"Sind zufrieden": FSV findet rechtzeitig zu den Grundtugenden
Zu Beginn des Nachholspiels des FSV Zwickau beim SC Verl deutete vieles auf eine deftige Abreibung für die Gäste hin. Am Ende stand jedoch ein 1:1-Unentschieden auf der Anzeigetafel. Für Routinier Ronny König hatte sich damit wieder gezeigt, "dass die Mannschaft intakt ist."
Zweikampfstärke bringt Zählbares statt Debakel
Kampf, Leidenschaft, Wille: In der Regel betonen Fußballtrainer derlei Attribute nach Abpfiff, wenn ihre Mannschaft in den 90 Minuten zuvor mit dem Ball wenig zustande brachte. Etwas anders sieht es beim FSV Zwickau aus, bei dem die sogenannten Grundtugenden des Fußballs zur Identität gehören. Die Schwäne stehen für ein intensives, geradliniges Spiel. Entsprechend schwer haben es die Westsachsen in Liga 3, wenn die Einsatzbereitschaft einmal nicht stimmt. So geschehen am Dienstagabend in Paderborn. Dort spielte zu Beginn nur der SC Verl, Zwickau schien geradewegs auf ein Debakel zuzusteuern. "Fakt ist, dass wir nach der ersten Viertelstunde 3:0 hinten liegen können", befand Joe Enochs auf der anschließenden Pressekonferenz.
"Es lag nicht nur daran, dass Verl wirklich gut gespielt hat und dass es eine sehr gute Mannschaft ist, sondern auch daran, dass wir keinen Zugriff hatten", so der FSV-Trainer weiter. Zwickaus Glück, dass sich die Ostwestfalen nur zu einem Treffer hinreißen ließen – in der zweiten Spielminute lenkte Könnecke einen Schuss von Verls Schwermann in das eigene Tor. "Das sind eigentlich Floskeln", näherte sich Enochs dem oben beschriebenen Einmaleins des Fußballs, "aber wenn du eine Chance haben willst, in die Zweikämpfe zu kommen, dann musst du etwas tun". Mit fortschreitender Spieldauer verstand das auch seine Elf, die Verl nun verstärkt zusetzte. Die Belohnung folgte kurz nach der Halbzeitpause, Routinier König grätschte einen Starke-Freistoß in die Maschen (49.). Beide Mannschaften vergaben im Anschluss Chancen auf den Sieg.
"Wir geben uns nicht auf"
Im Lager der Zwickauer machte sich nach Abpfiff die Harmonie breit, immerhin hatte man einer Mannschaft aus den oberen Tabellengefilden Paroli geboten. "Insgesamt sich wir – nach der ersten Viertelstunde – sehr zufrieden mit unserer Leistung", befand der Übungsleiter am "Telekom"-Mikrofon. "Wir holen einen Punkt gegen eine Spitzenmannschaft, die für die zweite Liga plant. Deswegen nehmen wir diesen einen Punkt mit, nehmen das Selbstvertrauen aus den letzten 75 Minuten und arbeiten weiter."
Einen Motivationsschub für anstehende Aufgaben erhofft sich auch Torschütze König. Der 37-Jährige im Klub-TV: "Ich denke, dass unsere Mannschaft intakt ist. Wir liegen 0:1 zurück – und wir geben uns nicht auf." Da schimmerte es wieder durch, das Zwickauer Selbstverständnis: kampfstark will die Mannschaft sein. Zu spüren bekommen soll das am Samstag die SpVgg Unterhaching. Mit dem richtigen Ergebnis könnte der FSV über den Strich springen.