VfL fügt Halle die erste Pleite unter Ristic zu und ist vorerst Vierter
Im Freitagsspiel des 33. Spieltages hat sich der VfL Osnabrück mit einem knappen 1:0 beim Halleschen FC durchgesetzt. Die Lila-Weißen bleiben dank des goldenen Treffers von Ba-Muaka Simakala (27.) oben dran und nehmen vorerst den 4. Rang in der Tabelle ein. Der HFC hingegen musste im elften Spiel unter Trainer Sreto Ristic die erste Niederlage hinnehmen und bleibt als 16. im Tabellenkeller.
Simakala vollendet nach starker VfL-Kombination
Tabellarisch konnte vor dem Spiel von einer klaren Sache ausgegangen werden, doch so einfach gestaltete sich die Rollenverteilung nicht. Nicht eine Niederlage musste der heimische Hallesche FC unter Trainer Sreto Ristic in den vergangenen zehn Spielen hinnehmen und konnte beim 1:0-Auswärtserfolg in Bayreuth am vergangenen Wochenende gleich dreifach punkten. Dennoch nahm Ristic drei Wechsel in seiner Startelf vor und brachte Gayret für den gesperrten Deniz sowie die Rückkehrer Kreuzer und Hug für Vollert und Halangk nach abgesessener Sperre. Die Osnabrücker reisten nach dem 1:0-Sieg gegen Spitzenreiter Elversberg indes nicht weniger selbstbewusst an, erscheint ein Aufstieg doch durchaus in Reichweite. Entsprechend ließ VfL-Coach Tobias Schweinsteiger auch dieselbe Startformation auflaufen. Den besseren Start erwischten jedoch die Gastgeber, die mit viel Tempo ins Spiel fanden. Hug setzte sich in der Anfangsphase gleich mal auf dem Flügel durch und brachte eine scharfe Hereingabe an den Fünfer, wo Berko nur knapp verpasste (6.).
Immer wieder lief der HFC früh an und unterband so das Entfalten der Gäste. Bei einem solchen Pressing-Manöver vertändelte Tesche die Kugel, griff aber zum taktischen Foul und holte sich eine frühe gelbe Karte ab (9.). Zwar landete der fällige Freistoß von Kreuzer in der Mauer, doch auch danach blieb es gefährlich. In der 11. Minute versuchte sich Zimmerschied mit einem Schlenzer, traf mit seinem aussichtsreichen Versuch aber lediglich Mitspieler Steczyk, der so Gefährlicheres verhinderte. Der Bruch im Spiel der Hausherren folgte jedoch kurz nachdem sich Hug bei seinem Einsatz verletzte und für Vollert raus musste (21.). Erst sah aber auch VfL-Stürmer Engelhardt für seinen Einsatz gegen Kreuzer Gelb (23.). Danach nutzten die Osnabrücker gleich ihre erste Chance. Infolge eines Einwurfes landete der Ball bei Engelhardt, der viel Übersicht behielt und mustergültig für Simakala ablegte, der die Kugel gut verarbeitete und überlegt ins lange Eck beförderte (27.). Das 1:0 für die Gäste.
In der Folge bekamen die Lila-Weißen das Spiel besser unter Kontrolle. Bezeichnend ein gewonnener Zweikampf von Kunze gegen Steczyk am eigenen Sechzehner, der somit größere Gefahr unterband (31.). Ansonsten passierte nicht mehr viel um und in den Strafräumen. Bei einem Zweikampf 18 Metern vor dem Kasten flog Halles Herzog etwas theatralisch, sah aber trotz eines leichten Kontakts die erste gelbe Karte aufseiten der Hausherren wegen einer vermeintlichen Schwalbe, was den Hallenser deutlich erzürnte (37.). Das Spiel verflachte nun gravierend, da dem HFC etwas die Mittel fehlten und der VfL nach der Führung nicht mehr tat, als er musste. Die letzte Chance gehörte dann allerdings doch noch den Hausherren, die über Kreuzer zu einem ersten Abschluss aufs Tor kamen, den Kühn aber sicher parieren konnte (42.). Kurz darauf ging es mit der knappen Führung für die favorisierten Osnabrücker in die Pause.
