"Siehst du von der Bank aus": Trares hadert mit verwehrtem Elfmeter
An Moral und Kampfgeist hat es bei Waldhof Mannheim am Freitagabend in Dresden nicht gefehlt. Und doch gingen die Buwe beim 1:2 zum dritten Mal in Folge in Folge als Verlierer vom Platz. Trainer Bernhard Trares haderte nach der Partie besonders mit dem fehlenden Quäntchen Glück – und einem nicht gegebenen Elfmeter.
"Können auch als Sieger vom Platz gehen"
Es lief die 65. Spielminute, als Jakob Lemmer die Kugel aus halbrechter Position mit einem Strahl zur erneuten Führung an die Unterkante der Latte knallte und damit das Spiel für seine Farben entschied. Mannheims Trainer Trares erklärte nach dem Spiel, wie bitter er die Situation für seine Mannschaft fand, denn die hatte bei einer ähnlichen Situation rund eine Viertelstunde zuvor weniger Glück gehabt. So kam es, dass das Spiel an Dynamo ging und der Waldhof trotz einer kämpferisch starken Leistung die dritte Niederlage in Serie einstecken musste.
"Beim 1:1 hat Dresden Glück gehabt, wir können auch als Sieger vom Platz gehen. Das tut weh, es war mehr drin", so der Übungsleiter, der kurz darauf hinzufügte: "Dann kommt der Sonntagsschuss unter die Kante. Wir haben den gleichen Schuss, der geht raus." Mit dem "gleichen Schuss" war Abifades Knaller gemeint, der ebenfalls an die Unterkante der Latte ging, nur eben von dort wieder ins Feld sprang. "Uns fliegt das Glück im Moment nicht zu", resümierte der Coach
Zudem erwähnte er noch eine in seinen Augen elfmeterreife Szene, der der Unparteiische aber keinerlei Beachtung schenkte: "Die Szene gegen Thalhammer habe ich als 100-prozentigen Elfmeter gesehen. Er wird da mit zwei Händen gehalten, das siehst du von der Bank aus. Klarer geht es nicht." Der 59-Jährige fühlte sich wie schon in den letzten Spielen benachteiligt, betonte aber, dass der Schiedsrichter abgesehen von der einen Szene einen guten Job gemacht habe. Dynamo-Coach Thomas Stamm habe den Elfmeter indes "nicht so deutlich" gesehen, wie er laut der "Lausitzer Rundschau" nach der Pressekonferenz gesagt haben soll. "Dann schau ihn dir nochmal an", entgegnete Trares daraufhin.
"Es ist einfach nur enttäuschend"
Einziges Highlight für Mannheim war Sascha Voelckes Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich (51.). Der Torschütze zeigte sich ob der knappen – und vermeidbaren – Niederlage ebenso gefrustet: "Wir haben ein gutes Auswärtsspiel hingelegt. Es ist einfach nur enttäuschend. Nicht nur für mich, sondern für die gesamte Mannschaft." Nicht einmal sein zweiter Saisontreffer konnte den Linksfuß aufheitern, auch wenn er technisch sehr anspruchsvoll war: "Ich habe gesehen, der Ball kommt langsam zu mir gerollt. Dann habe ich versucht, meine Schnelligkeit ins Spiel zu bringen. Das hat in dem Moment ganz gut funktioniert. Ich bin glücklich über das Tor, aber enttäuscht, dass es nicht zu mehr gereicht hat." Rund zehn Minuten hielt das Remis, bis Lemmer Gewaltschuss kam.
Wenn es schlecht läuft für den Waldhof, steht er nach dem Spieltag sogar auf einem direkten Abstiegsplatz. Besonders die Auswärtsbilanz ist bei den Mannheimern trotz der zahlreich mitfahrenden Schlachtenbummler bisher mehr als bescheiden. Erst ein Sieg in der Fremde gelang den Kurpfälzern in dieser Saison. Gut, dass am letzten Spieltag der Hinrunde ein Heimspiel ansteht, wenn Arminia Bielefeld ins Carl-Benz-Stadion kommt. "Wir müssen weiter arbeiten und genauso spielen, wie wir es heute gemacht", gab Trares die Richtung vor.