Sickinger schießt gegen den FCS: "Gar keine Spielidee gehabt"
Schien die SV Elversberg in den ersten beiden Pflichtspielen der neuen Spielzeit noch wie im Rausch, wirkte sie beim 0:2 gegen den Nachbarn aus Saarbrücken durchaus etwas überfordert. Carlo Sickinger war im Anschluss mächtig angefressen – nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es die erste Niederlage der SVE in diesem Jahr war, sondern auch wegen der Spielweise der Saarbrücker.
Schwierigkeiten mit guter FCS-Defensive
Ein furioses 5:1 zum Start bei Mit-Aufsteiger Rot-Weiss Essen, danach ein nicht minder furioses 4:3 im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen: Der Auftakt der SV Elversberg machte überaus Spaß. Mit einem Sieg im Saarlandduell gegen den FC Saarbrücken wäre die Stimmung gewiss am Siedepunkt angekommen gewesen, doch es folgte ein erster Dämpfer. 0:2 hieß es am Ende aus Sicht der SVE – sehr zum Ärger von Carlo Sickinger: "Saarbrücken hat jeden Ball nur lang geschlagen, gar keine Spielidee gehabt", schießt er in der "Bild" gegen den FCS. "Wir hatten eine Vielzahl an Chancen, die wir schlecht ausspielen. Eigentlich hatten wir die Kontrolle übers Spiel. Ich kann uns keinen großen Vorwurf machen." Es sei mehr drin gewesen, "aber wir haben einige Fehler zu viel gemacht".
Auch für Luca Schnellbacher fühlte sich die Niederlage "scheiße" an, wie er bei "MagentaSport" bekundete. In der ersten Halbzeit sei es ein "Schlagabtausch" gewesen, der noch nicht die großen Torraumszenen bereit hielt, aber eine SVE zeigte, die durchaus mithielt. Dies änderte sich nach der Pause. "Wir haben viel für das Spiel gemacht, und dann kriegst du nach der Halbzeit einen Elfmeter und dann noch so einen Abpraller nach einem Eckball", fasste der Ex-Münsteraner zusammen. Saarbrücken habe "tief gestanden", was es dem SVE "schwer gemacht" habe. Auch Trainer Horst Steffen sah "eine Menge Situationen, die wir besser lösen können". Nach neun Toren in den ersten beiden Spielen, sollte an diesem Samstagnachmittag kein einziges glücken.
"Etwas pomadig und nicht so frisch"
Vielleicht kostete der starke Start dem Aufsteiger auch einfach zu viele Körner. Denn auch nach der Pause kam die SVE "nicht gut" auf den Platz. "Wir waren etwas pomadig und nicht so frisch, wie ich es kenne", bemängelte Steffen. Dass dieser erste Dämpfer ausgerechnet im ersten Derby der Saison vor 7.237 Zuschauern in der heimischen Arena erfolgte, sollte aber keine besondere Rolle spielen. So sei es für Schnellbacher "eine ganz normale Niederlage". Auch Steffen wollte schlussendlich ausschließlich festhalten, dass die Pleite eine "verdiente" gewesen sei.
Verzagen wollte deswegen aber gewiss niemand. Viel mehr nahm der Übungsleiter eine wichtige Lektion für die Mannschaft aus dem 0:2 mit: "Wir müssen uns dran gewöhnen, dass die Fehler, die wir machen, jetzt häufiger auch mal bestraft werden." Die Folge war die erste Niederlage in diesem Jahr. "Klar ist, dass das einen Lerneffekt haben wird", war sich Horst Steffen sicher. Für sich selbst nahm er mit, "dass wir da sehr genau arbeiten müssen". Eine Chance, wieder an die Leistungen aus den ersten Begegnungen anzuknüpfen und den Lernprozess fortzuführen, bietet sich bereits in der kommenden Englischen Woche, wenn es am Dienstagabend zu Mit-Aufsteiger Oldenburg geht.