen müssen. Was dem HFC in dieser Saison bisher fehlte, war die Konstanz. Ich erwarte ein offenes Spiel, in dem es auf Kleinigkeiten ankommen wird.