Sicherheitskosten nicht von Fans bezahlen lassen!

Geht es nach dem sächsischen Innenminister Ulbig, sollen Fußballfans bei "Risikospielen" ab sofort mehr Eintritt bezahlen. Von bis zu drei Euro mehr ist die Rede, um auf diese Weise die Anhängerschaften an Sicherheitskosten zu beteiligen, die bei solchen Partien anfallen. Jetzt kann vermeldet werden, dass die Idee, die große Masse für einige wenige Randalierer zur Kasse zu bitten, wohl keine Zukunft haben wird. So stößt sie nicht nur bei den Fans auf Ablehnung, vor allem bei diversen Funktionären.

Rainer Milkoreit, Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes befürwortet zwar, dass Störer für entsprechend höhere Kosten aufkommen müssen, wehrt sich aber dagegen, alle zu bestrafen:

Regelmäßige Überprüfung entsprechender Partien

"Der Vorschlag ist deutschlandweit einmalig. Flächendeckend ist es jedoch kein Modell und die Umsetzung schwierig. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das Problem noch so aktuell ist, wie noch vor Monaten." Ähnlich sieht das der Chef des Thüringer Fußballverbandes, Heinz-Joachim Jungnickel. Er sieht es ebenfalls als falsch an, aufgrund einiger weniger, die "Theater machen", alle über einen Kamm zu scheren. Einen Gegenvorschlag zu dem des sächsischen Innenministers macht Herrmann Just. Er ist Vorsitzender des Verbandsligisten Wismut Gera und rät, statt zu Preisaufschlägen, zu einer regelmäßigen Überprüfung entsprechender Partien, um feststellen zu können, inwieweit ein erhöhter Sicherheitsstandard tatsächlich notwendig ist.

"Ich halte es für keine gute Idee"

Im Gegensatz zu Sachsen sind in Thüringen keine derartigen Vorhaben angedacht, vielmehr sieht man dort die Belastung der Fans schon hoch genug, da die Zuschauereinnahmen schon jetzt zum Teil zur Deckung der Sicherheitskosten verwendet werden: "Wir betreiben schon jetzt einen enormen Sicherheitsaufwand. Die Fans jetzt durch noch teurere Eintrittskarten zu belasten, halte ich für keine gute Idee", sagt Jenas Pressesprecher Andreas Trautmann.
Der Vorschlag ist also wieder vom Tisch, wird aber im Falle weiterer Vorfälle bei den Spielen wohl nicht der letzte gewesen sein.

FOTO: www.braunschweig1895.de

   

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