Rorig scheitert am Pfosten
Ohne personelle Wechsel startete dann der zweite Durchgang. Wieder fand der HFC hierbei besser rein. Nach einem schwachen Rückpass von Gyamfi erlief Berko die Kugel, verdribbelte sich aber, ehe er für größere Gefahr sorgen konnte (47.). Da wäre mehr drin gewesen. In der Folgeminute kam Zimmerschied dann zu einem Abschluss aus der Drehung, blieb allerdings ebenfalls ohne das nötige Quäntchen Glück. Auf der Gegenseite kamen die Osnabrücker nach 51 Minuten zu ihrem ersten Abschluss in der zweiten Hälfte, als Simakala mit einem Freistoß aus dem Halbfeld Mitspieler Traoré fand, der jedoch über den Kasten köpfte. Die Saalestädter blieben im Generellen hingegen tonangebend, trafen im letzten Drittel aber zu wenig richtige Entscheidungen. Entsprechend reagierte Trainer Ristic auch und brachte mit Omladic für Herzog einen neuen Offensivspieler (55.). Gleich eine Minute nach seiner Einwechselung machte dieser auf sich aufmerksam, setzte seine scharfe Flanke aber in die Arme von Kühn.
Die zweite Szene des Jokers war dann weniger positiv, denn griff der Slowene zu einem taktischen Foul, das entsprechend eine gelbe Karte in der 59. Minute zur Folge hatte. Danach plätscherte das Spielgeschehen ein wenig vor sich hin. VfL-Trainer Schweinsteiger brachte mit Wulff für Putaro einen neuen Akteur, um der Lethargie entgegenzuwirken (67.). Dies sollte beinahe umgehend Wirkung zeigen, wenngleich die Einladung von den Hauherren kam, denn Keeper Gebhardt spielte das Leder beim Aufbau direkt in die Füße von Engelhardt, der aber den Überblick verlor und zu lange wartete, sodass die Chance am Ende verpuffte (69.). Es folgte ein Hallenser Doppelwechsel, doch weiterhin passierte auf dem Feld nicht allzu viel. Das Bild blieb dasselbe: Der HFC lief an, ließ die finalen Lösungen vermissen und wurde so nur bedingt gefährlich. Die Schlussphase sollte aber dann für all das entschädigen. In der 82. Minute fand Casar mit einer Flanke aus dem Halbfeld urplötzlich den blanken Gayret, der am langen Pfosten den Kopf an den Ball bekam, diesen damit aber Zentimeter am Pfosten vorbei beförderte (82.). Es war die beste Gelegenheit der Hausherren in diesem Spiel.
Beinahe im Gegenzug hätte der VfL dann das Spiel entscheiden können, allerdings setzte Rorig das Spielgerät nach einem abgewehrten Schuss von Traoré infolge eines Konters an den rechten Pfosten (84.). Wiederum auf der anderen Seite setzte sich Gayret technisch stark durch und visierte das kurze Eck an, wo Kühn aber auf dem Posten war (85.). Es wurde nun nochmal hitzig. Mit Beginn der Nachspielzeit gerieten beide Teams mächtig aneinander, sodass Heider, Zimmerschied und Köhler verwarnt werden mussten. Spielerisch sollte trotz eines enormen Tempos aber nichts mehr passieren, weswegen es bei dem knappen 1:0 für Osnabrück blieb. Die Lila-Weißen holten damit den zweiten Sieg in Folge und klettern vorerst auf den 4. Rang, während der HFC erstmals unter Trainer Ristic verlor und auf Platz 16 verbleibt. Weiter geht es für die Osnabrücker unter der Woche im Landespokal gegen Jeddeloh, während in der Liga der FSV Zwickau wartet. Der HFC reist nach Mannheim.