Siege für Duisburg und Mannheim – Berlin nach Spektakel wieder Erster
Der MSV Duisburg hat am Samstag seine Talfahrt beendet und die weiter sieglosen Kickers aus Würzburg mit 2:0 geschlagen. 1860 München kam derweil nicht über ein 1:1-Unentschieden gegen Meppen hinaus. Ganz anders der SV Waldhof Mannheim, der Türkgücü München mit 3:0 besiegte. Zudem lieferten sich Verl und Berlin einen sehenswerten Schlagabtausch ohne Sieger (3:3), der den Aufsteiger aber zurück an die Tabellenspitze hievte.
Duisburg 2:0 Würzburg: Souveräne Zebras gewinnen Krisenduell
Zu einem echten Krisenduell trafen sich die Duisburger Zebras (Platz 14) und der Vorletzte aus Würzburg. Besser aus den Startlöchern kamen die Hausherren. Die Elf von Pavel Dotchev erarbeitete sich schnell ein Übergewicht, woraus ein erster Eckball entsprang. Diesen schlug Kapitän Stoppelkamp von rechts in das Zentrum, wo Velkov noch per Kopf scheiterte, Steurer aber zum 1:0 einschob (4.). In diesem Tempo ging es nicht weiter: Der MSV kontrollierte das Geschehen zwar, wurde dabei aber selten gefährlich. So durften sich die Würzburger einmal zeigen, Pepic zielte mit seinem Fernschuss aber zu zentral (25.). Auch danach tat sich wenig, sodass die Geschehnisse in Nachspielzeit des ersten Durchgangs durchaus überraschend kamen: Nachdem Stoppelkamps Abschluss geblockt worden war, bot sich dem in der Mitte lauernden Frey die Chance – 2:0 (45.+2)!
Würzburg stand also zu Wiederbeginn mit dem Rücken zur Wand, neuen Offensivschwung sollte Angreifer Pourié bringen. Die Kickers mühten sich dann auch, blieben in der gegnerischen Hälfte aber weiterhin zahnlos. Anders der MSV: Nach einer weiteren Stoppelkamp-Ecke köpfte Bakalorz nur knapp vorbei (53.). Danach schaffte es Würzburg dann einmal bis in die Gefahrenzone, der freistehende Sané brachte nach Pepic-Flanke jedoch nur ein Schüsschen zustande. Torhüter Weinkauf krallte sich die Kugel problemlos (60.). Auf der Gegenseite versuchte sich Pusch, sein Distanzschuss landete am Außennetz (67.). Die Kickers verließ mit Anbeginn der Schlussphase zusehends der Glaube, ein letztes Aufbäumen fand nicht statt. Und so blieb es beim 2:0 für die Zebras, die ihr Punktekonto auf neun Zähler erhöhten, in der Tabelle aber nicht kletterten. Würzburg, das weiterhin sieglos ist, steht mit drei Punkten auf Rang 19.
1860 München 1:1 Meppen: Robuste Emsländer punkten im Grünwalder
Im Heimspiel gegen Meppen ging es für die Münchner Löwen darum, den Anschluss an die oberen Tabellenregionen herzustellen. Die Hausherren kamen ordentlich in die Partie, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Lediglich Bär prüfte SVM-Torhüter Domaschke einmal aus spitzem Winkel (15.). Meppen verteidigte mit altbekannten Tugenden und setzte selbst auf schnelle Konter. Eine Herangehensweise, die Früchte trug: So chippte Evseev die Kugel in den Lauf von Guder, welcher die Übersicht behielt und über den verdutzten Hiller hinweg zur Führung lupfte (18.). Die Löwen antworteten mit wütenden Angriffen, die allerdings nach wie vor nicht zu echten Torchancen führten. Dabei blieb es bis kurz vor der Pause. Dann erarbeiteten sich die Sechzger einen Eckball. Diesen zog Neudecker auf den ersten Pfosten, wo Bär einlief und mit seinem zweiten Saisontor zum 1:1-Pausenstand ausglich (40.).
Der Treffer gab den Löwen auch nach Wiederbeginn noch auftrieb. Kaum lief die Partie wieder, schlug Deichmann eine Flanke auf Mölders, der die Kugel mit rechts an die Unterkante des Querbalkens drosch (46.). Da Meppen aber nicht vorhatte, die Löwen walten zu lassen, entwickelte sich anschließend eine offene Partie. Puttkammer probierte es einmal, doch Keeper Hiller war zur Stelle (57.). Wenig später zielte Tankulic per Kopfball nur knapp über das Tor (62.). Es blieb bei einer engen Partie, in der nun harte Zweikämpfe an der Tagesordnung waren. Diese gingen wiederum auf Kosten der Torgefahr auf beiden Seiten, sodass das Unentschieden auch zu Beginn der Schlussphase noch Bestand hatte. Außer einer guten Chance durch Meppens Krüger tat sich nicht mehr viel. Letztlich blieb es bei der Punktteilung, die den Löwen nicht so gut schmeckte, wie den Emsländern. Beide Klubs verbleiben im Tabellenmittelfeld.
