"Sind in sehr guten Gesprächen": MSV-Kaderplanung schreitet voran
Letzte Zweifel am Klassenerhalt konnte der MSV Duisburg schon in Bayreuth (4:0) beseitigen, sodass der Liga-Verbleib im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue auch rechnerisch perfekt gemacht werden kann. Auch die Planungen für die kommende Saison werfen ihre Schatten voraus, denn neben dem Trainingsstart war auch die intensivere Kaderplanung schon ein Thema für Torsten Ziegner.
"Guten Fußball bieten"
Am Freitagabend (19 Uhr) kommt es zum Wiedersehen zwischen den Zebras und Ex-Coach Pavel Dotchev, der mit den Veilchen aus Aue in einer ähnlichen Ausgangslage anreist, in der auch der MSV steckt – im Endspurt der Saison wird es nicht mehr um vieles gehen. "Trotzdem sind wir auf jeden Fall gewillt, so viele Punkte wie möglich noch zu holen", versprach Ziegner. "Für uns als Mannschaft und für die Stimmung in und um den Verein herum ist es total wichtig, dass wir mit positiven Erlebnissen aus einer Saison herausgehen." Ob dann am Ende der zehnte oder zwölfte Platz auf dem Papier stünde, sei dann nicht mehr von außerordentlicher Relevanz. Klar ist: Bei einem Sieg sind die Zebras auch rechnerisch gerettet.
Gerade an der Wedau will Ziegner den Fans, die nur drei Heimsiege in dieser Saison zu sehen bekamen, im Endspurt "guten Fußball bieten". Dafür wird der Cheftrainer die bestmögliche Elf auf den Platz schicken – unabhängig davon, bei welchen Spielern der Vertrag in der kommenden Saison besteht oder ausläuft. "Das spielt in meinen Gedanken gar keine Rolle", erklärte Ziegner, dass er keine Einsatzminuten für Präsentationen oder Bewerbungen verschenken wird. Trotzdem wird es wieder zu Wechseln in der Startelf kommen, denn neben Moritz Stoppelkamp, Chinedu Ekene (beide Aufbautraining), Phillip König (Oberschenkelprobleme), Sebastian Mai (muskuläre Probleme), Hamza Anhari (Bänderdehnung) werden auch Marvin Bakalorz und Marvin Ajani aufgrund von Gelbsperren fehlen.
Wird der MSV seine Talente verkaufen?
Darüber hinaus sei die Kaderplanung für die kommende Saison in vollem Gange. "Ich bin optimistisch, dass wir Spieler dazubekommen, die uns besser machen werden", betonte Ziegner und gab an, dass man in "sehr guten, sehr weiten und sehr aussichtsreichen Gesprächen" sei. Und zwar alles im Zeitplan, denn die finanzielle Ungewissheit aufgrund der Lizenzierung soll keine Rolle spielen. "Die entsprechenden Leute innerhalb des Vereins wissen, was sie tun und was wir benötigen. Wir können keine zehn neuen Spieler holen oder extrem teure Spieler, aber wir können Spieler holen, die uns besser machen."
Zum Trainingsauftakt, der in der Woche vor dem 1. Juli sein wird, dürfe Ziegner nach aktuellem Stand schon 20 Spieler begrüßen. Optimistisch war er, dass bis dahin noch weitere "wichtige Personalien geklärt" sein werden. Auch auf der Abgangsseite? Eigengewächse wie Julian Hettwer und Caspar Jander machten im Saisonverlauf auf sich aufmerksam. "Da habe ich ehrlicherweise gar keine Sorgen, wirklich nicht. Die Möglichkeit gibt es immer, aber sie besteht insofern, dass es erst einmal Vereine geben müsste, die bereit wären, unsere Schmerzgrenze zu überschreiten", so Ziegner. Trotz der wirtschaftlichen Situation gäbe es auch keine Vorgabe, dass ein Spieler verkauft werden müsse. So soll auch der talentierte MSV-Nachwuchs zum Auftakt weiter dabei sein.