Mannheim 3:0 Türkgücü: Der Waldhof belohnt sich in Durchgang zwei
Mit einem Sieg konnte Mannheim in der Tabelle am Gegner aus München vorbeiziehen. Den besseren Start erwischten jedoch die Gäste, Kuhn scheiterte mit einem ersten Versuch an SVW-Keeper Königsmann (8.). Anschließend meldete sich der Waldhof in der Partie an, Martinovic zielte nach Lebeau-Vorarbeit aber über das Tor (15.). Die Hausherren machten in der Folge weiter Druck und erhielten beinahe Unterstützung vom Gegner, Münchens Schlussmann Vollath konnte Kuhns Querschläger jedoch parieren (23.). Mannheim schnürte Türkgücü nun regelrecht ein und kombinierte durchaus gekonnt in der gegnerischen Hälfte. Die Münchner Defensive stand tief, hielt aber bis zur Halbzeitpause stand.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich erst einmal wenig am beobachteten Bild: Der Waldhof drängte weiter nach vorne. Allerdings wussten die Münchner mittlerweile etwas besser mit den Bemühungen der Hausherren umzugehen. Zumindest vereinzelt setzte nun auch Türkgücü offensive Akzente, Vrenezis-Abschluss stellte aber kein Problem für Königsmann dar (53.). Der Waldhof antwortete in Person von Schnatterer, dessen Fernschuss zu zentral geriet (58.). Die Hausherren schnupperten jetzt an der Führung: Schnatterer schlug einen Standard an den rechten Pfosten, wo Seegert angerauscht kam und volley abschloss – Vollath parierte hervorragend (61.). In der nächsten Szene war es dann allerdings soweit: Nach einer Ecke entstand etwas Unordnung im Türkgücü-Strafraum, die Martinovic nutzte, um die Kugel per Rechtsschuss im Tor unterzubringen (68.). Mit dem Treffer schien der Bann gebrochen, denn es dauerte nicht lange, ehe der zweite folgte. Wieder war Martinovic beteiligt, indem er Sommers Steilpass aufnahm und vor dem Tor querpasste. Boyamba musste nur noch einschieben (74.). Türkgücü erholte sich nicht mehr, stattdessen staubte Lebeau in der Nachspielzeit noch zum 3:0 ab (90.+1). Durch den Sieg schob sich Mannheim auf Platz fünf vor, die Münchner rutschten nach der zweiten Pleite in Folge ab auf Rang 12.
Verl 3:3 Berlin: Cigerci hat in der Nachspielzeit das letzte Wort
Um wieder an die Tabellenspitze zu springen, musste die Berliner Viktoria beim Dreizehnten aus Verl bestehen. Zu Beginn schien dieses Vorhaben aufzugehen, denn die Hauptstädter bekamen in Minute vier einen Foulelfmeter zugesprochen – Ezekwem hatte Küc in der vorangegangenen Szene allerdings kaum berührt. Einen Unterschied machte das nicht, weil der Gefoulte selbst antrat und nur den linken Pfosten traf. Die Gäste machten weiter Druck, doch Verl-Torhüter Thiede parierte sowohl Cigercis Schuss aus rund zehn Metern (11.) als auch den sehenswerten Schlenzer von Yilmaz (18.). Erst nach einer knappen halben Stunde zeigten sich auch die Ostwestfalen in der Offensive, Sapina entschied sich nach Rabihic-Vorarbeit aber für den Querpass statt für den Abschluss (28.). Doch die Aktion machte dem Sportclub Mut – wenig später stand es 1:0. Nachdem Berlinski die Kugel im Fallen in die Spitze gespielt hatte, lief Putaro frei auf das Tor zu und überwand Schlussmann Spitz mit einem Flachschuss durch die Beine (34.). Die Viktoria wirkte angeknockt und hatte Glück, dass der Kopfball des freistehenden Putaro zu schwach geriet (40.).
Für neuen Offensivschwung brachte Viktoria-Coach Muzzicato zu Wiederbeginn Angreifer Soufian Benyamina. Die Maßnahme schien Wirkung zu zeigen. Denn die Berliner kombinierten sich umgehend in die Gefahrenzone, wo Cigerci an die Kugel gelangte. Der Mittelfeldmann nahm aus halbrechter Position Maß und versenkte die Kugel gekonnt im langen Eck (47.). Die Berliner dachten in der Folge nicht daran, sich auf dem Unentschieden auszuruhen. Nur fünf Zeigerumdrehungen später kam Jopek links im Strafraum an den Ball, schlug einen kurzen Haken – und donnerte das Spielgerät dann zur Führung in die Maschen (52.). Verl verdaute den doppelten Schock allerdings gut: Erst vergab Putaro noch aus kürzester Distanz (59.), dann fälschte Kapp eine Hereingabe des Angreifers zum abermaligen Ausglich in das eigene Tor ab (61.). Der Treffer gab den Verlern Aufwind, plötzlich waren die Hausherren wieder näher an der Führung. Auf dem Fuß hatte diese der auffällige Putaro, doch Sprint tauchte im langen Eck rechtzeitig ab (72.). Das Tor folgte allerdings trotzdem, da Debütant Steinwender wenig später von Ezekwem in Szene gesetzt wurde, sich auf Höhe der Sechzehnerkante drehte und gekonnt in das linke Eck abschloss – 3:2 (75.). Berlin antwortete übermotiviert, Becker sah für eine Blutgrätsche die rote Karte (89.). Und trotzdem hatte die Viktoria noch einen Pfeil im Köcher: Tief in der Nachspielzeit glich Cigerci mit einem Schuss gegen die Laufrichtung des Torhüters aus (90.+5). Die Gäste schoben sich mit dem Punkt wieder an die Tabellenspitze, während Verl weiterhin auf Platz 13 rangiert.